Tätigkeitsbericht 2023

Tätigkeitsbericht des

Netzwerks von und für Frauen und Mädchen mit Behinderung in Bayern

Im Zeitraum vom 01.01.2023 bis 31.12.2023

 

Vorwort 1

  1. Über die Netzwerkfrauen-Bayern. 2
  2. Aktuelle Projekte und Veranstaltungen. 9
  3. Fachstelle für Gewaltprävention. 14
  4. Offener Treff für Münchnerinnen mit Behinderung. 18
  5. Weitere Öffentlichkeitsarbeit 21
  6. Mitarbeit in Gremien. 23
  7. Kooperationen und Mitwirkung an Projekten und Aktionen Dritter. 27

Ausblick. 30

Vorwort

 

Das Jahr 2023 begann für uns mit besonderen Herausforderungen, darunter längere pandemiebedingte Ausfälle im Team.
Genauer gehen wir auf die vielfältigen Belastungen, denen Frauen mit Behinderungen aktuell noch stärker als sonst ausgesetzt sind, unter anderem im Kapitel über den Sprecherinnenrat ein.

Nur dank des guten Teamgeists, des hohen Verantwortungsgefühls der einzelnen Teammitglieder und regelmäßiger Absprachen konnten diese wie auch weitere Herausforderungen dennoch bewältigt werden – doch dieser Kraftakt ging an die Substanz.

 

Denn das Jahr 2023 war für unser Netzwerk von vielen Veränderungen geprägt, etwa durch das Ausscheiden zweier Mitarbeiterinnen aus dem bis dahin fünfköpfigen Büroteam und der damit einhergehenden Aufgabenumverteilung.

 

Neben der Suche nach neuen Büroräumen, dem Umgang mit mehrfachem Personalwechsel vor allem im auch für uns Netzwerkfrauen wichtigen Verwaltungs- und Sekretariatsteam der LAG Selbsthilfe Bayern e. V. und unserer Mitwirkung an der Organisationsentwicklung unseres Trägervereins, trieben wir auch unsere eigenen Kernprojekte weiter voran. Besonders hervorzuheben sind hier zwei erfolgreiche Plenumsveranstaltungen, bei denen unter anderem die finalen Arbeitsergebnisse der „AG Ehrenamt“ vorgestellt und vom Plenum abgesegnet wurden.

In der Landeshauptstadt konnten wir nicht nur den Offenen Treff weiter ausbauen, sondern auch gleich mehrere wichtige Errungenschaften feiern:
Frauen mit Behinderungen erhielten einen stimmberechtigten Sitz in der Münchner Stadtratskommission für Gleichstellung und das Angebot der gynäkologischen Sprechstunde für Frauen mit Mobilitätseinschränkungen wurde verstetigt.
Darüber hinaus schafft unsere Vernetzung mit dem Stadtbund Münchner Frauenverbände neue Synergien.

 

Um den Frauen und Mädchen mit Behinderungen Gelegenheit zum zwanglosen Austausch unter einander und mit der Geschäftsstelle zu bieten, hat das Netzwerk in diesem Jahr zwei Biergartentreffs angeboten, in München und in Nürnberg.

 

Beim Fotoprojekt „Lebens(t)räume“, einem Projekt im Rahmen der Kampagne #SieInspiriertMich, können sie 2024 auf kreative Art ihre Lebenswelten und Träume darstellen.

 

Der Bekanntheitsgrad der Netzwerkfrauen-Bayern konnte zudem weiter ausgebaut werden – beispielsweise durch ein Interview für das EZA-Magazin und den EZA-Podcast „We Work Europe“, beides Medien des Europäischen Zentrums für Arbeitnehmerfragen.

 

Wichtige Themen wie die Stärkung der Frauen-Beauftragten in Einrichtungen der Behindertenhilfe wurden auf Bundes- und Landesebene weiter vorangetragen. Dazu boten die Netzwerkfrauen nicht nur Vernetzungstreffen an, sondern standen auch in regem Austausch mit wichtigen Akteurinnen wie etwa Weibernetz e. V.

Auch mit der BAG Selbsthilfe stehen wir in gutem Austausch.

 

Am Ende dieses Berichts werden wir einen Ausblick für das Jahr 2024 und die weitere Zukunft wagen – unter den gegebenen Voraussetzungen ist dieser besonders spannend!

 

 

An dieser Stelle sei noch erwähnt: Wenn wir in diesem Bericht die weibliche Form verwenden und zum Beispiel von Mädchen und Frauen sprechen, dann meinen wir damit in der Regel alle, die sich mit diesem Geschlecht und Gender identifizieren. Daher verzichten wir im Folgenden im Sinne der Barrierefreiheit auf Sonderzeichen wie den Genderstern, um darauf hinzuweisen.

1. Über die Netzwerkfrauen-Bayern

 

Kernaufgaben und Ziele

 

Das Netzwerk von und für Frauen und Mädchen mit Behinderung in Bayern (kurz: die Netzwerkfrauen-Bayern / die Netzwerkfrauen) ist ein offener Zusammenschluss von Frauen und Mädchen mit unterschiedlichen Behinderungen oder chronischen Erkrankungen mit Wohnsitz in Bayern. Es arbeitet mit allen an seinen Themen interessierten Menschen und Organisationen zusammen, die seine Ziele unterstützen.

 

Primäres Ziel des Netzwerkes ist es, gesellschaftliche und individuelle Voraussetzungen zu schaffen, damit Frauen und Mädchen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen im Freistaat ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben führen können.

 

Frauen mit Behinderung sind mehrfachen Diskriminierungen ausgesetzt – etwa aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Behinderung, oft aber auch noch aufgrund weiterer Merkmale wie etwa ihrer Herkunft, sexuellen Orientierung oder Genderidentität.

Das Netzwerk arbeitet aktiv daran, dass Frauen und Mädchen mit Behinderung in Bayern gesellschaftlich gestärkt und vorhandene Diskriminierungen abgebaut werden. Zudem sollen sie durch das Netzwerk die Gelegenheit erhalten, ihre Identität als Mädchen und Frauen zu finden und zu entwickeln.

 

Mitgliederzahl

 

Die Netzwerkfrauen-Bayern sind ein offener Zusammenschluss ohne feste Mitgliedschaft. Jedoch sind durch unsere Verteiler aktuell 182 stimmberechtigte Netzwerkfrauen,  Interessierte, Unterstützer:innen und Kooperationspartner:innen des Netzwerks erfasst.

 

Trägerschaft

 

Die Finanzierung des Netzwerkbüros, welches als Geschäftsstelle der Netzwerkfrauen-Bayern dient, erfolgt durch Mittel des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales (BStMAS).

