Tätigkeitsbericht 2017

Tätigkeitsbericht des Netzwerks von und für Frauen und Mädchen mit Behinderung in Bayern

Zeitraum 31.12.2016 – 10.10.2017

 

Inhalt

  1. Über die Netzwerkfrauen
  2. Mitarbeit in Gremien
  3. Projekte des Netzwerks
  4. Kooperationen und Mitwirkung an Projekten und Aktionen Dritter
  5. Arbeitsgruppen des Netzwerks
  6. Öffentlichkeitsarbeit

 

1. Über die Netzwerkfrauen

Kernaufgaben und Ziele

Das Netzwerk von und für Frauen und Mädchen mit Behinderung in Bayern (netzwerkfrauen-bayern / die Netzwerkfrauen ) ist ein offener Zusammenschluss von Frauen und Mädchen mit unterschiedlichen Behinderungen oder chronischen Erkrankungen in Bayern und arbeitet mit allen am Thema interessierten Menschen und Organisationen zusammen.

Primäres Ziel des Netzwerkes ist es, gesellschaftliche und individuelle Voraussetzungen zu schaffen, damit Frauen und Mädchen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben führen können.

Frauen mit Behinderung erfahren in allen Lebensbereichen eine doppelte Diskriminierung: Sie werden zum einen in ihrer Rolle als Frau und zum anderen als Behinderte benachteiligt. Mit dem Netzwerk soll erreicht werden, dass Frauen und Mädchen mit Behinderung gesellschaftlich gestärkt und vorhandene Diskriminierungen abgebaut werden. Zudem sollen Frauen und Mädchen mit Behinderung durch das Netzwerk die Gelegenheit erhalten, ihre Identität als Mädchen und Frauen finden zu können.

Mitgliederzahl

Bei den Netzwerkfrauen Bayern sind aktuell über 270 Frauen organisiert.

Trägerschaft

Das Netzwerkbüro als Geschäftsstelle der netzwerkfrauen-bayern finanziert wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration (BStMAS) finanziert.

Es steht unter der Trägerschaft der Landesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung und ihrer Angehörigen in Bayern e.V., bei der dadurch ein entsprechender Verwaltung-und Organisationsaufwand entsteht.

 

Struktur des Netzwerks

Im Netzwerk organisieren sich Frauen und Mädchen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen, um sich gemeinsam besser gegen Benachteiligungen und Diskriminierungen wehren und schützen zu können. Dies soll durch einen intensiven Kontakt innerhalb des Netzwerkes in Bayern erreicht werden.

Das Netzwerk setzt sich aus den Organen Plenum und den durch das Plenum gewählten Sprecherinnenrat zusammen.

Das Plenum setzt sich aus Frauen und Mädchen mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten zusammen.

Wichtigste Aufgaben des Plenums sind:

  • Die Wahl der Frauen in den Sprecherinnenrat
  • Die Abstimmung der Inhalte und Arbeitsschwerpunkte des Netzwerkes
  • Die Anregung von Arbeitsgruppen

Aus dem Kreis des Plenums werden mindestens 3 und maximal 5 Sprecherinnen und bis zu 2 Stellvertreterinnen für die Dauer von 4 Jahren gewählt.

Aufgaben des Sprecherinnenrates:

  • Übernahme der Öffentlichkeitsarbeit
  • Durchführung der Arbeitsgruppen
  • Berichtspflicht gegenüber dem Plenum
  • Enge Zusammenarbeit mit dem Netzwerkbüro
  • Regelmäßige Treffen zum Zwecke des Informationsaustausches

Das Netzwerkbüro ist die Koordinierungsstelle für das Netzwerk sowie die Anlaufstelle für betroffene Frauen und Mädchen.

In diesem Zusammenhang übernimmt es z.B. folgende Aufgaben:

  • Administrative Tätigkeiten
  • Organisation
  • Transport der Inhalte
  • KoordinationDas Netzwerkbüro trägt damit zur Optimierung der Netzwerkziele bei und arbeitet dabei eng mit dem Plenum und dem Sprecherinnenrat zusammen. Auch berät das Netzwerkbüro betroffene Frauen und Mädchen mit Behinderung nach dem Peer Counseling Prinzip, das heißt Betroffene beraten und begleiten Betroffene. Hier wird Professionalität mit eigener Betroffenheit kombiniert.

