Tätigkeitsbericht 2004

Ebenso wie im Jahre 2003 hat sich die Zahl der Frauen und Mädchen, die sich über das Netzwerk organisieren möchten deutlich erhöht. Dadurch stieg nochmals der Verwaltungsaufwand für das Netzwerkbüro und die LAGH Bayern.

Im März 2004 hat das Netzwerk ein erfolgreiches Plenum mit dem Titel „Wir knüpfen das Netzwerk weiter“ abgehalten. Auch wurden erneut Sprecherinnen für die nächsten zwei Jahre gewählt.

Auch im Jahr 2004 hat das Netzwerkbüro ständig verschiedene Praktikantinnen, die entweder im Rahmen eines berufsvorbereitenden Praktikums oder im Rahmen ihres Studiums das Praktikum im Netzwerk absolvieren. Anleiterin ist die Netzwerkbüroleiterin Ute Strittmatter.

Durch die Unterstützung der Schirmherrin Nina Ruge ist es dem Netzwerk gelungen, eine breite Öffentlichkeit zu gewinnen. So sind große Artikel in den Zeitschriften „Ab 40“, „Emma“ und „Handicap“ über die Arbeit des Netzwerkes erschienen.

Zudem unterstützt Nina Ruge die Arbeit des Netzwerkes in extrem engagierter Weise: zum einen ist es ihr gelungen, die Werbeagentur Serviceplan zu gewinnen, die neuen Flyer für das Netzwerk ohne Kostenaufwand konzipiert haben. Diese Flyer wurden noch im Jahr 2004 gedruckt und verteilt. Zum anderen hat sie Kontakt mit zahlreichen Journalisten wie Mitglieder der „Leute heute“ Redaktion oder von „Wir in Bayern“ vermittelt, die ebenfalls die Arbeit des Netzwerkes sehr engagiert unterstützen.

Auch ist es ihr gelungen, Sponsoren zu gewinnen, die ebenfalls die Arbeit des Netzwerkes unterstützen. So hat das Netzwerk zweckgebundene Spenden der Firma Hubert Burda sowie der Firma Clarins erhalten. Die Spende der Firma Burda ermöglicht den Druck der neuen Flyer.

Da die Netzwerkveranstaltung „Partnerschaft, Sexualität und Kinderwunsch behinderter Frauen“ im Rahmen des EU-Jahres für Menschen mit Behinderung 2003 in Nürnberg so erfolgreich war, konzipierte das Netzwerk eine Dokumentation über diese Veranstaltung, die noch in der ersten Hälfte des Jahres 2005 gedruckt und verteilt werden kann. Die Spende der Firma Clarins ermöglicht die Erstellung und den Druck dieser Dokumentation.

Im Februar 2004 erhielt das Netzwerk zudem eine Spende der bayerischen Beamtenfachhochschule. Wir werten dies als ein Zeichen der Anerkennung der Arbeit des Netzwerkes.

Das Netzwerk erhielt einen Sitz bzw. eine Stimme in dem neu gegründeten Landesbehindertenrat. Ebenfalls erhielt das Netzwerk einen Sitz in der neu gegründeten Patientenvertretung in Bayern.

Um die Gesellschaft für die Belange und Probleme von Frauen und Mädchen mit Behinderung zu sensibilisieren, hat das Netzwerk im Rahmen des Aktionsbündnisses die Veranstaltung am 5.Mai 2004 (Europaweiter Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung) am Marienplatz intensiv mit vorbereitet und auch an dieser Veranstaltung mit einem eigenen Infostand teilgenommen.

