Wochenrückblick vom 02.06.2023

Themen: Zwei vollgepackte Wochen: Rückblick auf einen besonderen Stadtteilcheck, den Facharbeitskreis Frauen, den Landesausschuss  der Ärzte und Krankenkassen und die Stadtratskommission für Gleichstellung / Diese Woche aktuell: Treffen des AK „Mädchen*, die behindert werden“, Vernetzungstreffen für Frauenbeauftragte 

Immer freitags berichten die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle in aller Kürze, womit sie sich in dieser Woche beschäftigt haben.

Ein paar vollgepackte Wochen:

Letzte Woche fiel der Wochenrückblick spontan aus.
Das lag aber nicht daran, dass es nichts zu berichten gab – im Gegenteil!
Allerdings hatte unser Geschäftsführer, Thomas Bannasch, Dunja Robin, die Leiterin unserer Geschäftsstelle, sehr spontan zu zwei wichtigen Terminen mit eingeladen:

Dunja Robin berichtet:

„Am letzten Freitag und diesen Dienstag trafen sich die Kolleginnen unseres Trägervereins, der LAG Selbsthilfe Bayern, mit zwei Expertinnen für Coaching, Training und Beratung.
In der LAG S gab es nämlich in den vergangenen Jahren, genau wie bei uns, sehr viele Veränderungen im Team und den Aufgabenfeldern.

Daher wollen wir uns nun gemeinsam neu ausrichten und uns zusammen auf einen Weg der Team- und Organisationsentwicklung begeben.
Dafür fanden am Dienstag und Freitag quasi die „Bewerbungsgespräche“ für unsere Trainerin statt.

Und hier war es Herrn Bannasch wichtig, dass auch ich mit auswähle.
Ich glaube, wir haben gemeinsam eine sehr gute Wahl getroffen und ich freue mich schon sehr auf diesen gemeinsamen Weg.
Wen wir ausgewählt haben und wie dieser gemeinsame Weg genau aussieht… darüber werden wir zu gegebener Zeit berichten.

Für mich, die ich in der Regel freitags den Wochenrückblick schreibe, blieb dann aber dafür keine Zeit.
Und da alles für uns so spontan kam mit dem ersten „Bewerbungsgespräch“ konnte das auch keine Kollegin übernehmen.

Aber dann gibt es einen Kurzüberblick über die letzte Woche eben jetzt, quasi in geballter Ladung!“

Rückblick auf einen besonderen Stadtteilcheck

Bereits am 16. und 17. Mai war Marion Stangl wieder mit dem Projekt „Auf Herz und Rampen prüfen“ unterwegs.
Sie erzählt:

„Dieses Mal waren wir in der Grundschule am Canisiusplatz. Zu Gast waren wir diesmal in einer 3. Klasse mit 21 Schüler*innen.

Tag 1:

Zur Vorstellung zeigten wir unseren Film, der die am meistgestellten Fragen beantwortet. Im Anschluss wurden folgende Fragen gestellt.

Wie ist es blind zu sein?
Mit wieviel Jahren wurden Sie behindert?
Mussten Sie bei der Geburt länger im Krankenhaus bleiben?
Ist die Blindenschrift schwer zu lernen?
Sind Sie als blinder Mensch glücklich?
Sind Sie schon mal aus dem Rollstuhl gefallen?

Wir teilten uns in zwei Gruppen auf und erkundeten die Gegend im Rollstuhl und mit einer Sehbehinderung.
Wir waren beispielweise in dem nahegelegenen Supermarkt.
Dort durften die Kinder im Rollstuhl probieren an Lebensmittel ranzukommen, die nicht auf ihrer Höhe waren.
Hier waren die Angestellten tatsächlichen ein wenig überfordert mit so vielen Menschen mit Behinderung.

Als Feedback kam, wie meist, dass es im Rollstuhl sehr anstrengend war und dass die Bürgersteige oft nicht abgesenkt waren.

Von uns bekamen die Kinder rückgemeldet, dass sie gut mitgemacht und sich gegenseitig geholfen haben.

Die andere Gruppe wurde heute von TV München begleitet, hier der Beitrag:
https://www.muenchen.tv/mediathek/video/stadtteilcheck-kinder-pruefen-grosshadern-auf-barrierefreiheit/

Tag 2:

Am Mittwoch kamen wird dann nochmal und zum Einstieg schauten wir uns erstmal den gestrigen Beitrag von TV-München an.
Die Kids waren begeistert und haben ihn teilweise schon mit ihren Familien geschaut und mit Freunde geteilt.

Dann schauten wir Fotos an die auf dem gestrigen Weg von Hindernissen gemacht wurden.
Durch diese Bilder kamen ganz viele Frage auf, wie z. B.:
Gibt es viele Berufe die ihr nicht machen könnt?

Die meisten Fragen gingen an unsere blinde Mitarbeiterin: was würdest du gerne machen, was du nicht kannst?
Ihre Antwort war, „Autofahren“
Mit wie viele Jahren kam die Sehbehinderung? „Ich kann seit ca. 20Jahren nur Umrisse sehen“.
Woher weißt du wie eine Kirche aussieht? „Ich habe ein Modell ertastet.“
Wie findest du Wege, die du noch nicht kennst? „Ich gehe Wege mit Freunden gehen und lasse sie mir sich beschreiben lassen oder bitte um Hilfe.“

„Wie kannst du Menschen einschätzen, wenn die sie nicht siehst. Die Antwort darauf lautete: „Der erste Eindruck zählt. Die Stimme und die Art der Wortwahl ist wichtig für mich. Wir wurden auch nach unseren Hobbies gefragt. Außerdem auch was wir bei Feueralarm machen? Hier erklärte ich, dass im Brandfall kein Aufzug benutzt werden darf und wir über ein Fenster oder den Balkon von außen gerettet werden würden.