Es steht unter der Trägerschaft der Landesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung und ihrer Angehörigen in Bayern e.V. (kurz: die LAG Selbsthilfe Bayern e. V. / die LAG S), der dadurch ein entsprechender Verwaltungs- und Organisationsaufwand entsteht.

 

Struktur des Netzwerks

 

Im Netzwerk organisieren sich Frauen und Mädchen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen, um sich gemeinsam besser gegen Benachteiligungen und Diskriminierungen wehren und schützen zu können. Dies soll durch einen intensiven Kontakt innerhalb des Netzwerks in Bayern erreicht werden.

 

Das Netzwerk setzt sich aus den Organen Plenum und den durch das Plenum gewählten Sprecherinnenrat zusammen, koordiniert durch das Netzwerkbüro als Geschäftsstelle als dritte Säule.

 

Als Plenum bezeichnen wir die Gesamtheit der an der Arbeit unseres Netzwerks interessierten und aktiven Frauen und Mädchen mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten mit Wohnsitz in Bayern. Diese Frauen und Mädchen, genannt „Netzwerkfrauen“, haben ein Stimm- und Wahlrecht.

 

Wichtigste Aufgaben des Plenums sind:

  • Die Wahl der Frauen in den Sprecherinnenrat
  • Die Abstimmung der Inhalte und Arbeitsschwerpunkte des Netzwerkes
  • Die Anregung von Arbeitsgruppen

 

Zu diesem Zweck finden in der Regel 2 Plenumsveranstaltungen pro Jahr statt.
Das Frühjahrs-Plenum legt für gewöhnlich den Fokus auf ein spezielles Thema, das für die Netzwerkfrauen relevant scheint, beispielsweise durch Fachvorträge zum Thema.
Das Herbst-Plenum dient in der Regel dem Informationsaustausch und dem Festlegen der künftigen Arbeitsschwerpunkte.

 

Darüber hinaus werden die Netzwerkfrauen durch Info-Briefe und weitere Plattformen, wie etwa den Blog der Netzwerkfrauen, über aktuelle Aktivitäten informiert.

 

Alle 2 Jahre werden von den Frauen und Mädchen des Plenums mindestens 3 und maximal 5 Sprecherinnen in den Sprecherinnenrat gewählt.

Zudem können bei Bedarf bis zu 2 Stellvertreterinnen gewählt werden.
Die Wahl des Sprecherinnenrates findet in der Regel per Briefwahl statt und wird vom Netzwerk-Büro organisiert und durchgeführt.

 

Aufgaben des Sprecherinnenrates:

  • Übernahme von Aktivitäten aus dem Bereich der Öffentlichkeitsarbeit
  • Durchführung der Arbeitsgruppen
  • Regelmäßige Treffen zum Zwecke des Informationsaustausches

 

Der Sprecherinnenrat arbeitet dabei eng mit dem Netzwerkbüro zusammen. Die Sprecherinnen kommen ihrer Berichtspflicht gegenüber dem Plenum jährlich nach.

 

Das Netzwerkbüro ist die Geschäftsstelle der Netzwerkfrauen-Bayern und koordiniert als solche die Aufgaben.
Zudem ist es die Anlaufstelle für betroffene Frauen und Mädchen sowie für alle, die sich für die Arbeit der Netzwerkfrauen-Bayern interessieren.

 

In diesem Zusammenhang übernimmt es z. B. folgende Aufgaben:

  • Administrative Tätigkeiten und Aufgabenkoordinierung
  • Transport der Inhalte und Öffentlichkeitsarbeit
  • Ausbau und Stärkung bestehender Netzwerke und Kooperationspartnerschaften

 

Das Netzwerkbüro trägt damit zur Optimierung der Netzwerkziele bei und arbeitet dabei eng mit dem Plenum und dem Sprecherinnenrat zusammen. Bis April 2023 hat das Netzwerkbüro außerdem Beratung für Frauen und Mädchen mit Behinderung durch eine Peer-Beraterin angeboten.
Das heißt: Betroffene erhalten Beratung und Begleitung durch eine ebenfalls betroffene Person. Bei der Peer-Beratung, auch bekannt als Peer-Counseling-Prinzip, wird also Professionalität mit eigener Lebenserfahrung, die der der Ratsuchenden nahe kommt, kombiniert.

Dieses Angebot kann aktuell nicht mehr abgedeckt werden. Mehr hierzu unter „Stellenbesetzung und Aufgaben des Netzwerkbüros“.

 

Die Fachstelle „Gewaltprävention“ vernetzt und berät alle, die an dem Thema Gewaltprävention arbeiten.

Durch Gremienarbeit trägt das Netzwerkbüro zusätzlich zur Bewusstseinsbildung bei und leistet einen Beitrag zur aktiven Mitgestaltung der Gesellschaft, indem es die Sicht, Erfahrungen, Bedarfe und Forderungen und die Expertise von Frauen und Mädchen mit Behinderungen in die jeweiligen Gremien einbringt.

 

Stellenbesetzung und Aufgabenverteilung des Netzwerkbüros

 

 

Das Netzwerkbüro als Geschäftsstelle der Netzwerkfrauen-Bayern ist aktuell mit drei bei der LAG SELBSTHILFE Bayern e. V. angestellten Teilzeitkräften besetzt. Ergänzt wurde dieses Team von zwei Mitarbeiterinnen einer Werkstätte für Menschen mit Behinderungen, die in Form eines Außenarbeitsplatzes im Netzwerkbüro arbeiteten.

 

Die Leitung des Netzwerkbüros hat zum 1.3.2017 die vormalige Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Sozialpädagogin Dunja Robin übernommen.
Neben der administrativen Leitung und Organisation der Geschäftsstelle vertritt Frau Robin das Netzwerkbüro auch nach außen hin, etwa in diversen Gremien und Arbeitskreisen, auf Tagungen und öffentlichen Veranstaltungen.

 

Seit 15.10.2017 ist die Stelle der Referentin für Öffentlichkeitsarbeit durch Karin Winklhofer besetzt. Sie hat einen Studienabschluss in Kommunikationswissenschaft.
Frau Winklhofer zeichnet sich verantwortlich für den komplexen Themenbereich der Öffentlichkeitsarbeit, von der Pflege und Gestaltung der Webauftritte und der Pressearbeit bis hin zur Veranstaltungsplanung.

Zudem ist sie die stellvertretende Leiterin der Geschäftsstelle.

Seit 1.2.2018 hat das Netzwerkbüro mit Sozialpädagogin Frau Ummahan Gräsle eine Referentin für Gewaltprävention.

