03.04.2020: Wochenrückblick

Themen: Ethikkommission für Präimplantationsdiagnostik: Neue Amtsperiode / Meetings im Homeoffice: Neue Wege für die Zukunft / Gedanken und Tipps zur Corona-Krise

Unter der Rubrik „Wochenrückblick“ berichten wir freitags in aller Kürze von den wichtigsten Themen, mit denen sich die Mitarbeiterinnen des Netzwerkbüros beschäftigt haben.

Ethikkommission für Präimplantationsdiagnostik: Neue Amtsperiode

Am 31. März wäre eigentlich die 1. Sitzung in der neuen Amtsperiode der Bayerischen Ethikkommission für Präimplantationsdiagnostik gewesen.
Aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie konnte diese Sitzung nicht wie geplant stattfinden.

Über die Anträge, bei denen es gut machbar ist, wird aber im Rahmen eines Umlaufverfahrens entschieden.
Die Kommission tut so ihr Möglichstes, um zeitnah auf Anträge einzugehen.
Aber dabei ist sie ebenso bemüht, die gewohnten Standards in Sachen des interdisziplinären Austausch beizubehalten. 

Dunja Robin, die als freie Patientenvertreterin Mitglied der Kommission ist, wurde für weitere 5 Jahre als Mitglied berufen.
Sie freut sich, dass Ummahan Gräsle sich für die kommenden 5 Jahre bereiterklärt hat, ihre Stellvertreterin zu sein.

Meetings im Homeoffice

Wie bereits in den letzten Wochenrückblicken erwähnt nutzen wir im Netzwerkbüro die Krise, um uns mit neuen Werkzeugen vertraut zu machen.
Denn wir wissen:
Telefonkonferenzen, Onlinemeetings, Webinare & ähnliche Dinge werden nicht nur in den kommenden Wochen hilfreich sein.
Wir hoffen, dass sie in Zukunft unsere Arbeit auf sinnvolle Weise ergänzen werden.

Zwei Beispiele:

Seit langem ist uns bewusst, dass viele Frauen vielleicht gerne an unseren Plenumssitzungen teilnehmen würden.
Aus verschiedensten gründen ist ihnen dies aber vielleicht nicht möglich.
Es wäre großartig, wenn sich diese Frauen wenigstens online „zuschalten“ könnten.
Wenn sie auf diesem Wege sowohl alle relevanten Informationen bekommen als auch in die Entscheidungsprozesse vor Ort mit eingebunden werden könnten.

Ebenso überlegen wir seit langem, wie Frauen, die weit Weg von München leben gut in unserem „Kernteam“ (also das Büro & den Sprecherinnenrat) mitwirken können.
Regelmäßiger Austausch ist für diese Zusammenarbeit unerlässlich.
Es wäre sicher hilfreich, wenn alle einander sehen und hören könnten, auch wenn es nicht möglich ist, dass sich alle vor Ort treffen.

Daher haben wir uns diese Woche intensiv mit verschiedenen Anbietern auseinandergesetzt.
Denn wir haben viele Anforderungen:
Die Angebote müssen so barrierefrei wie möglich sein.
Sie sollen für so viele Personen wie möglich offen stehen und uns so viele Tools wie möglich bieten.
Aber auch der Datenschutz ist natürlich etwas, das in unsere Überlegungen mit einfließt.

Am Dienstag hatten unser erstes Büro-Team via Zoom!
Welche Lösung unseren Bedürfnissen langfristig am besten entspricht werden wir erst mit der Zeit herausfinden.
Aber aktuell sind wir alle begeistert von den Möglichkeiten und begierig darauf, neue Wege zu erforschen!

Gedanken und Tipps zur Corona-Krise

Die Maßnahmen, um die Ausbreitung des Viruses zu verlangsamen, wurden diese Woche verlängert.
Aktuell gelten sie mindestens bis zum 19. April.
In Leichter Sprache sind diese Regeln zum Schutz vor dem Virus hier zu lesen.

