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Unter der Rubrik „Wochenrückblick“ berichten wir freitags in aller Kürze von den wichtigsten Themen, mit denen sich die Mitarbeiterinnen des Netzwerkbüros beschäftigt haben.
Am Donnerstag, den 28. Mai 2020 fand die Sitzung der Stadtratskommission zur Gleichstellung von Frauen statt. Erstmalig war ein Teil der Teilnehmer vor Ort und ein Teil nahm online teil. Diese Mischform war eine große Herausforderung an die Mitarbeiter und die Technik. Laptop und Kamera mussten immer wieder herumgerückt und -getragen werden sowie Mikrofone eingestellt werden, um Rückkopplungen zu vermeiden. Und dabei musste man natürlich auch noch die Abstandsregeln beachten, nebst Maskenpflicht.
Schwierige Bedingungen für alle Teilnehmer, sowohl im Saal als auch vor den Bildschirmen zu Hause. Dennoch zeigt dies: Mit etwas Flexibilität ist vieles zu schaffen, das man sich noch vor einem halben Jahr nicht vorstellen konnte.
Die Haupt-Themen der Sitzung waren das Programm NeoHR unter dem Blickwinkel der Geschlechtergleichstellung, die Stellungnahme der Gleichstellungsstelle zu Corona und die Folgen der Pandemie für Frauen.
Digitalisierung – New Work – NeoHR
Herr Dr. Dietrich stellte das Programm „Digitalisierung – New Work – NeoHR unter dem Blickwinkel der Geschlechtergleichstellung“ der Landeshauptstadt München vor.
Es handelt sich dabei um ein modernes Organisationsmodell zur Optimierung und Digitalisierung der Personalmanagementprozesse. Es beinhaltet inhaltliche und strukturelle Grundlagen für die neue Arbeitswelt. Bei der Digitalen Transformation sollen Frauen besonders berücksichtigt werden und ihr Anteil in der IT erhöht werden.
Man habe in der Corona-Zeit viel Erfahrung sammeln können mit Arbeit zu Hause. Diese positiven Erfahrungen wolle man in der Landeshauptstadt München unbedingt erhalten und nicht wieder das Rad der Entwicklung zurück drehen, betonte Dr. Dietrich.
Von der Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten können Frauen stark profitieren. Beispielsweise ist durch Zeitersparnis beim Fahrtweg, Videokonferenzen im Home Office etc. eine Stundenaufstockung möglich (rund 50 % der weiblichen Beschäftigten der LHM arbeiten in Teilzeit). „New Work“ in Form von neuen Arbeitsformen, flexiblen Arbeitsmodellen und der Abkehr von der Präsenzkultur ermöglicht Frauen stärkere Erwerbsbeteiligung. Letztendlich wirkt sich dies auch positiv auf Karrieremöglichkeiten und die spätere Höhe der Rente aus.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatem wird so ebenfalls verbessert und Eltern werden zu einer gleichberechtigten Aufteilung der Berufs- und Erziehungs-Arbeit ermuntert, erklärt Dr. Dietrich.
In den neuen Organisationsmodellen müssen jedoch strukturelle Benachteiligungen von Frauen beachtet werden. Beispielsweise die Vereinbarkeit von Beruf und Privatem bei Arbeitszeitformen, damit nicht die „Unkultur“ permanenter Verfügbarkeit, any time any place, entsteht.
Auf diese strukturellen Bedingungen zielten dann auch viele Fragen der Anwesenden ab. Es sei wichtig sicher zu stellen, dass die Arbeitsbedingungen im Homeoffice ebenso gut seien, wie im Büro. Außerdem gelte es eine Doppelbelastung zu vermeiden, die durch mehr Arbeitsstunden und mehr Zeit zu Hause für die Familie entstehen könne.
Thema „Frauen in der Corona-Krise“
In dieser Zeit habe sich deutlich gezeigt, dass systemrelevante Berufe zu 75% Frauenberufe sind und meist schlecht bezahlt, erklärt Nicole Lassal. Frauenberufe müssen besser bezahlt werden und mehr wertgeschätzt. Der Schutz vor Gewalt für Frauen muss verbessert werden. Und es soll einen Beauftragten geben für „Corona und Gleichstellung“.
Hier der Link zur Stellungnahme der Gleichstellungsstelle zur Geschlechtergerechtigkeit in der Corona-Krise.
Die Corona-Krise ist auch für die Landeshauptstadt München eine große finanzielle Belastung. Die Referate müssen sparen, doch es muss darauf geachtet werden, dass gerecht gespart wird und nicht etwa vor allem Angebote für Frauen und Mädchen gestrichen werden, betont Nicole Lassal.
Renate Maltry (Vorsitzende Stadtbund Münchner Frauenverbände) macht sich große Sorgen wegen der finanziellen Situation der Frauenverbände. Die Einnahmen brechen aufgrund der Corona-Krise ein und somit fallen die notwendigen Eigenmittel weg. Sie bittet dringend darum zu überlegen, wie die Verbände besser unterstützt werden können.
Elisabeth Kachel vom Fachforum Mädchenarbeit wies darauf hin, dass speziell Mädchen und junge Frauen von der Pandemie betroffen sind, da Angebote wie beispielsweise die Schulsozialarbeit wegfallen. Auch wenn die Fallzahlen von Gewalt gegen Frauen scheinbar sinken – die Dunkelziffer ist höchstwahrscheinlich sehr hoch in dieser Zeit ohne die üblichen Hilfsangebote.
Hier steht die Pressemeldung des Münchner Fachforums für Mädchen*arbeit zu den Folgen der Corona-Pandemie für Mädchen* und junge Frauen* zum Download zur Verfügung.
FRA-Bericht „A long way to go for LGBTI equality“
Außerdem wurde auf die neueste Studie der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) zur Diskriminierung von LGBTI in Europa hingewiesen. Aus der Pressemeldung dazu:
Zwar stehen immer mehr lesbische, schwule, bi-, trans- und intersexuelle (LGBTI) Menschen offen zu ihrer sexuellen Identität, doch sind Angst, Gewalt und Diskriminierung nach wie vor weit verbreitet. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste Erhebung der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) zu den Erfahrungen von LGBTI-Personen in Europa. Mit 140 000 Befragten ist sie die bisher größte Erhebung, die sich mit Hasskriminalität und Diskriminierung gegen LGBTI-Personen befasst. Die Ergebnisse legen nahe, dass es weiterer politischer Maßnahmen bedarf, um die Sicherheit und die Rechte der LGBTI-Gemeinschaft zu stärken.
In dieser Woche wurden die Einladungen für das Online-Plenum am 18. Juli ausgedruckt. Anfang der kommenden Woche werden sie über den Email-Verteiler verschickt, danach kommen die Briefe in die Post. 🙂
Wer noch nicht bei uns im Verteiler ist, jedoch teilnehmen möchte kann sich noch innerhalb der nächsten Woche (bis 14.6.2020) über unsere Newsletter-Anmeldung (unten rechts auf der Seite) eintragen und bekommt dann noch eine Einladung.