Stellenbesetzung und Aufgabenverteilung des Netzwerkbüros

Frau Ute Strittmatter, die seit Eröffnung des Netzwerkbüros im Jahr 2000 die Leitung der Geschäftsstelle der netzwerkfrauen-bayern innehatte, ist leider am 14. Dezember 2016 unerwartet verstorben. Neben dem immensen menschlichen Verlust war die personelle wie strukturelle Neuausrichtung des Netzwerkbüros eine sehr große Herausforderung. Die ehemalige Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und stellvertretende Leitung des Netzwerkbüros, Frau Dunja Robin, hat die Leitung des Netzwerkbüros zunächst kommissarisch und seit 1.3.2017 hauptverantwortlich übernommen. Zudem ist sie noch 4 Wochenstunden für das Projekt „Frauen-Beauftragte in Einrichtungen der Behinderten-Hilfe in Bayern“ tätig.

Esther Junghanns und Marion Stangl haben im Netzwerkbüro einen Außenarbeitsplatz der WKM der Stiftung Pfennigparade (Esther Junghanns seit 2005, Marion Stangl seit 2006). Frau Stangl ist für die Pflege der Netzwerkhomepage zuständig. Darüber hinaus bildet sie gemeinsam mit Frau Robin und Frau Becker (eine Sprecherin des Netzwerks) ein Administratorinnenteam für die neu eingerichtete Foren-Community. Zudem übernimmt sie weitere Aufgaben aus dem Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, etwa auf der Facebook-Seite des Netzwerks.

Sobald die Stelle der Referentin für Öffentlichkeitsarbeit wiederbesetzt ist, soll Frau Stangl in diesem Aufgabenfeld tatkräftig unterstützen.

Des Weiteren vertritt Frau Stangl die Interessen des Netzwerks in unterschiedlichen Zusammenhängen und bringt die Perspektive „Mädchen und Frau mit Behinderung“ in diverse Projekte und Arbeitskreise ein.

Frau Junghanns übernimmt als geschulte Peercounselorin einen Großteil der im Netzwerkbüro stattfindenden Beratungsgespräche.

Zu ihren Kernarbeitsfeldern gehören die Bereiche „Mama mit Behinderung“, wofür sie einen entsprechenden Arbeitskreis leitet, sowie das Themenfeld „Mädchen mit Behinderung“.

Eine weitere wichtige unterstützende Rolle spielt Frau Junghanns im Projekt „Frauen-Beauftragte in Einrichtungen der Behinderten-Hilfe in Bayern“:

Als Frau mit Behinderung, Werkstattangestellte, langjähriges ehemaliges Mitglied des Werkstattrates ihrer Einrichtung und als Unterstützerin einer im Projekt geschulten Frauen-Beauftragten bringt sie wertvolle und differenzierte Sichtweisen mit ein.

Zudem übernimmt sie Aufgaben in der Vorbereitung und Durchführung der Vernetzungstreffen für Frauen-Beauftragte und ihre Unterstützerinnen.

Durch ihre langjährige Arbeit im Themenbereich „Gewalt gegen Mädchen und Frauen mit Behinderung“ für die netzwerkfrauen-bayern ist die Expertise von Frau Stangl und Frau Junghanns in diesem Themenfeld weiterhin gefragt.

Außerdem übernehmen die beiden die wöchentliche Kooperationsberatungsstunde mit dem Frauennotruf München für Frauen und Mädchen mit Behinderung zum Thema Gewalterfahrungen; diese findet von Seiten der Netzwerkfrauen vorwiegend über Skype statt, bei Bedarf aber auch telefonisch, vor Ort im Netzwerkbüro oder auf anderen Wegen.

Auch greift der Frauennotruf auf unsere Erfahrungen mit behinderten Frauen zurück.

Die Teilzeitstelle der Referentin wurde im Arbeitsumfang von 20,5 Wochenstunden am 04.07.2017 neu ausgeschrieben und zum 15.10.2017 neu besetzt.

Bis zur Neubesetzung wurde die fehlende Arbeitskraft bestmöglich und verteilt auf das gesamte Büroteam kompensiert.

Da hierfür jedoch keine offiziellen Mittel zur Verfügung standen bedeutete dies de facto eine strenge Priorisierung aller Aufgaben und dass manche Tätigkeiten zunächst vollständig zurückgestellt werden mussten oder nur stark reduziert durchgeführt werden konnten.


