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Ebenso wie im Jahre 2011 hat sich die Zahl der Frauen und Mädchen, die sich über das Netzwerk organisieren möchten noch mal erhöht, inzwischen sind es über 265 organisierte Frauen. Dadurch stieg nochmals der Verwaltungsaufwand für das Netzwerkbüro und die LAG Selbsthilfe Bayern.
Im ersten Quartal 2008 wurde uns vom Ministerium für Arbeit und Sozialordnung eine zweite feste Stelle für das Netzwerkbüro im Umfang von 19,25 Wochenstunden (im Jahr 2009 aufgestockt von 15 Wochenstunden auf 19,25 Wochenstunden) u.a. für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit bewilligt. Seit 01.07.2008 war diese Stelle von Frau Tanja Miedl, Dipl.-Sozialpäd. (FH), besetzt. Am 02.02.2010 ist Frau Miedl unerwartet und plötzlich gestorben. Sie arbeitete bereits über zwei Jahre im Netzwerkbüro und hat einerseits zu einer deutlichen Entlastung beigetragen, andererseits wuchsen durch die zusätzlich gewonnene Kapazität durch die äußerst engagierte Mitarbeit von Frau Miedl auch die Aufgabengebiete. Dadurch wurde zum nochmaligen Wachstum des Netzwerkes beigetragen. Durch den Tod von Frau Miedl mussten die von ihr ausgeübten Tätigkeiten und Aufgabenbereiche von den anderen Mitarbeiterinnen des Netzwerkbüros (vorwiegend von Ute Strittmatter, Esther Hoffmann und Marion Stangl) aufgefangen werden. Das bedeutete eine enorme zusätzliche Belastung. Esther Hoffmann und Marion Stangl haben im Rahmen der WKM der Pfennigparade im Netzwerkbüro einen Aussenarbeitsplatz (Esther Hoffmann seit 2005, Marion Stangl seit 2006). Seit 15.09.2011 ist die Studentin der Sozialen Arbeit Ute Schön als Nachfolgerin für Tanja Miedl für die Öffentlichkeitsarbeit fest angestellt.
Auch im Jahr 2012 hatte das Netzwerkbüro ständig verschiedene Praktikantinnen, die entweder im Rahmen eines berufsvorbereitenden Praktikums oder im Rahmen ihres Studiums das Praktikum im Netzwerk absolvierten. Anleiterin war die Netzwerkbüroleiterin Ute Strittmatter sowie Ute Schön.
Ebenfalls seit Oktober 2006 ist Marion Stangl von der Stiftung Pfennigparade als Außenmitarbeiterin der Stiftung Pfennigparade im Netzwerk tätig. Im Rahmen ihrer Tätigkeit hat Frau Stangl die Netzwerkhomepage neu strukturiert. Inzwischen ist Frau Stangl komplett für den Aufbau und die Pflege der Website verantwortlich. Auch leitet sie in Kooperation mit Tanja Miedl und Esther Hoffmann den AK „Sexuelle Gewalt gegen Frauen mit Behinderung“. Im Rahmen diese AKs entstand eine Kooperationsberatungsstunde mit dem Frauennotruf München für Frauen und Mädchen mit Behinderung in Zusammenhang mit sexuellen Gewalterfahrungen; die Beratung findet seit dem vierten Quartal 2009 in den Räumen des Netzwerkbüros statt, da die Räume barrierefrei zugänglich sind. Auch greift der Frauennotruf auf unsere Erfahrungen mit behinderten Frauen zurück.
Seit 2004 hat das Netzwerk von und für Frauen und Mädchen mit Behinderung einen Sitz in dem neu gegründeten Landesbehindertenrat inne. Rosi Probst und Ute Strittmatter nahmen regelmäßig an den Sitzungen teil. Frau Rosi Probst verstarb Ende Oktober 08 nach kurzer, schwerer Krankheit. Ihren Sitz im Landesbehindertenrat übernahm seitdem Frau Tanja Miedl. Als Nachfolgerin von Frau Miedl ist Ute Schön als Vertreterin von Ute Strittmatter Delegierte im Landesbehindertenrat
Auch hier ist das Netzwerk von und für Frauen und Mädchen mit Behinderung stimmberechtigtes Mitglied.
Seit November 2007 ist das Netzwerk von und für Frauen und Mädchen mit Behinderung Mitglied im bayerischen Landesfrauenrat. Delegierte für das Netzwerk sind Ute Strittmatter und Lieve Leirs. Ute Strittmatter wurde zudem im vierten Quartal 2009 in den Hauptausschuss der Landesfrauenrates gewählt und vertritt in diesem die Interessen behinderter Frauen und Mädchen.
