16.11.2018: Wochenrückblick des Netzwerkbüros

Unter der Rubrik „Wochenrückblick“ berichten wir jeden Freitag in aller Kürze von den wichtigsten Themen, mit denen sich die Mitarbeiterinnen des Netzwerkbüros beschäftigt haben.

Vernetzungstreffen für Frauen-Beauftragte

Am Dienstag trafen sich Frauen-Beauftragte aus Werkstätten und Wohnheimen, ihre Unterstützerinnen und Trainerinnen für Frauen-Beauftragte zu unserem 3. Vernetzungs-Treffen in Nürnberg.

Wir freuen uns darüber, dass dieses Treffen im Karl-Bröger-Zentrum so gut besucht war und die Frauen es für regen Austausch untereinander nutzen.

Im Zentrum des Treffens stand diesmal der Aufbau eines bayernweiten Netzwerks für Frauenbeauftragte.
Dieses Landesnetzwerk soll dann an das Bundesnetzwerk für Frauen-Beauftragte andocken.
Das Bundesnetzwerk ist gerade am Entstehen.
Dieser Aufbauprozess für das Bundesnetzwerk wird geleitet und begleitet von Weibernetz e. V.

Wir Netzwerkfrauen werden natürlich auch weiterhin als Ansprechpartner und Berater für die bayerischen Frauen-Beauftragten da sein.
Dabei werden wir sie bei der Vernetzung innerhalb des Freistaats unterstützen.
Und gemeinsam mit Weibernetz am bundesweiten Austausch arbeiten.

Landesfrauenrat: Viel zu feiern – und zu tun!

Am Mittwoch traf sich der bayerische Landesfrauenrat  zur 2. Vollversammlung in der aktuellen Amtsperiode.
Dabei stand ein wichtiges Jubiläum im Mittelpunkt:

100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland!

Aus diesem Anlass gab es eine sehr gut aufbereitete Analyse zum Thema von Frau Prof. Dr. Ursula Münch.
Sie ist die Direktorin der Akademie für Politische Bildung, Tutzing.
In den zwei Stunden, die ihren Vortrag und die anschließende Diskussion umfassten, wurde deutlich:

Frauen haben sich ihre politischen Rechte erkämpft und vieles aufgebaut im letzten Jahrhundert.
Die politische Vertretung von Frauen auf allen ebenen ist jedoch aktuell eher rückläufig.
Das heißt:
Frauen bestimmen wieder weniger mit.
Sie bringen sich wieder weniger in die Politik ein – und gestalten unsere Gesellschaft damit weniger aktiv mit.

Dies hat sicherlich unterschiedliche Ursachen.
Zwei davon wurden besonders hervorgehoben:

  • Politische Strukturen in Deutschland machen es vielen Frauen schwer, sich einzubringen.
    In anderen Ländern, zum Beispiel in Skandinavien, haben es Frauen einfacher als bei uns.
    Welche Strukturen sind das?
    Zum Beispiel familienfreundlichere Sitzungszeiten, eine Kinderbetreuung oder auch, dass Hausfrauen einen genauso hohen „Verdienstausfall“ oder ähnliche Vergütungen erhalten wie Berufstätige.
    Warum ist das fair? Hausfrauen haben doch keinen „Verdienst“, der ihnen „ausfällt“?
    Sie pflegen aber vielleicht einen Angehörigen oder erziehen ein Kind und müssen dafür nun jemanden anstellen, der dies während der Sitzungszeiten übernimmt.

 

  • Der zweite Punkt war, dass „Frau“ und „Politik“ im Kopf oft noch immer nicht gut zusammengeht:
    Frauen haben sich immer schon sehr stark für unsere Gesellschaft engagiert.
    Aber eher im „sozialen Bereich“.
    Zum Beispiel im Elternbeirat oder einem sozialen Verein.
    So bleibt für politisches Engagement wenig Zeit und Energie übrig.
    Und dann fühlt man sich „allein unter Männern“ schnell etwas verloren oder gar unwillkommen.
    Und auch in der Gesellschaft erntet man nicht nur Lob und Beifall, wenn man sich als Politikerin „outet“.
    Denn seien wir ehrlich:
    Politiker haben bei uns eher einen schlechten Ruf.

Unser Engagement ist gefragt!

Zum Teil liegt es also an uns Frauen selbst.
Zum Teil an den Männern – nicht mal aus Böswilligkeit, sondern „weil wir das halt immer schon SO gemacht haben“.
Und zum Teil liegt es an veralteten Strukturen und Rollenbildern in unseren Köpfen.

Aus dieser Misere kommen wir nur mit politischer Bildung heraus.
Und vor allem, wenn sich mehr Frauen in die Politik wagen und dafür kämpfen, dass die Strukturen verbessert werden!