Netzwerkplenum 2017

Das Frühjahrs-Plenum der Netzwerkfrauen fand in diesem Jahr am 31. Mai 2017 statt.

Am Vormittag nahmen die 21 Teilnehmerinnen im Rahmen einer Gedenkfeier von Ute Strittmatter und Uschi Ohlig, einer der Gründungsfrauen des Netzwerks, die leider am 2.5.2017 verstorben ist, Abschied.

Am Nachmittag kamen die Büromitarbeiterinnen und der Sprecherinnenrat ihrer Berichtspflicht nach. Im Anschluss an die Berichte wurden gemeinsam die nächsten Schritte und Ziele der netzwerkfrauen-bayern überlegt.

Hierzu zählten:

  • die Reaktivierung des Arbeitskreises „Assistenz“, um gemeinsam mit Anderen, die sich für Assistenzleistungen in all ihren Formen stark machen, sinnvolle Schritte für eine bessere Versorgung zu planen
  • die Vorbereitung der Sprecherinnenwahl 2018
  • ein verstärkter Fokus auf Mädchen und Frauen, die in Einrichtungen der Behindertenhilfe leben, zur Schule gehen oder arbeiten
  • weiterer Ausbau der Mädchenarbeit
  • weitere Bemühung darum, Mädchen und Frauen mit Behinderung effektiv vor Diskriminierung und Gewalt aller Art zu schützen und ihnen Hilfen anzubieten
  • der Aufbau eines offenen Frauentreffs, der allgemein dem Empowerment von Frauen und Mädchen mit Behinderungen dienen soll
  • die Begleitung der Planung einer weiteren gynäkologischen SpezialambulanzAls Thema für das nächste Plenum wurde das Bundesteilhabegesetz gewählt.Stattdessen soll im letzten Quartal 2017 ein ausführlicher Rundbrief zur Information über die Tätigkeiten des Netzwerkbüros und des Sprecherinnenrates versandt werden.
  • Dieses Plenum kann, aufgrund der angespannten Personalsituation, nicht wie ursprünglich angedacht im Herbst 2017 stattfinden, sondern musste auf das Frühjahr 2018 verschoben werden.

Kooperation mit dem Sprecherinnenrat

Laut Satzung der Netzwerkfrauen Bayern arbeitet das Netzwerkbüro eng mit den gewählten Sprecherinnen zusammen. Deshalb finden einmal im Monat gemeinsame Teamsitzungen statt. Sie dienen dem gegenseitigen Informationsaustausch, der Arbeitsabstimmung und der Entwicklung neuer Ideen. An diesen Teamsitzungen nehmen die Mitglieder des Sprecherinnenrats, die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle sowie, bei Bedarf, externe Gäste teil.

Die gewählten Sprecherinnen haben das Netzwerk in verschiedenen Gremien wie etwa dem Behindertenbeirat der Stadt München und des Landkreises München, bei diversen Veranstaltungen wie Fach- und Aktionstagen und durch die aktive Mitwirkung in diversen Arbeitskreisen vertreten.

In diesem Jahr wurden die Teamsitzungen mit dem Sprecherinnenteam vor allem auch dazu genutzt, das Gesamtteam bestehend aus Büromitarbeitern und Sprecherinnen nach dem Personalwechsel neu zu formieren und Aufgaben für den Übergang sinnvoll zu verteilen.

2. Mitarbeit in Gremien

Bayerischer Landesbehindertenrat

Seit 2004 hat das Netzwerk von und für Frauen und Mädchen mit Behinderung einen Sitz in dem Landesbehindertenrat inne. Aktuell sind nun Frau Robin und, als ihre Stellvertreterin, Frau Stangl benannt.

Bayerischer Landesfrauenrat

Seit November 2007 ist das Netzwerk von und für Frauen und Mädchen mit Behinderung Mitglied im bayerischen Landesfrauenrat. Delegierte für das Netzwerk sind seit 2017 Dunja Robin und, als ihre Stellvertreterin, Lieve Leirs, Sprecherin der netzwerkfrauen-bayern.

Bayerischer Jugendring

Seit 2014 engagiert sich das Netzwerk in Projekten und Veranstaltungen des Bayerischen Jugendrings. Esther Junghanns übernimmt diese Aufgaben hauptverantwortlich.


