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Unter der Rubrik „Wochenrückblick“ berichten wir freitags kurz von den wichtigsten Themen, mit denen sich die Mitarbeiterinnen des Netzwerkbüros beschäftigt haben.
Am Mittwoch kam uns Andreas Preuß besuchen.
Er ist 1. Vorsitzender im Werkstattrat seiner Werkstatt.
Und setzt sich seit vielen Jahren auf Landes- und Bundesebene für Werkstatträte ein.
Durch das Thema „Frauen-Beauftragte“ wurde er auf uns Netzwerkfrauen aufmerksam.
Und sucht seitdem regelmäßigen Kontakt, um sich mit uns auszutauschen.
Meistens geht es ihm dabei um Themen wie Gewalt, Mobbing oder Chancengleichheit.
Und darum, wie die Werkstatträte gut mit den Frauen-Beauftragten zusammenarbeiten können.
Hier kam er diesmal mit folgender Frage zu uns:
„In §39A der Werkstätten-Mitwirkungs-Verordnung (WMVO) steht unter (3):
Die Frauenbeauftragte hat das Recht, an den Sitzungen des Werkstattrates und an den Werkstattversammlungen (§ 9) teilzunehmen und dort zu sprechen.
Unser Werkstattrat hat sie auch bereits zu Sitzungen eingeladen.
Allgemein gibt es unter Werkstatträten aber unterschiedliche Meinungen:
Soll man die Frauen-Beauftragte immer einladen?
Oder nur zu ganz bestimmten Themen?
Wie seht ihr das?“
Dunja Robin antwortete:
„Mein Rat ist:
Die Frauen-Beauftragte sollte immer eine Einladung erhalten!
Darin soll auch stehen, um welche Themen es in der Sitzung geht.
Und vielleicht auch, zu welchen Themen der Werkstattrat Fragen an sie hat.
Vielleicht hat die Frauen-Beauftragte nicht die Zeit, zu jeder Sitzung zu gehen.
Oder kann nicht die ganze Sitzung lang dabei bleiben.
Dann muss sie auswählen, welche Themen für sie besonders wichtig sind.
Am besten teilt sie das dem Werkstattrat schon vorher mit.
So kann dieser die Sitzung gut planen.
Aus eigener Erfahrung in verschiedenen Gremien weiß ich aber auch:
Man muss nicht immer viel sagen!
Oft reicht es schon, dass man dabei ist.
Weil man so wichtige Infos erhält und auf dem Laufenden bleibt.
Und oft ist es auch schon gut für die Anderen, wenn man einfach nur da ist:
Ich bin in vielen Gremien, um daran zu erinnern:
Frauen mit Behinderungen haben besondere Bedürfnisse, die nicht vergessen werden dürfen.
Auch bei Themen, bei denen man vorher garnicht daran gedacht hätte.
Und daran denken die Leute dann oft schon von selbst,
wenn sie mich einfach nur mit am Tisch sitzen sehen.
Und wenn sie Fragen haben, können sie mir diese zu jeder Zeit stellen.“
Wenn die Frauen-Beauftragte einmal nicht an der Sitzung teilnehmen kann:
Dann kann sie ja das Protokoll lesen!
Ganz wichtig ist uns:
Der Werkstatt-Rat und die Frauen-Beauftragte sind keine Konkurrenten!
Sie sollen sich gegenseitig unterstützen und stärker machen.
Am Donnerstag war im Münchener Rathaus die 321. Sitzung der Stadtratskommission zur Gleichstellung von Frauen.
Lieve Leirs und Dunja Robin sind hier, als Vertreterinnen des Münchener Behindertenbeirats, dabei, um die Bedarfe und Wünsche von Mädchen und Frauen mit Behinderungen einzubringen.
Das Schwerpunktthema diesen Monat lautete:
„Frauenperspektiven auf Nachhaltigkeit und Klimawandel“
Mona Fuchs, die Geschäftsführerin des Netzwerks Klimaherbst e.V. führte mit einem Vortrag in das Thema ein.
Außerdem bekam das Gremium Eindrücke von der großartigen Arbeit und Gemeinschaft der Münchner Gruppen der Fridays for Future-Bewegung.
Dunja Robin:„Ich glaube, ich darf sagen:
Wir alle im Raum waren total beeindruckt davon, was diese „kids“ leisten!
Sehr inspirierend fand ich ihre Bereitschaft, unglaublich viel Arbeit und Energie aufzubringen, das große Organisationstalent, aber vor allem auch der Umgang, den sie mit einander pflegen:
Sie sind sich ihrer eigenen Privilegien bewusst.
Sie achten auf die schwächsten in der Gemeinschaft.
Sie stellen an sich selbst den Anspruch, möglichst inklusiv und achtsam sein.
Da bedeutet: Sie haben Einflussfaktoren wie Gender, Klasse, Behinderung, Religion, Sexuelle Orientierung, ethnischen Hintergrund, Alter usw. auf dem Schirm.
Sie versuchen möglichst demokratisch zu arbeiten und dabei auch ganz neue Wege und Strategien auszuprobieren.
Sie gehen dabei teils weit über ihre eigenen Belastungsgrenzen hinaus – aus der Überzeugung heraus, dass es notwendig ist.
Dass, wenn sie es jetzt nicht freiwillig tun, später keine Wahl mehr bleiben wird.
Sie versuchen dabei aber, einander zu stärken und gut zu versorgen mit, wie sie es nennen, „Selfcare-Angeboten“.
Diese Generation und Bewegung macht Mut!
Von ihnen können auch wir Netzwerkfrauen nach 20 Jahren Netzwerkarbeit viel lernen!“
Aber auch die vorgetragenen Fakten über die Zusammenhänge von Gender und Klimawandel waren beeindruckend.
Sobald das Protokoll mit all den versprochenen Anhängen und damit Quellenangaben im Postfach eintrifft,
will Dunja Robin sich noch einmal genauer damit beschäftigen und die Erkenntnisse mit dem Netzwerk teilen.
Denn auch sie ist schon lange überzeugt:
„Bei ‚Umweltschutz‘ geht es nicht nur darum, anmutige Tiger und niedliche Koalas zu retten.
Es geht auch um die Ressourcen, die uns Menschen bleiben.
Je knapper diese werden, desto umkämpfter werden sie.
Und wir wissen, wie Menschen sind, wenn sie das Gefühl haben, dass nicht genug für alle da ist.
Wir wissen auch, dass wir Frauen mit Behinderungen mit zu den schwächsten Gruppen in der Gesellschaft gehören.
Daher ist Umweltschutz auch für uns kein Luxus, sondern Selbstschutz.“
Diese Woche hat uns auch die Vorbereitung für die Sprecherinnenwahl stark beschäftigt.
Wir haben die letzten Dokumente fertiggestellt, die interessierte Frauen beim „Wahlkampf“ helfen sollen.
Außerdem war dies ein guter Anlass, die Untertitel-Funktion von YouTube mal auf Herz und Nieren zu prüfen.
Denn für die Barrierefreiheit unserer Materialien sind möglichst einfach erstellbare Untertitel natürlich eine feine Sache.
Die Früchte dieser Arbeit wollen wir nächste Woche vorstellen.
Bis dahin wünschen wir allen Leser*innen aber eine gute Zeit,
ein schönes Wochenende –
und einen schönen Valentinstag!
Wir finden:
Auch Singles dürfen mit ihrem Single-Dasein glücklich sein und dennoch die Liebe an sich feiern 😉
Paare können dies, nicht nur heute, natürlich gut gemeinsam tun.