Das stellt uns alle vor immer größer werdende Herausforderungen:
Nicht nur, weil wir gerne wieder unbeschwert „raus gehen und Freunde treffen“ möchten.
Viele Menschen haben aktuell Existenzängste.
Zum Beispiel, weil sie nicht wissen, wie es beruflich für sie weitergehen soll.
Oder weil sie an ihrem Arbeitsplatz Risiken ausgesetzt sind, wenn etwa die Schutzausrüstung fehlt.

Aber auch aufgrund ihrer Behinderungen:
Sie überlegen was passiert, wenn in ihrem Assistenzteam oder ihrem Wohnheim auch nur eine Person positiv auf Covid-19 getestet wird.
Sie brauchen für ihre eigene Pflege und Therapie Desinfektionsmittel, Handschuhe oder Masken.
Aber sie stellen fest, dass diese auf dem freien Markt nicht mehr oder nur noch horrend überteuert erhältlich sind.
Sie können manche für sie wichtige Therapien nicht mehr bekommen.

Das können wir für einander tun:

Wir bitten daher an dieser Stelle alle Leser*innen:
Haltet zusammen und helft einander, wo ihr nur könnt!
Bietet einander Nachbarschaftshilfe an.
Kauf, wenn möglich, ab und an eine Mahlzeit vom Liefer- oder Abholservice lokaler Restaurants, um diese zu unterstützen.
Hamstert nicht, sondern sorgt dafür, dass wichtige Güter für die da sind, die sie am dringendsten benötigen.
Vielleicht könnt ihr sogar selbst Masken herstellen für euch und andere oder auf ähnliche Weise helfen.
Seid freundlich und verständnisvoll.
Baut einander auf und macht einander Mut, statt kopflos Panik und Angst zu teilen.

Wir versprechen:
Wir machen uns Gedanken und recherchieren für euch, um hilfreiche Informationen zu teilen.
Aktuell etwa tauscht sich unsere Peer-Beraterin, Susanne Böhm, mit verschiedenen Stellen darüber aus, welche Absicherungen es für Menschen gibt, die mit Assistenz leben.
Wir werden diese Infos nächste Woche mit euch teilen.

Das können wir für uns selber tun:

Außerdem hat unsere Sprecherinnen Lieve Leirs folgende Tipps für euch:

„Ich nutze die Zeit gerade ganz bewusst, um mein Leben aktiv positiver zu gestalten.
Ich ernähre mich bewusster.
Die frei gewordene Zeit nutze ich auch für mehr Sport.
Und ich feiere positive Ergebnisse.

Ich nutze die Zeit, in der ich nicht so sehr in den Alltagsstress eingebunden bin wie sonst:
So kann ich mich selbst und meine Bedürfnisse wieder besser kennenlernen.
Ich versuche täglich, gut zu mir selbst zu sein, 
zu lernen, 
zu wachsen 
und positive statt negative Gedanken zu fördern.

Was mir in dieser Zeit hilft sind zum Beispiel Meditationen.
Davon gibt es sehr viele kostenlos im Internet.
Allerdings muss jede Frau selbst herausfinden, worauf sie gut anspricht.

Ich mache mir Gedanken, was wir tun können, um einander zu untersützen.
Auch nach diesen schwierigen Tagen.

Es gibt so viele großartige Projekte und Ideen!
Zum Beispiel die bunten Lego-Rampen, die Orte zugänglicher machen.
Auf solche Dinge, statt auf Ängste, richte ich meine Aufmerksamkeit.“

Ummahan Gräsle hat außerdem noch einen Tipp für alle Kunstliebhaber*innen:
Am 8. April 2020 von 19-20 Uhr
gibt es eine digitale digitale Künstler-Führung
von Monika Supé und Sinan von Stietencron durch ihre gemeinsame Ausstellung “Teilhabe“.
Der interaktive Live-Stream ist kostenlos mit Simultan-Übersetzung in Deutsche Gebärdensprache!

Mit diesen positiven Anregungen verabschieden wir uns für heute und wünschen allen ein gutes Wochenende.

Nach oben springen

Cookies

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.