Patientenvertretung und Patientennetzwerk Bayern

Dunja Robin ist seit 2017 freie Patientenvertreterin und übernimmt diese Aufgabe im Patientennetzwerk Bayern, im Landesausschuss, im erweiterten Landesausschuss und im erweiterten Landesausschuss in verkleinerter Besetzung.


Bayerische Ethikkommission für Präimplantationsdiagnostik

Seit März 2015 war Frau Ute Strittmatter für das Patientennetzwerk Bayern Mitglied in der Bayerischen Ethikkommission für Präimplantationsdiagnostik.

Ihre Aufgaben wurden nun offiziell übernommen von Dunja Robin.

 

Bayerische Stiftung für Kriegsopfer und Menschen mit Behinderung

Dunja Robin vertritt seit 2017 auch hier die netzwerkfrauen-bayern als ordentlich berufenes Mitglied.

 

Münchner Fachforum für Mädchenarbeit

Das Netzwerk kooperiert seit vielen Jahren punktuell immer wieder mit dem Münchner Fachforum für Mädchenarbeit. Seit 2015 sind nun Esther Junghans und Dunja Robin offizielle Delegierte des Netzwerks im Fachforum.

Seitdem nehmen die Mitarbeiterinnen des Netzwerkbüros regelmäßig teil am Arbeitskreis „Mädchen mit Behinderung“, der in der Regel auch in den Räumlichkeiten des Netzwerks stattfindet.

 

Behindertenbeirat der Stadt München und des Landkreises München

Die Netzwerkfrauen engagieren sich sowohl im Behindertenbeirat der Landeshauptstadt München als auch dem des Landkreises München. Im Behindertenbeirat des Landkreises wird das Netzwerk durch die Sprecherinnen Susanne Becker und Kerstin Klingelhöffer vertreten.

Im Behindertenbeirat der Stadt engagieren sich für das Netzwerk Dunja Robin (Facharbeitskreis Frauen), Esther Junghanns (Facharbeitskreis Mobilität), Lieve Leirs (Vorsitz Facharbeitskreis Frauen) Karin Steinberg (Vorsitz Facharbeitskreis Frauen) und Kerstin Klingelhöffer (Vorsitz Facharbeitskreis Wohnen).

Bei Abstimmungen des Behindertenbeirats der Landeshauptstadt München vertritt Dunja Robin die netzwerkfrauen-bayern.

 

3. Projekte des Netzwerks

 

Gynäkologische Ambulanz für behinderte Frauen

Mit der Eröffnung der ersten gynäkologische Ambulanz für behinderte Frauen bei der Amper-Klinik Dachau (jetzt Helios-Klinik) am 14. November 2007 konnte das Netzwerk einen sehr großen Erfolg feiern.

Auf Initiative der Netzwerkfrauen Bayern und des ZSL Erlangen wurde im Juli 2009 eine weitere gynäkologische Ambulanz für behinderte Frauen eröffnet, angegliedert an die Frauenklinik des Uni-Klinikums Erlangen unter der Leitung von Prof. M.W. Beckmann.

Die Netzwerkfrauen sind weiterhin bestrebt an diese Erfolge anzuknüpfen und so begleiten Sie aktuell den Dialog und die Planungsprozesse für eine neue gynäkologische Ambulanz in der Landeshauptstadt München.

 

Projekt „Frauenbeauftragte in Einrichtungen der Behindertenhilfe“

In Einrichtungen der Behindertenhilfe (Wohnheime und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen) erleben Frauen mit Behinderung verschiedene frauenspezifische Diskriminierungen, die sich in den unterschiedlichen Formen, bis hin zu körperlichen und sexuellen Gewalterfahrungen darstellen können. In diesem gemeinsamen Projekt der netzwerkfrauen und der LAG SELBSTHILFE Bayern e.V. wurden in den Jahren 2015 und 2016 insgesamt 18 Frauen aus Einrichtungen der Behindertenhilfe in Schulungen zu sogenannte Frauen-Beauftragte qualifizierte. Zum Jahresende 2016 war das Projekt abgeschlossen. Die LAG SELBSTHILFE Bayern e.V. und die Netzwerkfrauen Bayern luden am 17. November 2016 in München zu einer Abschlussveranstaltung in den Räumen der HypoVereinsbank ein.