Daher an dieser Stelle unser Appell:
Lass uns Politik mitgestalten!
Frauen mit Behinderungen, wo könnt IHR euch einbringen?
Auf kommunaler Ebene? Oder auch darüber hinaus?
Welche Partei spricht euch an?
Welche Ziele würdet ihr vertreten?
Und, auch wichtig: Was steht eurem Engagement im Weg?
Was muss sich ändern, damit IHR unsere Gesellschaft mit gestalten könnt?
Können wir euch dabei unterstützen?

55 Jahre Landesfrauenrat und Fachgespräch

Am Abend feierte der Landesfrauenrat dann noch seinen eigenen Geburtstag – 55 Jahre!
Da Dunja Robin diesen Abendtermin nicht wahrnehmen konnte nahm Esther Junghanns an dem Sektempfang und dem Fachgespräch teil, um das Netzwerkbüro zu vertreten.
„Quer gedacht – Drei Generationen Frauen in einem Gespräch“, so der Titel der Fachveranstaltung.
Diese Frauen aus 3 Generationen gingen der Frage nach, wie wir Berufstätigkeit und Kindererziehung unter einen Hut bringen können.

Dabei wurde schnell klar:
In unserer heutigen Zeit wird von Frauen viel verlangt:
Sie sollen Kinder bekommen, versorgen und erziehen, im Beruf erfolgreich sein, vielleicht auch noch die Eltern oder Schwiegereltern pflegen – und nebenbei den Haushalt führen und ein aktives und gesundes Leben führen.
Bessere, innovative Strukturen können hier helfen, Überlastung zu vermeiden und die individuellen Ziele besser zu erreichen.

So etwa sollte die Betreuung von Kindern auch nach den Kernzeiten 7 Uhr bis 17 Uhr sichergestellt werden.
Auch wurde deutlich:
Väter würden sich tendenziell gerne mehr in die Kindererziehung einbringen, stoßen hier aber oft noch auf Widerstände in der Arbeitswelt.
Das kann sich ändern!
Und auch die Gesellschaft als Ganzes ist hier sicherlich gefragt – welche Ansprüche stellen wir?
Und „was ist uns das Ganze Wert“?

Es gibt also auch weiterhin noch viele, viele Themen, für die sich der Landesfrauenrat einsetzen kann und muss.
Wir danken jedoch an dieser Stelle für 55 Jahre wichtige Arbeit und gratulieren herzlich zu diesem Jubiläum.

IDIZEM Dialog-Dinner

Karin Winklhofer war Ende letzter Woche als Vertreterin der Netzwerkfrauen beim IDIZEM Dialog-Dinner mit Preisverleihung im Künstlerhaus am Lehnbachplatz.
Es war ein sehr interessanter multikultureller Abend.
Ausgezeichnet wurden für ihre Arbeit:

  • Die Initiatorinnen des Equal-PayDay München, die Business and Professional Women München, Der Stadtbund Münchner Frauenverbände sowie die Gleichstellungsstelle der Landeshauptstadt München.
    „Seit 2008 bringen sie Frauen aller Kulturen und Religionen zusammen um die Lohngerechtigkeit in den Focus der Öffentlichkeit zu bringen“, lobte die Laudatorin Petra Reiter.
  • Eva Haller, Gründerin und Präsidentin der Europäischen Janusz Korczak-Akademie.
    „Sie setzt sich für den Dialog, die Zusammenarbeit und die Förderung junger Menschen aller Kulturen ein“, erklärte Laudator Rainer Schübel begeistert.

Das Hauptthema der Veranstaltung war Toleranz und Teilhabe und spiegelte damit die Arbeit von IDIZEM.

Verleihung des „Ehrenamtsnachweis Bayern“

Marion Stangl war am Donnerstag bei der Verleihung des „Ehrenamtsnachweis Bayern“ im Sozialministerium.
Hier nahm sie den Ehrenamtsnachweis im Namen des Projektes  „Auf Herz und Rampen prüfen“ mit Mia Rohrbach von der Fachstelle ebs entgegen.

Außerdem wurden ca. 20 weiteren Institutionen/Verbänden dieser Nachweis feierlich übergeben.
Die Bayrische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Kerstin Schreyer, stellte alle Personen mit ein paar Worten vor und überreichte dann den Ehrenamtsnachweis.

In Ihrer Begrüßungsrede wies Sie darauf hin, dass das Ehrenamt gerade in Bayern sehr stark verbreitet ist, denn jeder zweite der älter ist als 14 Jahre übt ein Ehrenamt aus.
Dies bestätigte Matthias Fack, Präsident Bayrischer Jugendring, in seiner Ansprache mit genauen Zahlen.
Es sind zurzeit tatsächlich 49 % der in Bayern lebenden Menschen.

Nun wünschen wir allen ein schönes Wochenende!

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