Artikel 23 „Achtung der Wohnung und der Familie“ der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) verpflichtet die Vertragsstaaten Maßnahmen zu treffen, die Menschen mit Behinderung in den Lebensbereichen Ehe, Familie, Partner- und Elternschaften vor Diskriminierung schützen und sicherstellen, dass das Recht aller Menschen mit Behinderungen im heiratsfähigen Alter, auf Familie anerkannt wird. Ferner müssen die Vertragsstaaten Menschen mit Behinderungen in angemessener Weise bei der Wahrnehmung ihrer elterlichenVerantwortung unterstützen (Artikel 23, Absatz 2, Satz 2).
Die Realität sieht anders aus: Elternassistenz ist in den Sozialgesetzen überhaupt nicht geregelt. Eltern bzw. Mütter mit Behinderung werden häufig alleine gelassen, sie müssen allzu oft auf notwendige Hilfen verzichten. Wenige Eltern mit Behinderung bekommen die Elternassistenz im Rahmen der Eingliederungshilfe bewilligt – oftmals jedoch nur nach einem langwierigen Rechtsstreit. So kann es aufgrund mangelnder Unterstützungssysteme zur Gefährdung des Kindeswohles kommen.
Wir wollten mit dieser Veranstaltung verdeutlichen, dass es auch für Mütter mit Behinderung ein Grundbedürfnis ist, Verantwortung für ihr Kind zu übernehmen. Von daher ist es in unseren Augen dringend notwendig, dass Mütter mit Behinderung die behinderungsbedingte Unterstützung zur Pflege und evtl. Erziehung ihrer Kinder erhalten und somit ihr Grundrecht auf Elternschaft leben zu können.
Seit dieser Veranstaltung haben wir einen steten Zuwachs an Müttern mit Behinderung oder werdenden Müttern mit Behinderung. Zum einen wächst der Arbeitskreis für behinderte Mütter, das zeigt den enormen Bedarf an gegenseitiger Unterstützung. Zum anderen wächst der Beratungsbedarf zum Thema Hilfsmittel, Elternassistenz, etc.
Um die Gesellschaft für die Belange und Probleme von Frauen und Mädchen mit Behinderung zu sensibilisieren, hat das Netzwerk im Rahmen des Aktionsbündnisses die Veranstaltung am 5.Mai 2011 (Europaweiter Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung) am Marienplatz intensiv mit vorbereitet und auch an dieser Veranstaltung mit einem eigenen Infostand teilgenommen.
2007 startete das Netzwerk die Kampagne “Wanted“ zum Thema „Persönliche Assistenz“ mit einer Auftaktveranstaltung, deren Dokumentation im Sommer 2008 herausgekommen ist und seitdem weite Kreise gezogen hat. Der Arbeitskreis, der die Kampagne ins Leben gerufen hat, trifft sich nach wie vor regelmäßig alle 14 Tage, um weitere Aktionen zu planen. Dem Netzwerk ist es bei dieser Kampagne auch wichtig, auf frauenspezifische Themen im Zusammenhang mit Persönlicher Assistenz wie geschlechtsspezifische Pflege etc. aufmerksam zu machen. Dieser Arbeitskreis findet inzwischen in Kooperation mit dem VbA statt und setzt sich sehr stark für die Umsetzung der UN-Konvention zur Stärkung der Rechte von Menschen mit Behinderung ein.
In Kooperation mit ProFamilia und dem DPWV haben die Netzwerkfrauen Bayern am 12 November 2012 eine Veranstaltung zu o.g. Thema abgehalten. Die Planung dieser Veranstaltung lief seit Anfang des Jahres 2012.
Die Tagung greift verschiedene Aspekte von Sexualität und Partnerschaft sowie Lebenssituationen von Menschen mit Behinderung auf und möchte Lösungsansätze diskutieren. Sie will dazu beitragen, das Selbstverständnis für die Sexualität von Menschen mit Behinderungen zu erhöhen und ein Klima der Akzeptanz und Unterstützung zu schaffen. Die Tagung richtet sich an Menschen mit Behinderungen sowie an ihre Angehörigen, an das Betreuungsumfeld, und an Fachpublikum.
Aufgrund der Dichte der Termine fand im Frühjahr 2012 kein Plenum statt. Es hat im November 2012 ein Plenum stattgefunden. Wir haben uns zum einem mit der Geschichte der Emanzipation in München beschäftigt und so den Bogen zu nicht behinderten Frauen und deren Emanzipationsbewegungen geschlagen (ganz im Sinne der Inklusion) sowie zum anderen die Sprecherinnenwahl durchgeführt.
Am 09.06.2011 präsentierte das Netzwerk sein Bildband „Weibsbilder von Nebenan – Diagnose: 100% Frau“ und hat das Erscheinen des Buches mit einer großen Veranstaltung gefeiert. Ein umfangreiches Programm wurde dargeboten wie Grußworte der Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen Christine Haderthauer, musikalische Darbietungen, Podiumsdiskussion mit der Autorin und ein paar der Protagonistinnen. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Schirmherrin Nina Ruge. Der Bildband war innerhalb von 4 Wochen bereits vergriffen. Wir planen eine Neuauflage und sind auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten zur weiteren Finanzierung des Bildbandes.