Als solche baut sie ein Präventions-, Unterstützungs- und Hilfsnetzwerk für Mädchen und Frauen mit Behinderungen aus, die innerhalb und außerhalb von Einrichtungen von Gewalt und Diskriminierung bedroht sind.
Zudem ist sie  Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um das Thema „Frauenbeauftragte in Einrichtungen der Behindertenhilfe“.

 

Seit März 2021 leitet sie zudem den „Offenen Treff für Münchnerinnen*“.

 

Marion Stangl und Susanne Böhm hatten im Netzwerkbüro einen Außenarbeitsplatz der WKM der Stiftung Pfennigparade (Frau Stangl vom 01.10.2006 bis 31.07.2023 , Frau Böhm vom 16. 01 .20 20 bis 31.03.2023).

 

Frau Stangl war vornehmlich als Mitarbeiterin in der Öffentlichkeitsarbeit tätig.

Als solche arbeitete sie eng mit der Referentin für Öffentlichkeitsarbeit zusammen.

Gemeinsam pflegten sie etwa die verschiedenen Webauftritte der Netzwerkfrauen.

Darüber hinaus bildeten sie gemeinsam mit Frau Robin das Team der Administratorinnen des Kommentarfunktion im Blog.

Etwa für die Verteilerpflege zeichnete sich Frau Stangl hauptverantwortlich.

 

Darüber hinaus brachte sie die Perspektive und die Interessen des Netzwerks in diverse Gremien, Projekte und Arbeitskreise ein.

So war sie etwa Frau Robins Stellvertreterin im Bayerischen Landesbehindertenrat.

 

Durch ihre langjährige Arbeit im Themenbereich „Gewalt gegen Mädchen und Frauen mit Behinderung“ für die Netzwerkfrauen-Bayern war ihre Expertise in diesem Themenfeld bis zuletzt wertvoll, was sie zu einer wichtigen Unterstützerin der Referentin für Gewaltprävention gemacht hatte.

 

Zudem hatte sie das Büro bei der Organisation und Umsetzung der Aufgaben nach Bedarf unterstützt.

 

Beim Herbstplenum 2023 am 11. November haben wir uns daher von unserer dienstältesten Kollegin verabschiedet und ihr für über 17 Jahre wertvolle Arbeit für unser Netzwerk gedankt. Diesen Dank möchten wir ihr auch an dieser Stelle noch einmal aussprechen.

 

Frau Böhm übernahm als geschulte Peer-Beraterin einen Großteil der im Netzwerkbüro stattfindenden Beratungsgespräche.

 

Da Frau Böhm zudem als Frauenbeauftragte für die WKM der Stiftung Pfennigparade tätig ist, arbeitete sie immer dienstags und donnerstags bei den Netzwerkfrauen. Somit übernahm sie aber auch eine wertvolle Brückenfunktion zu Frauen-Beauftragten in Werkstätten und brachte ihre eigenen Einrichtungserfahrungen gewinnbringend mit in ihre Tätigkeiten für uns ein.

Die Themen ihrer Beratungen waren vielfältig, darunter etwa Wohnungssuche, Leben mit Pflegedienst oder Assistenz, Suche nach einem Mutter-Kind-Heim oder gesundheitliche Versorgung…  Die Ratsuchenden hatten unterschiedlichste Beeinträchtigungen und Behinderungen.

 

Sie beriet und begleitete die Ratsuchenden sowohl im Rahmen persönlicher Treffen als auch telefonisch, per E-Mail oder Videokonferenz.

 

Im Berichtszeitraum bis hin zu ihrem Ausscheiden aus dem Netzwerkbüro zum 31. März ging es primär darum, laufende Beratungen abzuschließen oder die Ratsuchenden an kompetente Stellen weiterzuvermitteln und gemeinsam zu planen, wie wir mit der so entstehenden Angebotslücke umgehen.

 

Da Frau Gräsle Beratung zum breiten Themenfeld „Gewalterfahrung und Diskrimierung“ anbietet wurde vereinbart, dass Sie fortan eingehende Beratungsanfragen entgegennimmt und bei Bedarf weitervermittelt.
So können viele Anfragen, die früher von Frau Böhm übernommen wurden, etwa an EUTB-Berater:innen weitervermittelt werden.

 

Neben ihrer Beratungstätigkeit war Frau Böhm aber auch anderweitig für die Netzwerkfrauen-Bayern aktiv.

 

Gemeinsam mit Frau Gräsle plante und organisierte sie etwa für das Frühjahr 2023 eine Frauenbeauftragten-Schulung.

 

Darüber hinaus hat sie ihre Kolleginnen bei verschiedensten organisatorischen Aufgaben, etwa der Planung, Vorbereitung und Durchführung der Plenumsveranstaltungen tatkräftig unterstützt. Sie war ein aktives Mitglied der AG Ehrenamt und vertat das Netzwerk auch nach außen hin, beispielsweise stellvertretend im Facharbeitskreis „Frauen“ des Münchener Behindertenbeirats sowie bei Workshops und Vorträgen.

 

Frau Böhm wurde beim Frühjahrplenum 2023 am 22. April verabschiedet.

Unser großer Dank gilt ihr jedoch nicht nur für ihr hauptamtliches Engagement für unser Netzwerk, sondern auch dafür, dass sie sich bis dato weiterhin stark ehrenamtlich für unsere Ziele engagiert und uns bei verschiedensten Projekten und Aufgaben weiterhin tatkräftig unterstützt.

 

Aufgrund der Struktur der Außenarbeitsplätze und der Tatsache, dass unserem Netzwerk die finanziellen und personellen Ressourcen fehlen, um 2 neue Werkstattmitarbeiterinnen entsprechend einzuarbeiten und führ ihre Arbeit in unserer Geschäftsstelle auch angemessen zu entlohnen haben wir uns bis auf weiteres dagegen entschieden, die beiden Stellen nachzubesetzen.

Wir prüfen jedoch zielführende Lösungen für die Zukunft.

Durch den Wegfall von gleich zwei wichtigen Büromitarbeiterinnen mussten die Aufgaben im Team somit jedoch umverteilt werden. Dennoch scheint es unvermeidlich, dass wir nicht alle Aufgaben wie gewohnt weiter durchführen können und an der ein oder anderen Stelle Anfragen ablehnen müssen und weniger Leistung bringen können als bisher.

 

Ein Beispiel hierfür ist etwa, dass wir auch im Jahr 2023 mehrere Anfragen für einen Praktikumsplatz erhalten haben, uns aber aufgrund der knappen Ressourcen und der vielen Umstrukturierungen dazu entscheiden mussten, vorerst keine Praktikantinnen bei uns aufzunehmen.

 

Zusammenarbeit mit dem Sprecherinnenrat der Netzwerkfrauen-Bayern

 

Laut Geschäftsordnung der Netzwerkfrauen-Bayern übernimmt das Netzwerkbüro die administrativen Aufgaben des Zusammenschlusses und arbeitet dabei eng mit den gewählten, ehrenamtlichen Sprecherinnen des Netzwerks zusammen.