Im Rahmen der Verabschiedung des BTHG ist die Einführung von Frauen-Beauftragten in Werkstätten für Menschen mit Behinderung seit dem 1.1.2017 verpflichtend. Vor diesem Hintergrund gibt es weiterhin Bedarf an Schulungen zu Frauen-Beauftragten in Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Glücklicherweise können die Netzwerkfrauen Bayern mit ihrem Wissen und den Erfahrungen aus dem Projekt „Frauenbeauftragte in Einrichtungen der Behindertenhilfe“ eine Schulung zur Multiplikatorin, also Ausbilderin von Frauen-Beauftragten anbieten. Die Ausbilderinnen können dann Frauen, die in Werkstätten für Menschen mit Behinderung tätig sind, zu Frauen-Beauftragten qualifizieren. Am 23.06.2017 fand, in den Räumen der LAG SELBSTHILFE Bayern e. V. eine Infoveranstaltung über die Trainerinnenschulung statt.

Als Schulungsteilnehmerinnen kamen in Frage:

  • Frauen mit Behinderungen, zum Beispiel Frauen aus Einrichtungen der Behinderten-Hilfe
  • Frauen ohne Behinderungen,
  • zum Beispiel: Fachpersonal aus der dem Bereich Behindertenhilfe oder dem Frauenunterstützungssystem oder sonstige engagierte Frauen

Der Trainerinnen-Kurs mit insgesamt drei Terminen zu je zwei Tagen hat am 4. Oktober 2017 begonnen und endet im Dezember 2017.

Mit der Überarbeitung und Aktualisierung der Projekthomepage

www.frauen-beauftragte-bayern.de, dem Verfassen von Fachartikeln und weiterer Öffentlichkeitsarbeit machte das Projektteam auf die neuen Projektinhalte und die Hintergründe aufmerksam.

Das  Projekt und die daraus entwickelte Arbeit wurde und wird glücklicherweise finanziert durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration aus Mitteln des Sozialfonds.

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Projektarbeit ist die Nachsorge für die geschulten Frauen-Beauftragten und ihre Unterstützerinnen. Die Projektmitarbeiterinnen standen den ehemaligen Schulungsteilnehmerinnen nicht nur persönlich bei Fragen zur Verfügung, sondern es wurde auch ein bayernweites Vernetzungstreffen für den 15.09. geplant und vorbereitet .

Zur bundesweiten Vernetzung nahmen die Projektmitarbeiterinnen am 25. und 26.10. an einem bundesweiten Vernetzungstreffen teil, das von Weibernetz e. V. organisiert wurde.

Die netzwerkfrauen-bayern werden sich selbstverständlich auch nach Beendigung des Projekts zum 31.01.2018 weiter in diesem Feld engagieren.

 

4. Kooperationen und Mitwirkung an Projekten und Aktionen Dritter

Fachgespräch “Genderkompetenz definieren – erkennen – vermitteln – anwenden“.

Am 08.02.2017 lud die Gleichstellungsstelle für Frauen der Landeshauptstadt München ein zu einem Fachgespräch zum Thema „Genderkompetenz definieren – erkennen – vermitteln – anwenden“. Dieser Termin diente unter anderem der Vorstellung und Ausgabe der Textesammlung „Genderkompetenz – eine Handreichung für Beschäftigte der Stadt München und Interessierte“, für die Dunja Robin ihren Text „Zur Bedeutung von Geschlechterrollen und –zuschreibungen in der Inklusionsarbeit für Menschen mit Behinderungen“ beigesteuert hatte.

Diesen Text hatte Frau Robin im Vormittagsteil des Fachgesprächs in einem Kurzreferat vorgestellt.

Am Nachmittag nahm Sie an einem Workshop zum Thema „ Vermittlung von Genderkompetenz und Umgang mit Widerständen“ teil und ließ dabei die Erfahrungen der netzwerkfrauen-bayern mit einfließen und nutzte die Gelegenheit, um die Kontakte des Netzwerks weiter auszubauen.

 

Teilnahme am Runden Tisch des Münchner Bündnisses “Aktiv gegen Männergewalt”

Am 25. April nahm Frau Robin erstmalig als Abgesandte der netzwerkfrauen-bayern am 59. Runden Tisch gegen Männergewalt teil. Ziel der Mitarbeit im Bündnis ist es, auch hier die Erfahrungen des Netzwerks mit einzubringen und für die Lebenslagen und Bedürfnisse von Mädchen und Frauen mit Behinderungen zu sensibilisieren.