Die Lehrerin fragte uns, welche negatives Erlebnis wir mit Passanten hatten?

Die ganze Klasse samt Lehrerin war super interessiert und aufgeschlossen, dass ich hier noch viel mehr schreiben könnte. Eine Schülerin hat extra für mich ein Bild gemalt. Es waren für mein Team und mich zwei richtig schöne Tage.“

Facharbeitskreis Frauen

Am Montag dem 22. Mai traf sich wieder der Facharbeitskreis „Frauen“ des Münchner Behindertenbeirats.

Dunja Robin war wieder für uns mit dabei und erzählt:
„Das Schwerpunktthema war diesmal die Frage, was der Facharbeitskreis tun kann und will, um die professionelle Arbeit mit Männern* und Jungen* mit Behinderungen in München zu stärken.
Das klingt vielleicht auf den ersten Blick etwas seltsam, da wir uns doch für Frauen* und Mädchen* stark machen.
Aber unsere Erfahrungen haben gezeigt:

Wir können Mädchen* und Frauen* mit Behinderungen nur dann wirklich vor Gewalt schützen, wenn auch die Jungs* und Männer* Hilfe erhalten.
Nicht nur, damit sie lernen, wie sie mit ihren eigenen Bedürfnissen umgehen, ohne die Grenzen von Frauen und Mädchen zu überschreiten.
Sondern auch, weil Täter sehr oft früher selbst Opfer von oft langanhaltender Gewalt waren.

Und genau wie bei den Mädchen* und Frauen* mit Behinderungen gibt es für sie meist keine Hilfsangebote, um ihre eigenen Traumata zu bearbeiten.
So sorgt die von ihnen erlebte Gewalt für neue Gewalt und es gibt noch wenig Möglichkeiten, diesen Kreislauf zu unterbrechen – weil die Strukturen fehlen.

Deshalb will sich der Facharbeitskreis bald mit den Fachstellen KIBS und MIM treffen, um sich auszutauschen und gemeinsam Lösungswege zu erarbeiten.

Landesausschuss  der Ärzte und Krankenkassen

Am 23. Mai war Dunja Robin als Freie Patientenvertreterin mit dabei beim Bayerischen Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen.
Dieses Gremium kümmert sich darum, dass die Sitze der Ärzte in ganz Bayern möglichst gut verteilt sind und so einer Unterversorgung vorzubeugen oder eine bestehende Unterversorgung aufzuheben.

Auch diesmal gab es, vor den Beschlüssen, wieder einen Bericht der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern zu den aktuellen Entwicklungen in Planungsbereichen.
Außerdem wurden die Kriterien zur Anwendung des neuen § 103 Absatz 2 Satz 4ff. SGB V erläutert.
Besonders positiv für die Patientenvertreter ist, dass auch ein Bericht unserer Koordinierungsstelle nun fester Bestandteil der Tagesordnung ist.

Stadtratskommission für Gleichstellung

Am 25. Mai brachten Lieve Leirs und Dunja Robin wieder die Perspektive von Mädchen und Frauen mit Behinderungen in die Münchner Stadtratkommission für die Gleichstellung von Frauen ein.
Und diesmal endlich als vollwertige Mitglieder mit Stimm- und Wahlrecht, als Delegierte des Behindertenbeirats München und berufen von Oberbürgermeister Dieter Reiter!
Wir danken der Kommission, dass sie sich von Anfang an bemüht hat, dies möglich zu machen.

Das Schwerpunktthema dieser Sitzung war: „Berücksichtigung von Frauen mit kinderreichen Familien und alleinerziehenden Frauen auf dem Arbeitsmarkt.“
Als Expertinnen hierfür waren Susanne Otter von siaf e. V. und Aline Andrade vom Zentrum Alleinerziehende & Beruf IBPro mit dabei.

Diese Woche aktuell:

Und auch in dieser durch den Feiertag kurzen Woche waren wir wieder fleißig:

Treffen des AK „Mädchen*, die behindert werden“

Gestern traf sich wieder der Arbeitskreis „Mädchen*, die behindert werden“ des Münchner Fachforums für Mädchenarbeit.
Dabei ging es darum, Aufgaben wie die der AK-Sprecherin neu zu verteilen, zu prüfen, wo wir stehen und welche Aufgaben wir als nächstes bearbeiten wollen.

Dunja Robin war wieder für unser Netzwerk mit dabei.
Ummahan Gräsle ist auch Mitglied dieses Arbeitskreises. Aber sie hat die Zeit genutzt, um den heutigen Tag noch gut vorzubereiten.
Denn heute ist wieder

Vernetzungstreffen für Frauenbeauftragte

Heute moderiert Ummahan Gräsle wieder ein digitales Vernetzungstreffen für die bayerischen Frauen-Beauftragten in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen.
Es bietet ihnen Gelegenheit, sich über ihre Arbeit als Frauenbeauftragte auszutauschen und sich so gegenseitig zu stärken.
Ca. 30 Frauen haben sich dafür angemeldet.

Frau Gräsle wird bald vom Treffen berichten.

 

Dunja Robin gibt heute Nachmittag noch ein Interview zum Thema „Feministische Führungskultur“, worüber wir ebenfalls bald mehr erzählen werden.

Damit schließen wir diesen Wochenbericht und wünschen ein schönes, erholsames Frühsommer-Wochenende!

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