Die Sprecherin Katharina Müller hatte beim Frühjahrsplenum 2023 ihr Amt aus persönlichen Gründen niedergelegt.
Da der Sprecherinnenrat ausreichend besetzt blieb, sah man von einer Nachbesetzung ab.
Diese Entscheidung unterstützt auch die Bemühungen um eine Neukonzeption des Sprecherinnenamts, die von der AG ‚Ehrenamt‘ erarbeitet wurde.

Auch im Sprecherinnenrat waren die anhaltenden hohen Belastungen unter anderem durch die Zeit multipler Krisen vor und während des Berichtszeitraums deutlich zu spüren.
Diese krisenbedingten Auswirkungen zeigten sich in vielerlei Gestalt:
So wurden etwa immer wieder zum Schutze der Gesundheit oder auch aus Überlastung erforderliche Rückzugstendenzen spürbar.
Es kam zu Einschränkungen durch die stark angestiegenen Lebenserhaltungskosten sowie hohe Preissteigerungen etwa bei der Mobilität.
Hohe Belastung durch den Mangel an Assistenz- und Pflegepersonal, erschwerte die Gestaltung des eigenen Alltags massiv und band so viele Kräfte.

 

Hinzu kamen psychische Belastungen u.a. durch persönliche  Verluste und weitere Nachwirkungen der Pandemie, aber auch durch Sorgen um die Zukunft etwa aufgrund des politischen Klimas, des Krieges auf dem europäischen Kontinent sowie der weltweiten Krise in Bezug auf den Klimawandel und die Erhaltung von Lebensräumen.

Es kam immer wieder zu Ausfällen auch bei den Sprecherinnen durch Krankheit oder aus anderen persönlichen Gründen. Es war deutlich spürbar, dass auch die seit vielen Jahren höchst engagierten Sprecherinnen am Ende ihrer Kraftreserven angekommen waren.
Ähnliches ist in unserem Ehren- und Hauptamt allgemein sowie bei unserer Klientel zu beobachten.

 

Dennoch unterstützten die Sprecherinnen das Netzwerk nach Kräften und vertraten es im Berichtszeitraum in verschiedenen Gremien und Arbeitskreisen, wie beispielsweise in den Behindertenbeiräten der Stadt München und des Landkreises München, und engagierten sich aktiv durch Vorträge und die Teilnahme an Veranstaltungen.

 

Um den Austausch und die Kooperation zu fördern, organisierte das Netzwerkbüro regelmäßige Teamsitzungen, die auf Wunsch der Sprecherinnen überwiegend digital über die Plattform WebEx stattfanden.

 

Diese Plattform nutzen die Mitglieder auch über die Teamsitzungen hinaus für den schnellen und unkomplizierten Dialog. So können darüber etwa auf kurzen Wegen und quasi „rund um die Uhr“ Fragen wie bei einem Messenger gestellt und zeitnah direkt beantwortet werden.

Durch die Einrichtung thematischer Bereiche, die Möglichkeit von Dateiuploads und kleiner Elemente wie dem Anpinnen wichtiger Informationen können diese geteilt und übersichtlich archiviert werden.

2. Aktuelle Projekte und Veranstaltungen

 

Suche nach neuen Räumlichkeiten

 

Durch das Wachstum der LAG Selbsthilfe Bayern e. V., was sowohl das Aufgabenspektrum als auch den damit einhergehenden Stellenplan angeht, werden mehr Büroflächen benötigt, als in den aktuellen Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden können.

 

Daher hatte der Vorstand der LAG S im Frühjahr den Entschluss gefasst, sich aktiv nach neuen Räumlichkeiten umzusehen mit dem groben Ziel, nach Möglichkeit im 2. Quartal 2024 umzuziehen.

 

Da das Netzwerkbüro mit der LAG S umziehen wird, waren die Mitarbeiterinnen bei der Besichtigung verschiedener Objekte mit dabei und in die Planungen möglicher räumlicher Aufteilungen mit einbezogen.

Nach aktuellem Stand scheint ein Umzug eher im 3. bis 4. Quartal 2024 wahrscheinlich.

 

Mitwirkung an der Organisationsentwicklung der LAG Selbsthilfe Bayern e. V.

 

Seit September befindet sich die LAG Selbsthilfe Bayern e. V. in einem Prozess der Organisationsentwicklung.

Dunja Robin nimmt an diesem Prozess für die Netzwerkfrauen-Bayern mit teil.
Bereits bei der Auswahl der professionellen Begleitung und Moderation dieses Prozesses im März war sie mit eingebunden.

 

Im Berichtszeitraum fanden eine eintägige Kick-Off-Veranstaltung sowie 3 halbtägige Workshops statt.

 

Die Beteiligung des Netzwerkbüros am Prozess der Organisationsentwicklung der LAG Selbsthilfe Bayern e. V. spiegelt das Engagement und den Beitrag der Netzwerkfrauen zur Stärkung der Selbstvertretung von Frauen und Mädchen mit Behinderung, auch in der Verbandslandschaft und den Strukturen unseres Trägervereins, wieder.

Dieser Prozess eröffnet Dialogräume, in denen wir die Bedeutung unserer Arbeit darlegen, unsere Strategien überdenken sowie unsere Position und unseren Beitrag innerhalb der LAG S sowie in der Gesellschaft festigen und weiterentwickeln können.

 

 

Arbeitsgruppe „Ehrenamt“

 

Beim Herbstplenum 2021 wurde der Auftrag erteilt, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die ein Konzept für ein besseres, moderneres Ehrenamt entwickeln soll.

 

Damit sollen die Netzwerkfrauen-Bayern im gesamten Freistaat noch besser wahrgenommen werden und es soll Netzwerkfrauen in allen Regionen Bayerns ermöglicht werden, sich aktiv in unser Netzwerk einzubringen.

 

Das 1. Treffen fand am 8. April digital über WebEx statt.

Die Arbeitsgruppe hat sich insgesamt 18-mal getroffen, in der Regel alle 3 Wochen an einem Freitagabend.
Sie bestand aus 7-9 regelmäßig mitarbeitenden Mitgliedern:

 

4 Mitarbeiterinnen aus der Geschäftsstelle,

2 Sprecherinnen und

3 ehrenamtlichen Netzwerkfrauen.

 

Bei den Plenumssitzungen berichtete die Arbeitsgruppe regelmäßig von ihren Arbeitsergebnissen.

 

Beim Herbstplenum am 11. November 2023 hat die Arbeitsgruppe das von ihr erarbeitete „Konzept Neues Ehrenamt“ zur Besprechung und  Abstimmung vorgelegt.