 

Europaweiter Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

Die netzwerkfrauen-bayern engagieren sich seit 2001 im „Aktionsbündnis 5. Mai“, einem Zusammenschluss aus bayerischen Behinderten- und Selbsthilfeverbänden sowie städtischen Akteuren und Gruppen aus München und dem Umland unter Federführung der LAG SELBSTHILFE Bayern e. V.

Ziel des Aktionsbündnisses ist es, die Aktionen für den „Europaweiten Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung“ in der Landeshauptstadt zu planen, vorzubereiten, zu koordinieren und durchzuführen.

Im Juni 2016 wurde im Plenum des Aktionsbündnisses eine Arbeitsgruppe zur Vorbereitung des Aktionstags 2017 gegründet.

Die netzwerkfrauen-bayern waren von Anfang an Mitglied dieser Arbeitsgruppe, vertreten primär durch Esther Junghanns und Dunja Robin.

 

Projekt „Auf Herz und Rampen prüfen“

Die Büromitarbeiterin Marion Stangl und Sprecherin Lieve Leirs arbeitete auch in diesem Jahr weiterhin beim Projekt „Auf Herz und Rampen prüfen“ mit und brachte hierfür die Expertise des Netzwerks mit ein.

Es handelt sich um ein Projekt des Kreisjugendrings der Stadt München und ist angegliedert an die Fachstelle „ebs – erleben – begegnen – solidarisieren“.

Das von der LH München geförderte Projekt führt Stadtteilchecks mit Kindern, hauptsächlich im Alter von 6 bis 13 Jahren in München durch. Die Kinder tauchen in die Lebenswelt von Menschen mit Behinderung(en) ein, indem sie selbst ausprobieren, wie es ist, sich mit Rollstuhl, Augenbinde,

Simulationsbrille oder Blindenlangstock im Alltag zu bewegen.

Sie erfahren, welche baulichen Gegebenheiten im öffentlichen Raum förderlich und hinderlich sind, und wie Mitbürger/innen auf Menschen mit verschiedenen Behinderungen reagieren.

Ziele des Projekts sind die Sensibilisierung der Kinder für Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung und das Testen von Stadtteilen auf ihre Barrierefreiheit.

Im Rahmen der Nachbereitung werden die Ergebnisse dem Bezirksausschuss und der Presse mitgeteilt, was einen gewissen Handlungsdruck erzeugen soll. Die Kinder haben in der Vergangenheit auf diesem Weg schon viel erreicht.

 

Verleihung des Job-Erfolg Preises 2016

Jedes Jahr im Dezember werden 3 Preise an Arbeitgeber verliehen, die sich in vorbildlicher Weise und in besonderem Maße für die Belange behinderter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einsetzen.

Die Jury stimmt über die Preisträger ab und organisiert die Preisverleihung. Durch die Mitwirkung der netzwerkfrauen-bayern, vertreten durch Frau Dunja Robin , konnten die Jurymitglieder für frauenspezifische Themen sensibilisiert werden.

 

5. Arbeitsgruppen des Netzwerks

Seit seiner Gründung hat das Netzwerk diverse Arbeits- und Gesprächskreise zu verschiedenen relevanten Themen angeboten.

Hierzu gehören etwa eine Gesprächsgruppe für Mütter mit Behinderungen, ein Arbeitskreis zur Vorbereitung der Plenumsveranstaltungen oder ein Arbeitskreis zur Koordinierung der Öffentlichkeitsarbeit.

Im Jahr 2017 fand die Arbeit der Netzwerkfrauen jedoch im Wesentlichen in externen Arbeitskreisen statt oder nutzte andere interne Orgainsationsstrukturen.

Dennoch können bestehende Arbeitskreise und Gesprächsgruppen bei Bedarf jederzeit wieder aktiviert werden.

Wie im Plenum angeregt soll so etwa der „AK Assistenz“ in naher Zukunft reaktiviert werden.

Zudem beschäftigen sich die Büromitarbeiterinnen und der Sprecherinnenrat aktuell mit der Planung eines offenen Treffs für Mädchen und Frauen mit Behinderungen, der voraussichtlich ab Frühjahr 2018 angeboten werden soll.

 

6. Öffentlichkeitsarbeit

Relaunch der Netzwerkhomepage 

Das Netzwerk arbeitet bayernweit.

