Wochenrückblick zum 22.7.2022

Themen: Preisverleihung JobErfolg / 1. Bayerischer Sozialrechtstag / Pride Weeks in München / Stadtteilcheck: Auf Herz und Rampen prüfen / Teamsitzung mit dem Sprecherinnenrat

Immer freitags berichten die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle in aller Kürze, womit sie sich in dieser Woche beschäftigt haben.

Dieses Mal blicken wir auf die letzten zwei Wochen zurück:

Preisverleihung JobErfolg 2022

Am Mittwoch, den 13. Juni fand zum sechzehnten Mal die Preisverleihung JobErfolg statt. Dunja Robin ist Mitglied der Jury und nahm zusammen mit Karin Winklhofer an der Veranstaltung teil.

„Ich freue mich riesig, dass wir nach über zwei Jahren Pause endlich wieder den Inklusionspreis „JobErfolg“ an besonders engagierte Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in Bayern vergeben können! Nichts bringt die Inklusion auf dem Arbeitsmarkt besser voran, als die guten Beispiele der Unternehmen und Betriebe weiterzutragen, die mit ihrem Einsatz für Menschen mit Behinderung schon heute vorangehen und Vorbild für andere sind! Dieser Preis kann und soll Motivation für möglichst viele sein, sich auch auf den Weg zu machen! Unsere Preisträgerinnen und Preisträger zeigen: Es lohnt sich!“

Mit diesen Worten und sichtlich großer Freude begrüßte Bayerns Behindertenbeauftragter Holger Kiesel die zahlreichen Gäste im historischen Rathaus-Saal zu Nürnberg. Normalerweise sei er nicht nervös auf Bühnen, aber heute sei das anders, meinte er. Doch diese Nervosität hatte er dann auch schnell überwunden.

Sehr unterhaltsam, humorig und leicht wurde die Veranstaltung durch die Moderation von Marion Schieder von Antenne Bayern, aber auch durch die Preisträger, die sich in ihren Reden ebenso positiv und heiter für die Verleihung des Preises bedankten. Musikalisch wurde die Veranstaltung von der Inklusions-Band „Mosaik“ begleitet.

Die diesjährigen Preisträger sind:

Öffentlicher Dienst: Bayerisches Landesamt für Steuern

Privatwirtschaft: BMW-Group, Standort Dingolfing

Ehrenpreis: IHK Nürnberg

Erstmalig wurde auch der neu geschaffene Innovationspreis verliehen: an ZF Friedrichshafen AG, Standort Passau.
Dies ist besonders bemerkenswert, da die Firma bereits 2016 in der Kategorie Privatwirtschaft gewonnen hatte. Doch aufgrund ihres innovativen Hilfesystems, das niederschwellig zugänglich ist, bekam die ZF Friedrichshafen AG in Passau somit ein zweites Mal einen JobErfolg-Preis verliehen.

Inklusion sei ein Gradmesser wie gut das Klima in einer Firma ist, betont die Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales Ulrike Scharf. Und Felix Neureuther, Schirmherr der Veranstaltung, der per Videoschaltung teilnahm, rät: „Nicht aufgeben, sondern weitermachen und sich einsetzen, damit die Welt ein kleines bisschen besser wird.“

Für uns Netzwerkfrauen war es eine gelungene Veranstaltung, die uns auch gute Möglichkeiten zum „Netzwerken“, also zum Kennenlernen anderer  eröffnete.

1. Bayerischer Sozialrechtstag

Am 14. und 15. Juli nahm Dunja Robin für uns am 1. Bayerischen Sozialrechtstags teil.
Bei der Eröffnungsfeier fand am Donnerstagabend im Schloß Nymphenburg statt.
Der Präsident des Bayerischen Landessoszialgerichts, Günther Kolbe, begrüßte die geladenen Gäste und erinnerte an gut 100 Jahre Erfolgsgeschichte des modernen deutschen Sozialrechts.
Nach einem Grußwort von Ulrike Scharf, Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, führte Professor Udo Steiner mit seiner Eröffnungsrede auf das Thema ein.
Als Richter a.D. am Bundesverfassungsgericht beschäftigte er sich in seiner Rede mit dem Leitthema der Veranstaltung: „Standortfaktor Sozialrecht?“

Im Anschlus bot sich in der Orangerie Gelegenheit zum Kontakteknüpfen.

Am Freitag ging es dann von 8:30 Uhr bis kurz vor 17 Uhr um einen vertieften Blick auf das Leitthema.
Nach einem Grußwort von Dr. Katja Wildermuth, Intendantin des Bayerischen Rundfunks, gab es im berühmten „Studio 1“ des BR Vorträge zu folgenden Themen:

• Sozialrecht in Deutschland – Wettbewerbsvorteil im internationalen Vergleich.
  Prof. Dr. Ulrich Becker, Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik
• Sozialversicherungspflicht für alle?
  Prof. Dr. Rainer Schlegel, Präsident des Bundessozialgericht
• Arbeit und Familie – Zukunftsaufgaben im Sozialrecht.
  Prof. Dr. Thorsten Kingreen, Universität Regensburg
• Wie steht die Wirtschaft zur Sozialversicherung?
  Bertram Brossart, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.
• Wie stehen die Gewerkschaften zur Sozialversicherung?
  Dr. Verena Di Pasquale, Stv. Vorsitzende des DGB Bayern
• Ausbildung im Sozialrecht zukunftsgerecht gestalten!
  Dr. Markus Gruber, Amtschef im Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales.