Es wurde vom Plenum bewilligt und dient nun intern als Grundlage für die Ausarbeitung weiterer Arbeitsschritte zur Umsetzung der im Konzept dargelegten Ideen.

 

Damit gilt die Aufgabe der Arbeitsgruppe als erfüllt und das Netzwerkbüro wird sich um die weitere Umsetzung kümmern.

Die erfolgreiche Arbeit der Arbeitsgruppe ‚Ehrenamt‘ markiert einen wichtigen Schritt hin zu einem noch inklusiveren und engagierteren Netzwerk, das seine Mitglieder in ganz Bayern unterstützt und stärkt.

 

Plenumsveranstaltungen 2023

 

Das Frühjahrs-Plenum fand dieses Jahr am 22. April als Hybridveranstaltung in den Räumen der Pfennigparade statt.

 

Es hatten sich 17 Personen (exklusive der Mitarbeiterinnen des Netzwerkbüros) hierfür angemeldet und schlussendlich nahmen 13 Personen am Plenum teil. Damit lag die Teilnehmerinnenzahl im gewohnten Durchschnitt.

 

Die Veranstaltung startete mit einem Bericht der Geschäftsstellenmitarbeiterinnen über ihre Tätigkeiten und Zukunftspläne, wobei wir uns auch von unserer Kollegin Susanne Böhm verabschiedeten und ihr für ihr großes Engagement dankten.

 

Anschließend präsentierte die AG „Ehrenamt“ einen weiteren Zwischenbericht ihrer Arbeit.

 

Nach der Mittagspause informierte Karin Winklhofer über die Ergebnisse unserer Recherchen zur Hilfsmittelbeschaffung.

Gemeinsam mit der LAG Selbsthilfe Bayern e.V. planen wir, dieses Thema in einer Themenreihe 2024 weiter zu vertiefen.

Für das Herbst-Plenum am 11. November 2023 hatten wir erneut 17 Anmeldungen und dann auch Teilnahmen. Auch dieses fand wieder hybrid in den Rämen der Pfennigparade statt.

Dieses Plenum  stand ganz im Zeichen der AG „Ehrenamt“:

Die Vorstellung des von ihr erarbeiteten „Konzepts für ein neues Ehrenamt“ wurde vor Ort um noch einige kleine aber wertvolle Ergänzungen und Konkretisierungen erweitert.

Sodann wurde es mit 15 Zustimmungen und einer Enthaltung als Grundlage für die weiteren Schritte von den stimmberechtigten Netzwerkfrauen abgesegnet.

 

Im Vorfeld dieses Kernthemas gaben das Netzwerkbüro und der Sprecherinnenrat Einblicke in ihre laufende Arbeit.

 

Das Ende des Herbst-Plenums bot Raum für Austausch und bei der anschließenden feierlichen Verabschiedung von Marion Stangl würdigten wir ihr besonders langjähriges Engagement.

 

 

Bildband „Weibsbilder von Nebenan – Diagnose: 100% Frau“

 

Im Jahr 2011 brachten die Netzwerkfrauen, mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales, ein Buch heraus.
Untermalt durch viele Fotos und Bilder werden darin die Lebensgeschichten von 12 Frauen und Mädchen unterschiedlichsten Alters und unterschiedlichster Behinderungen erzählt.

Ziel dieses Projekts war es aufzuzeigen, dass auch Frauen und Mädchen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft eine aktive Rolle übernehmen und ihr Leben voller Träume, Kreativität und Mut selbstbestimmt gestalten.

 

Ende 2019 wurden 200 Bücher in der somit nun 3. Auflage nachgedruckt.
Der Bildband ist damit erstmals als Softcoverversion erhältlich.
Als Hörbuch und PDF findet er sich auf der Homepage der Netzwerkfrauen-Bayern.

 

 

Zwei Austauschtreffen für Netzwerkfrauen und Unterstützer:innen des Netzwerks

 

Im August 2022  hatten die Netzwerkfrauen erstmalig einen Sommertreff im Biergarten Hirschgarten in München angeboten.

Damit verfolgten wir das Ziel, den Netzwerkfrauen und den Unterstützerinnen unseres Netzwerks nach den langen und anstrengenden Monaten der Pandemie die Möglichkeit zu bieten, sich in geselliger Runde zwanglos auszutauschen und so das Miteinander zu fördern und „der Seele etwas Gutes zu tun“.

 

Da dies so großen Anklang gefunden hatte war klar, dass der Biergartentreff ein „gutes Format“ ist.

 

Daher gab es hierzu im Jahr 2023 dann auch zweimal die Gelegenheit:

 

Für den Norden Bayerns war für den 28. Juli ein Biergartentreff im Kulturzentrum „Z-Bau“ in Nürnberg geplant, bei dem die Netzwerkfrauen auch das DJing übernehmen durften.
Wegen des hohen Gewitterrisikos musste dieser Termin dann aber sehr kurzfristig auf den 30. September verschoben werden.

Trotz der bereits kürzeren Tage und des damit kühleren Wetters war dies erneut eine schöne Gelegenheit, um miteinander vertiefend ins Gespräch zu kommen und Ideen auszutauschen – einige der Gäste wollten dann auch noch den Abend nach dem Schließen des Biergartens miteinander verbringen – für uns ein Zeichen des Erfolgs!

 

Und durch das DJing ging dann sogar noch eine kleine Spende an unseren Förderverein.

Für die Leute in und um München hatten wir am 16. August erneut Tische im Selbstbedienungsbereich des Hirschgartens reserviert.
Vielleicht Aufgrund der Sommerferien, Urlaubszeit und Werkstättenschließungszeiten waren die Büromitarbeiterinnen diesmal jedoch recht alleine am Tisch…

 

Beim Herbst-Plenum wurde bereits Regensburg als möglicher Ort für einen kommenden Biergartentreff vorgeschlagen.

 

Fotoprojekt „Lebens(t)räume“ für #SieInspiriertMich2024

 

Am 11. Oktober nahm Karin Winklhofer an der Infoveranstaltung für #SieInspiriertMich 2024 teil, bei der das Konzept für die Veranstaltungsreihe des Kulturreferats München für 2024 vorgestellt wurde.

 

Anfang November reichten die Netzwerkfrauen ihren Projektantrag für ein Fotoprojekt in Kooperation mit siaf e. V. ein, welches von der Jury ausgewählt wurde und somit eine finanzielle Förderung erhält.

 

In der Kurzbeschreibung dieses Projekts im Antrag wird es wie folgt beschrieben:

„Durch einen Rückblick auf Bilder einer Ausstellung vor 25 Jahren, zum Thema Frauen mit Behinderung in der Gesellschaft und im öffentlichen Raum, sollen die Themen und Bedarfe/Diskriminierungen neu aufgegriffen + in inszenierten Bildern aktuell bearbeitet werden.