In Kooperation mit pro familia München, der gynäkologischen Leitung des Krankenhauses Neuperlach München und dem CBF München und dem deutschen Ärztinnenbund Gruppe Bayern Süd strebt das Netzwerk an, eine gynäkologisch-medizinische Ambulanz für Frauen mit Behinderung in Bayern nach dem Vorbild der Frankfurter Ambulanz für behinderte Frauen aufzubauen. Eine weitere Zielsetzung dieser Ambulanz ist die Fortbildung von GynäkologInnen aus ganz Bayern, um diese für die Belange behinderter Frauen und Mädchen zu sensibilisieren. Zu diesem Zweck fanden intensive Treffen statt. Problematisch ist die Umsetzung und die Finanzierung dieses Projektes. Von daher entschieden sich alle an dem Thema beteiligten zunächst eine öffentliche Veranstaltung durchzuführen, um das Thema Frauen und Behinderung und Gynäkologie an die Öffentlichkeit zu bringen. Diese Veranstaltung wurde unter anderem vom Netzwerk intensiv geplant, organisiert und durchgeführt. Die Veranstaltung fand am 05. Oktober 2004 in den Räumen der Hypo-Vereinsbank München statt. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Frau Dr.Burkert, Bürgermeisterin der LH München. Referentinnen waren Ute Strittmatter vom Netzwerkbüro sowie Charlotte Bothmann des Krankenhauses München Neuperlach. Auf dem Podium nahmen teil:

  • Staatsministerin Christa Stewens
  • Dipl.Psychologin Renate Geifrig
  • Dr.Ingrid Leitner, CBF München und Redakteurin BR
  • Dr.Christine Schneider, Beratungszentrum Berlin
  • Dr.Birgit Delisle, niedergelassene Gynäkologin
  • Dr.G. Debus, Leiterin der Gynäkologie KH Neuperlach
  • Ute Strittmatter, Netzwerk
  • Moderation: Nina Ruge

Die Veranstaltung war sehr erfolgreich. Es waren ca. 120 interessierte Teilnehmer. Frau Stewens zeigte Wege auf, wie das Netzwerk vorgehen kann, um die Probleme zu lösen und ferner versprach sie, das Netzwerk – also die Betroffenen – mit den Leistungsträgern an einen Tisch zu bringen um Lösungen zu erarbeiten.

Ferner hat das Netzwerk zur Aufgabenerfüllung intensiv an folgenden Arbeitskreisen mitgewirkt und teilgenommen:

  • AK „Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen mit unterschiedlichen

Behinderungen“, angeboten von der Kontakt- und Informationsstelle für Mädchenarbeit/IMMA; inzwischen übernommen von der OBA München (Löhehaus)

  • AK „Runder Tisch“ zum Thema „Bayerisches Gleichstellungsgesetz für Menschen mit Behinderung“, ins Leben gerufen von Frau Ina Stein, Behindertenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung

Im Jahr 2002 wurden folgende Arbeitsgruppen gegründet, die sich auch im Jahre 2004 regelmäßig getroffen haben und treffen:

  • AK „Von Müttern mit Behinderung für Mütter mit Behinderung“
  • AK „Barrierefreie Frauenarztpraxen“
  • AK „Plenumvorbereitung“
  • AK „Bayerisches Gleichstellungsgesetz“

Am 23. Oktober 2004 hat das zweite Plenum stattgefunden. Thema dieses Plenums war „Diskriminiert die öffentliche Hand Frauen mit Behinderung?“ Geplant waren dazu verschiedene Workshops, deren Ergebnisse in einen Erfahrungsbericht gemündet sind, der dann zum einen an die verantwortlichen Stellen weitergeleitet werden soll und auch veröffentlicht werden wird.

Das Netzwerk erhielt die Gelegenheit, im Rahmen der Sendung „Gesund- heitsgespräch“ mit Frau Dr. Marianne Koch des Bayerischen Rundfunks über die gynäkologische Unterversorgung von Frauen mit Behinderung in Bayern zu sprechen. Die Resonanz der Sendung war recht groß.

Ferner hatte es zu den verschiedensten Themen Interviews mit Radio Lora gegeben.

Auch hat das Netzwerk bei dem Film „Behandlung – Glückssache“ von Werner Geifrig des ABM-Kanals aktiv mitgewirkt. Der Film wurde im April 2005 ausgestrahlt. Die Dreharbeiten zu diesem Film begannen bereits Ende des Jahres 2004.

Sonstige Tätigkeiten des Netzwerkes im Jahr 2004:

  • Vernetzung verschiedener Frauen und Einrichtungen
  • Kontaktaufnahme zu verschiedenen Einrichtungen

München, 25.04.05

Ute Strittmatter M.A., Leiterin des Netzwerkbüros
Dipl.-Sozialpäd. (FH)