Die vom Netzwerk angestrebte gynäkologische Ambulanz für behinderte Frauen wurde am 14. November 2007 mit dem Beisein von Frau Staatsministerin Christa Stewens endlich eröffnet. 2008 wurde ersichtlich, dass es sehr großen Bedarf an einer solchen gynäkologischen Versorgung gibt. Die Sprechstunde ist über Monate hinaus ausgebucht und die Erfahrungsberichte gestalten sich sehr positiv. Auch 2012 zeigte sich ein großer Bedarf an dieser Ambulanz, nach wie vor ist die Sprechstunde über Monate ausgebucht und inzwischen konnten schon etliche Erfahrungen im Kontext mit verschiedenen Behinderungen und gynäkologischer Versorgung gesammelt und verwertet werden.
Von Seiten des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung wird dieser Erfolg positiv bewertet und dem Netzwerk wurde signalisiert, dass der Aufbau einer solchen Ambulanz auch im Norden von Bayern unterstützt wird. Allerdings änderte sich der Zuständigkeitsbereich für die gynäkologische Ambulanz aufgrund der letzten Landtagswahl. Inzwischen ist das Bayerische Gesundheitsministerium für die gynäkologische Ambulanz zuständig.
Auf Initiative der Netzwerkfrauen Bayern und des ZSL Erlangen gründete sich im Juli 2009 eine weitere gynäkologische Ambulanz für behinderte Frauen, angegliedert an die Frauenklinik des Uni-Klinikums Erlangen unter der Leitung von Prof. M.W. Beckmann.
Marion Stangl und Esther Hoffmann haben im September 2007 eine Fortbildung mit dem Thema „Gewalt gegen behinderte Frauen“ besucht. Dabei haben beide effektive Vernetzungsarbeit geleistet und haben in Kooperation mit dem Frauennotruf einen AK gegründet, damit im Zusammenhang mit Gewalt gegen behinderte Frauen die Bedürfnisse behinderter Frauen bei der Notfallarbeit berücksichtigt werden können. Dabei ist der Frauennotruf sehr an einer Zusammenarbeit mit dem Netzwerk interessiert. Resultat dieses Arbeitskreises ist, dass ab Oktober/November 2009 in Kooperation mit dem Frauennotruf München 1x pro Monat in den Räumen des Netzwerkbüros eine Beratungsstunde für behinderte Frauen mit Gewalterfahrung stattfindet, da die Räumlichkeiten des Frauennotrufes München nicht barrierefrei zu erreichen sind. Somit haben nun auch Frauen mit Behinderung die Möglichkeit, kompetente Beratung wahrzunehmen (siehe Punkt 1).
Der bayerische Landtag hat einen interfraktionellen runden Tisch zur Umsetzung der UN-Konvention zur Stärkung der Rechte von Menschen mit Behinderung gegründet. Als Delegierte für das Netzwerk nehmen daran teil Ute Schön und Ute Strittmatter.
Beide sind auch Leiterinnen der Unterarbeitsgruppe AG 6 „Menschen mit Behinderung in besonderen Lebenslagen“. Es fanden mehrere Treffen zur Erarbeitung eines Arbeitspapieres statt, dessen Ergebnis wahrscheinlich in den bayerischen Aktionsplan eingehen wird.
In den Jahren 2002/2004/2006 wurden folgende Arbeitsgruppen gegründet, die sich auch im Jahre 2012 regelmäßig getroffen haben und treffen:
Esther Hoffmann und Christine Gasafy gründeten im Jahr 2011 einen AK von und für Mütter mit Behinderung und solchen, die Mütter werden wollen. Der AK trifft sich einmal im Monat.
Das Netzwerk bot im Oktober 08 für Frauen mit Behinderung ab 18 Jahren ein Seminarwochenende in Tirol an, in dem man sich über Wünsche, Träume, Erfahrungen, Probleme und Ängste im Zusammenhang mit Sexualität und Behinderung reden und Erfahrungen austauschen konnte. Gefühle der Unsicherheit, Zweifel und geringes Selbstwertgefühl tauchen auf und werden durch die Körperbehinderung verstärkt. Frauen mit Behinderung sollte mit diesem Wochenende, das auch als Auftaktveranstaltung für dieses Projekt zu sehen ist, vermittelt werden, dass sie auch ein Recht auf Sexualität haben und welche Strategien sie haben bzw. erlernen können, um das eigene Selbstbewusstsein in diesem Zusammenhang zu stärken. Rosi Probst gründete dieses Projekt. Folge dieses Projektes ist ein Arbeitskreis, der in Gedenken an Rosi Probst „AK Rosi“ genannt wird und sich einmal pro Monat trifft. Leiterinnen des AK’s sind Beri Becker und Esther Hoffmann.
München, den 23.1.2013
Ute Strittmatter M.A., Leiterin des Netzwerkbüros
Dipl.-Sozialpäd. (FH)