Ziel ist es die Veränderungen im Bereich Inklusion aufzuzeigen. Es soll so eine Auseinandersetzung mit dem Alltagsleben von Frauen mit Behinderung früher und heute ermöglicht werden und ein Blick auf heutige Wünsche, Träume und Handlungsbedarfe.“

 

Noch im Berichtszeitraum konnte eine Fotografin für dieses Projekt angeworben werden – selbst eine Frau mit Behinderung – und einige weitere konzeptionelle Details konnten gemeinsam mit siaf e. V. ausgearbeitet werden.

 

Angedacht ist eine 14-tägige Fotoausstellung im Münchner Stadtteil Freiham mit einer Vernissage Mitte März 2024.

3. Fachstelle für Gewaltprävention

 

Seit 1. Februar 2018 gibt es im Netzwerkbüro die Fachstelle für Gewaltprävention, die von Frau Gräsle als Fachreferentin für Gewaltprävention geleitet wird.

 

Im Berichtszeitraum hat Frau Gräsle unter anderem folgende Aufgaben übernommen:

 

 

Vernetzungstreffen für Frauenbeauftragte in Einrichtungen in Bayern:

 

Die Vernetzungstreffen der Frauenbeauftragten finden weiterhin zweimal jährlich statt. Auf Wunsch der Frauenbeauftragten organisiert die Referentin für Gewaltprävention Gastbeiträge zu verschiedenen Angeboten zur Gewaltprävention und zum Schutz vor Gewalt für Frauen und Mädchen mit und ohne Behinderungen.

 

Am ersten Vernetzungstreffen am 2. Juni hatten 23 Frauenbeauftragte und 14 Unterstützerinnen aus 17 Werkstätten teilgenommen. Bei diesem Treffen lernten die Frauenbeauftragten das Angebot der Beratungsstelle für Mädchen und junge Frauen* IMMA e.V. kennen.

 

Am zweiten Treffen am 24. November hatten 33 Frauenbeauftragte und 24 Unterstützerinnen aus 26 Werkstätten teilgenommen. Die landesweite Koordinierungsstelle gegen häusliche und sexualisierte Gewalt der freien Wohlfahrtspflege stellte die Fachstelle und ihre Angebote vor. Das neue Angebot der Online-Beratung ist niedrigschwellig und auch und vor allem für solche gewaltbetroffenen Frauen gedacht, die nicht unbedingt den Weg zu einer Beratungsstelle finden oder nicht bestreiten können. Von dem Angebot waren die Frauenbeauftragten sehr begeistert und können sich ein solches Angebot gut vorstellen.

 

Vernetzungstreffen für Frauenbeauftragte in Einrichtungen in München:

 

Im 2. Aktionsplan der Landeshauptstadt München „Schwerpunkt: Geschlechtsspezifische Gewalt 2022 – 2024“ ist als eine Maßnahme ein Vernetzungstreffen der Frauenbeauftragten aus den Werkstätten für Menschen mit Behinderung in München festgehalten (Maßnahme 3.9.1, S. 45 Aktionsplan).

Quelle: https://gleichberechtigung-schuetzt-vor-gewalt.de/wp-content/uploads/2022/11/2-Aktionsplan_barrierefrei.pdf

 

Ziel der Maßnahme ist der Austausch von Erfahrungen und Best-Practice-Beispielen der Frauenbeauftragten in Werkstätten für Menschen mit Behinderung untereinander, sowie mit der Gleichstellungsstelle für Frauen der LH München und den Netzwerkfrauen-Bayern. Bei Bedarf Entwicklung von Maßnahmen zur Gewaltprävention und/oder Intervention an den Werkstätten für Menschen mit Behinderung, sowie der optionalen Verstetigung der Vernetzung, ggf. auch mit weiteren professionellen Akteur*innen der städtischen Hilfe- oder Beratungseinrichtungen.

 

Zur Umsetzung der Maßnahme fand am 8. Dezember 2023 ein erstes Vernetzungstreffen statt. Zunächst war das Treffen im Rathaus geplant. Auf Grund eines Bahnstreiks und ungünstigen Wetterbedingungen war die Teilnahme am Treffen besonders Personen, die auf den Rollstuhl und/oder auf die Bahn angewiesen waren, nicht möglich. Um das Treffen dennoch realisieren zu können, wurde stattdessen ein digitales Treffen in stark verkürzter Form des Programms angeboten.

 

Für das Treffen im Rathaus waren sechs Frauenbeauftragte aus vier Werkstätten in München und ihre Unterstützerinnen angemeldet. An dem digitalen Treffen nahmen dann leider nur zwei Frauenbeauftragte teil. Auf die recht kurzfristige Umdisponierung konnten die Frauenbeauftragten nicht reagieren, da sie zum Teil nicht an ihrem Arbeitsplatz in der Werkstatt waren. Dadurch fehlte der Zugang zur Technik bzw. die notwendige Unterstützung im Umgang damit.

 

Ersatzweise wird das Treffen in das kommende Jahr geschoben und soll wie zunächst angedacht im Rathaus stattfinden. Aus diesem Grund wurden die Gastbeiträge von verschiedenen Referentinnen* zurückgestellt. Ein besonderer Programmpunkt war der Besuch von der Bürgermeisterin Verena Dietl, die ihre Grußworte an die Frauenbeauftragten gesprochen hatte.

 

 

 

Besuch der Frauenbeauftragten in ihrer Werkstatt:

 

Auf Wunsch der Frauenbeauftragten und im Rahmen der Möglichkeiten besucht die Referentin für Gewaltprävention die Frauenbeauftragten vor Ort. Die Nachfrage an diesem Angebot ist sehr groß. Auf Grund fehlender Kapazitäten können max. zwei bis drei Besuche realisiert werden. So konnten in diesem Jahr drei Besuche in der Einrichtung stattfinden. Darüber hinaus wird die Referentin zu Schulungskursen der Frauenbeauftragten verschiedenen Themen eingeladen.

 

Unterstützung bei der Interessenvertretung:

 

Mit dem § 37a sind Einrichtungen verpflichtet Gewaltschutzkonzepte zu entwickeln und geeignete Maßnahmen zum Schutz vor Gewalt zu treffen. Um die Berücksichtigung der Zielgruppe und die Beteiligung der Interessenvertretung der Frauenbeauftragten bei der Erarbeitung der Maßnahmen zu sichern, nahm die Referentin für Gewaltprävention an der Fachtagung „Konzepte (be)leben – Gewaltschutz in der Eingliederungshilfe“ der LAG freie Wohlfahrtspflege Bayern teil.