Eine professionell gestaltete, barrierefreie Website ist für die kontinuierliche Vernetzung und die Öffentlichkeitsarbeit unerlässlich: sie steigert den Bekanntheitsgrad der Netzwerkfrauen und ihrer Angebote, sie erhöht den Informationsfluss sowohl zwischen Frauen und Mädchen mit Behinderung und chronischer Erkrankung als auch weiteren thematisch relevanten Akteuren; sie ist ein niedrigschwelliges Informations- und Kommunikationsangebot für Frauen und Mädchen mit Behinderung und chronischer Erkrankung.

Die vor über 10 Jahren erstellte Website entsprach diesen Anforderungen nicht.

Die in unserem Netzwerk zusammengeschlossenen Frauen sind daher immer wieder mit dem Hinweis an das Netzwerkbüro herangetreten, dass als Grundgerüst der Arbeit der Netzwerkfrauen auch eine professionelle, für alle gut zugängliche und nutzbare Website unumgänglich ist und endlich umzusetzen sei.

Im Zuge dessen wurde auch der Wunsch nach einem Onlineforum zum gegenseitigen Austausch der Frauen und Mädchen immer wieder geäußert.

Dem Netzwerkbüro steht kein eigenes Budget für die Erstellung einer Website zur Verfügung. Eine einmal professionell erstellte, barrierefreie Website kann aber vom Netzwerkbüro gut weiterhin selbst gepflegt werden.

Im Dezember 2015 bekamen das Netzwerk den positiven Bescheid von der Robert Bosch Stiftung, dass das Relaunch der Website mit einem Zuschuss unterstützt wird, der dieses Vorhaben nun ermöglichte.

Diese Gelder wurden Anfang des Jahres 2016 abgerufen und die neue barrierefreie Website von der Webagentur der Stiftung Pfennigparade in Kooperation mit der Agentur MeMedia, die das Forum beisteuerte, generalüberholt und neu aufgebaut und mit überarbeiteten und teils ganz neuen Inhalten aus dem Netzwerkbüro gefüllt werden.

Am 06.07.2017 konnte die neue Homepage offiziell eröffnet werden.

Dies bedeutete für das Büroteam eine Einarbeitung in ein neues Content Management System (WordPress) für die Pflege der Homepage und die phpBB-Software für die Verwaltung des Forums.

Des Weiteren galt es, sich in den Aufbau, die Administration und die Moderation einer gesunden Forencommunity einzuarbeiten.

 

Öffentlichkeitsarbeit auf Facebook

            Die Bedeutung der Sozialen Netzwerke wie Facebook nehmen auch weiterhin immer mehr an Bedeutung zu. Dieser Entwicklung haben sich die Netzwerkfrauen und das Netzwerkbüro angepasst:

Das Netzwerkbüro pflegt daher seit 2011 eine Facebookseite für die Netzwerkfrauen.

Die Zahl der Abonnenten ist im Jahr 2017 mit knapp 400 Facebook-Usern im Vergleich zum Vorjahr recht konstant geblieben. Da die Pflege dieser Seite wegen der Personalsituation nicht oberste Priorität hatte, sind die Büromitarbeiterinnen mit dieser Zahl zufrieden.

Die Beträge erreichten im aktuellen Durchschnitt ca. 150 User, mit Spitzenwerten von bis zu 1.200 Usern.

Dennoch handelt es sich bei Facebook um ein exklusives Angebot, da nicht alle Interessierten die Plattform nutzen möchten. In Zukunft soll daher der Facebookauftritt nurmehr ein Zusatzangebot zur Netzwerkhomepage werden, die von nun an Kernstück des Internetauftritts darstellen wird.

 

Teilnahme an der Geberkonferenz

Am 22.06.2017 stellte Dunja Robin das Netzwerk im Rahmen der Geberkonferenz für Integration im München vor. Thema der diesjährigen Geberkonferenz waren „Mädchen- und Frauenprojekte“.

Bei der Veranstaltung konnten hilfreiche Kontakte geknüpft werden.

 

Weitere Öffentlichkeitsarbeit

Marion Stangl war bei einer Diskussionsrunde von Radio Lora zum Thema „Hilfsmittelbeschaffung bei Menschen mit Behinderungen“ zu hören. Die Sendung wurde am 21.02.2017 ausgestrahlt.

 

Dunja Robin,                                                                                      München, den 10.10.2017

Dipl.-Sozialpäd. (FH)

Leiterin des Netzwerkbüros