Bei einer abschließenden Podiumsdiskussion konnten dann auch die Gäste im Saal Fragen stellen und mitdiskutieren.
Weitere Eindrücke gibt es in diesem kurzen Videobeitrag aus der Mediathek des Bayerischen Rundfunks.

Pride Weeks in München

Nach zwangsbedingter Pandemiepause fanden dieses Jahr endlich wieder die Pride Weeks in München statt.
Dabei wurde unter dem Motto „Less me – more we!“ (also „Weniger ich – mehr wir!“ ) natürlich nicht nur ausgiebig zusammen gefeiert.
Es geht auch um Aufklärung rund um die Themen sexuelle Orientierung, Gender-Identität und mehr.

Ummahan Gräsle und Dunja Robin haben sich hierzu am Samstag dem 16. Juli das Straßenfest rund um den Münchener Marienplatz genauer angesehen.
Das erklärte Ziel der Erkundungstour:
Prüfen, ob die Netzwerkfrauen hier in Zukunft auch mit einem Stand vertreten sein sollten.
Das klare Ergebnis: Ja!

Dunja Robin führt aus:
„Unser Netzwerk ist  für alle Mädchen* und Frauen* mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen gedacht.
Also selbstverständlich auch für die „queeren“ unter ihnen.
Wozu ich mich übrigens auch selbst zähle 😉
Uns zu vernetzen und sichtbar zu machen ist also wichtig – es wird ZEIT, dass wir auch in dieser Szene wirklich ‚ankommen‘.
Und nun sprühen wir auch schon geradezu vor Ideen!“

Ummahan Gräsle und Dunja Robin mit Assistentin Ilona auf dem Straßenfest der Münchener Pride Week 2022. Foto: Dunja Robin

Etwa zur selben Zeit waren Marion Stangl und Susanne Böhm übrigens (für die Pfennigparade) bei der PolitParade mit dabei.
Marion Stangl berichtet:

„Ich lief in der PolitParade mit. Hier haben wir viele Aufmerksamkeit von den Menschen die am Straßenrand standen und uns zugucken, erhalten. Sie haben gejubelt, uns zugewunken und waren beeindruckt. Ich hatte schon so ein bisschen den Eindruck, dass sie überrascht waren, das wird trotzdem unserer Behinderung glücklich sind und da mitmachen. Ich spürte auch Respekt und Achtung in den Gesichtern und Reaktionen der Leute.“

Stadtteilcheck: Auf Herz und Rampen prüfen!

Marion Stangl war auch diese Woche wieder mit dem Projekt „Auf Herz und Rampen prüfen unterwegs.

Sie erzählt:

„Am Dienstag waren wir wieder in Allach an der Grundschule in der Eversbuschstraße.
Die Stadtteilchecks sind hier meist gar nicht so leicht durchzuführen, da hier eine starkbefahrene Straße entlang führt.

Wie waren in einer dritten Klassen mit ca. 20 Schüler*innen. Bei der Vorbereitung wurden heute gleich so viele Fragen gestellt, dass wir fast überlegten unseren Film zu zeigen. Nachdem dann die erste Neugier gestillt war, waren dann doch einige sehr gespannt auf unseren Film, den wir dann selbstverständlich noch zeigten. Dieser beantwortet die am häufigsten gestellten Fragen von Kinder und Jugendlichen beim Projekt.

Wie üblich teilten wir uns in zwei Gruppen und erkundeten die Gegend. Die Kinder stellten sehr schnell fest, dass Rollstuhlfahren sehr anstrengend ist. Vor allem in Allach sind die Gehwege tatsächlich ziemlich schräg.

Wir suchen nach wie vor dringend ehrenamtliche Mitarbeiter:innen mit und ohne Behinderung, um weiterhin soll tolle Projekte machen zu können. Details hierzu finden Sie in unseren Blog vom 08.03.22.“

Teamsitzung mit dem Sprecherinnenrat

Heute Abend treffen wir uns mit den Sprecherinnen wieder zur monatlichen Teamsitzung.
Zum ersten Mal seit langer Zeit wieder in Präsenz im Netzwerkbüro!
Dabei wird es unter anderem um die Vorbereitung unseres Sommer-Treffs am 2. August gehen.

Und wer morgen Zeit und Lust hat kann übrigens Dunja Robin beim Münchener Slutwalk treffen.
Sie wird gegen 18 Uhr am Marienplatz eine kurze Rede halten.
So oder so wünschen wir allen Leser:innen ein schönes Wochenende!