 

Austausch 4 Bundesländer:

 

Zum Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung treffen sich Fachkräfte aus vier Bundesländer (Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Sachsen und Bayern) einmal im Monat online. An diesem Treffen nimmt die jeweilige Landesvertreterin der Frauenbeauftragten teil. Ihre Forderungen, Wünsche und Ideen, stehen dabei im Mittelpunkt.

 

Bundesverband der Frauenbeauftragten:

 

Der Bundesverband der Frauenbeauftragten organisiert regelmäßig Vernetzungstreffen für die Landesvertretungen. Auf Wunsch der Frauenbeauftragten in Bayern, nimmt auch die Referentin an den Treffen teil.

 

Schulungskurse für Frauenbeauftragte

 

 

Das bundesweit sehr knappe Angebot von Schulungskursen, das den Bedarf bei weitem nicht decken kann, stellt nach wie vor ein großes Problem dar. Somit bekam Frau Gräsle erneut Anfragen nach Schulungskursen von Personen innerhalb und außerhalb Bayerns.
Eine Lösung für diesen Mangel an Angeboten muss sowohl auf Bundes- als auch Länderebene gefunden werden.

 

Der für 2023 geplante Schulungskurs von Frau Böhm, bei dessen Vorbereitungen Frau Gräsle unterstützt hatte, musste leider beiderseitig aus Kapazitätsgründen nach dem Ausscheiden Frau Böhms aus dem Netzwerkbüro abgesagt werden.

 

Jedoch war Frau Gräsle am Mittwoch, 18. Januar 2023 bei einer Schulungseinheit der Regens Wagner Stiftungen in Dillingen als Referentin zu den Themen „Was ist Gewalt?“ und „Wo finde ich Unterstützung?“ mit dabei.
Zudem unterstütze sie Frau Robin bei der inhaltlichen Vorbereitung eines eintägigen Gastbeitrags für eine Schulung  der Barmherzigen Brüder Kostenz zum Thema „Netzwerke knüpfen“.
Dieser fand am 17. Oktober 2023 in Niederalteich statt.
Frau Robin ging hier auf die Vernetzung der Frauenbeauftragten innerhalb der Einrichtung, auf kommunaler Ebene wie auch auf Landes- und Bundesebene ein und gab praktische Tipps und verwies auf Frau Gräsle, die Frauenbeauftragten bei Fragen zur Seite steht.

 

 

Beratung von gewaltbetroffenen Frauen:

 

Im Berichtszeitraum wurde das Beratungsangebot insgesamt 19 Mal angenommen. Bis auf zwei Anfragen, stammten alle aus München und Umgebung. Fast alle Beratungsgespräche wurden in der Geschäftsstelle der Netzwerkfrauen durchgeführt. War eine mehrmalige Beratung gewünscht, so wurde eine Online-Beratung bevorzugt. Zwei der hilfesuchenden Frauen lebten im Privathaushalt in einer eigenen Wohnung und waren berufstätig. Alle anderen Frauen hatten einen Einrichtungskontex. Bei den Problemlagen der Frauen handelte es sich überwiegend um psychische Gewalt. Drei Frauen aus Einrichtungen berichteten von sexueller Belästigung. Eine Frau hatte sexuellen Missbrauch durch einen Mitbewohner.

 

 

Vernetzung der Frauenhilfe und Behindertenhilfe

 

Frau Gräsle steht auch Fachkräften aus Einrichtungen der Behindertenhilfe sowie des Frauenhilfesystems beratend und als Netzwerkerin zur Seite. So ist sie Beispielsweise Mitglied verschiedener Runder Tische.

 

 

 

 

 

4. Offener Treff für Münchnerinnen mit Behinderung

 

Im April 2019 hatte der Münchner Stadtrat einstimmig den 2. Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention beschlossen.

In Maßnahme 30 aus dem Handlungsfeld 6: „Recht, Freiheit und Schutz“ sind vier Säulen zum weiteren Ausbau des Frauenhilfesystems definiert, die einen besseren Zugang und bessere Hilfsangebote für Mädchen und Frauen mit Behinderungen garantieren sollen:

 

  1. Gewaltprävention, unter anderem durch Selbstbehauptung, Empowerment und Medienkompetenz
  2. Beratung und Therapie in unterschiedlicher Form: telefonisch, persönlich, online, offene Beratung; Trauma-Fachberatung, Beratung von Institutionen bei Verdachtsfällen, von offenen Treffs für Frauen mit Behinderungen, Peer-to-Peer-Beratung
  3. Informationsveranstaltungen, Schulungen und Fortbildungen
  4. Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit

 

In die konzeptionelle Entwicklung dieser Maßnahme waren die Netzwerkfrauen-Bayern von Anfang an mit eingebunden.

Dabei konnten sie ihre Expertise in alle vier Säulen mit einbringen, naturgemäß aber vor allem in die Peer-to-Peer-Beratung, angebunden an einen offenen Treff für Frauen mit Behinderungen.

 

Das Netzwerk bewarb sich im Frühjahr 2020 auf die hierfür ausgeschriebene Maßnahme „Offener Frauentreff” und wurde ausgewählt, die Maßnahme in Kooperation mit siaf e. V., der unter anderem die Räumlichkeiten bereitstellt, durchzuführen.
Seit März 2021 wird nun immer Dienstagabends der Offene Treff in den Räumen des Café Glanz angeboten. Frau Gräsle leitet dieses Angebot.

Es bietet den Teilnehmerinnen einen gemütlichen Rahmen zum Austausch über Themen, die ihnen wichtig sind. Des weiteren informiert Frau Gräsle in diesem Rahmen die Teilnehmerinnen über ihre Rechte und die Angebote der Stadt in Bezug auf Gewaltprävention, Schutz und Hilfe für Frauen, die Gewalt erleben mussten und gibt ihnen praktische Tipps, was sie selbst für sich tun können, um sich vor Gewalt zu schützen. Damit dient das Angebot auch dem Empowerment der Teilnehmerinnen.

Herausforderungen und Anpassungen:

Obwohl die Bundesregierung im Frühjahr 2023 die schrittweise Aufhebung der

Corona-Schutzmaßnahmen und damit die Beendigung der pandemischen Lage erklärte, fanden und finden die Teilnehmerinnen laut eigenen Aussagen aufgrund ihrer Erfahrungen und Lebensrealitäten noch immer nicht wirklich in den früher gelebten Alltag zurück. Dies bedeutet konkret weitere Rückzugstendenzen aus dem öffentlichen Leben.

Genauere Erläuterungen hierzu finden sich im Jahresbericht 2023 des Offenen Treffs.

 

Umso wichtiger erscheint jedoch ein regelmäßiges Angebot außerhalb der üblichen Einrichtungsstrukturen.

Trotz der bekannten Barrieren wie etwa der strukturell bedingten mangelnden Mobilität vieler Frauen mit Behinderungen und temporären Hindernissen wie Umbaumaßnahmen im Café Glanz konnten Präsenztreffen wieder regelmäßig stattfinden. Digitale Treffen gab es weiterhin in Ausnahmefällen, etwa bei besonders schlechter Witterung.

 

Den Teilnehmerinnen konnte außerdem zusätzlich zu den reinen Austauschtreffen im Café Glanz ein abwechslungsreiches Programm angeboten werden, das den aktiven Austausch und das Empowerment weiter förderte.

So konnten sie etwa gemeinsam teilnehmen an der interaktiven Wanderausstellung „Echt mein Recht“ vom Petze-Institut für Gewaltprävention in Kiel, die vom Münchner Koordinierungsbüro zur Umsetzung der UN BRK nach München geholt wurde.

 

Beim Stadtteilfest in Freiham konnte bei einer Führung durch den neu entstehenden und inklusiven Stadtteil die Barrierefreiheit getestet werden. Anschließend lernten die Teilnehmerinnen das barrierefreie Wohnangebot der Wohnungsgenossenschaft Progeno Freiham kennen. Auch die Besichtigung einer rollstuhlgerechten Wohnung war möglich.

 

Auch eine gemeinsame Teilnahme an der Jubiläumsfeier „50 Jahre Münchner Behindertenbeirat“ am 5. Juli wurde realisiert anstelle eines Treffens im Café Glanz.

Einzelgespräche und Erstberatung:

Neben der Organisation und Durchführung der einzelnen Treffen bietet Frau Gräsle den Teilnehmerinnen bei Bedarf außerdem Einzelgespräche und Erstberatung an.

Sie nutzt hierbei das Vertrauensverhältnis, das bereits zu den Frauen besteht sowie ihre gute Vernetzung in der Trägerlandschaft in München, um die Frauen an für sie geeignete Stellen weiterzuvermitteln und bei schwierigen Konstellationen weiterhin beratend zur Seite zu stehen.

 

Dieses Angebot wurde im Berichtzeitraum 17 Mal angenommen.

 

 

 

Vernetzung und Austausch mit städtischen Trägern und deren Angeboten:

 

Zudem arbeitet Frau Gräsle mit an einer besseren Vernetzung der städtischen Träger und ihrer Angebote.

So ist sie etwa, zusammen mit Frau Robin, Mitglied der Unterarbeitsgruppe “Gewalt gegen Frauen und Mädchen mit Behinderungen” des Facharbeitskreises “Frauen” des Münchner Behindertenbeirats.

 

Nach dem die Entwicklung der Broschüre „Angebote für Mädchen und Frauen mit Behinderungen im Bereich Prävention und Intervention bei Gewalt“ für die Zielgruppe der Fachkräfte abgeschossen war, wurden von der Arbeitsgruppe ergänzend dazu zwei Info-Karten gestaltet.

 

Die beiden Karten richten sich direkt an Mädchen und Frauen mit Behinderungen und sind deshalb in einfacher Sprache formuliert. Eine Karte bündelt die Beratungsangebote zu (sexualisierter) Gewalt, die andere führt die Präventions- und Schulungsangebote auf. Hier sind sowohl Mädchen und Frauen mit Behinderungen als auch Fachkräfte und Mitarbeitende von Behinderteneinrichtungen angesprochen.

 

Die Broschüre und die Info-Karten stehen auf der Homepage der Netzwerkfrauen als barrierefreie PDF zum Download zur Verfügung unter www.netzwerkfrauen-bayern.de/angebote-in-muenchen.

 

Außerdem übernahm die Referentin für Gewaltprävention in diesem Jahr die Organisation der UAG „begleitete Elternschaft“ des FAK Frauen.
Diese Unterabeitsgruppe traf sich im Berichtszeitraum vorwiegend in der Geschäftsstelle der Netzwerkfrauen.

 

Themenschwerpunkte waren z.B. die Entwicklung eines Erklär-Videos für die Zielgruppe der Frauen mit psychischen Erkrankungen und die bayernweite Vernetzung mit Fachstellen für Elternassistenz.

Zu letzterem gab es ein Anfang des Jahres ein Kennenlernen und Austausch mit der Fachstelle für Elternassistenz in Regensburg, ebenfalls in der Geschäftsstelle der Netzwerkfrauen.

An der UAG begl. Elternschaft nehmen größtenteils Frauen mit unterschiedlichen Behinderungen aus Einrichtungen oder aus Privathaushalten teil.

Die Fragen und Probleme der Frauen aus Einrichtungen, insbesondere der Frauen mit kognitiven Einschränkungen, unterscheiden sich von den Frauen aus Privathaushalten deutlich.

Frauen aus Einrichtungen wohnen in der Regel nicht mit ihrem Partner zusammen.

Sie wissen, dass es für sie kein Wohnangebot mit Kindern in der Einrichtung geben wird. Zugleich ist die Verzweiflung groß darüber, nicht in eine eigene Wohnung ziehen zu können. Frauen außerhalb von Einrichtungen fürchten die bürokratischen Hürden, und haben Angst, keine geeignete Elternassistenz zu finden. 

 

Frau Robin nimmt für den Offenen Treff zudem regelmäßig am Arbeitskreis geschlechts-, gewalt- und zielgruppenspezifische Projekte bei S-II-KJF/J des Sozialreferats / Stadtjugendamtes der Landeshauptstadt München teil und steht in regelmäßigem Austausch mit dem Stadtjugendamt.

 

Weiterentwicklung der Angebote:

 

Unter Einbezug des Austauschs mit den Teilnehmerinnen des Offenen Treffs und den Fachkräften der städtischen Träger wird das Angebot von Frau Gräsle stetig weiterentwickelt. So wurde etwa im Berichtszeitraum erste Überlegungen angestellt, wie man den Offenen Treff auch für Mädchen mit Behinderungen attraktiver machen kann.
Hierzu wurden auch bereits Eltern befragt und konkrete Ideen gesammelt.

 

Auch die Angebote anderer Träger werden gemeinsam weiterentwickelt. So war im gemeinsamen Austausch etwa aufgefallen, dass die angebotenen Selbstbehauptungskurse vor allem Frauen in Einrichtungen erreichen und es wurden erste Schritte gemacht, um Angebote zu entwickeln, die auch Frauen in Privathaushalten besser erreichen sollen.

 

Genauere Einblicke und Erläuterungen finden sich im Jahresbericht 2023 des Offenen Treffs.

5.   Weitere Öffentlichkeitsarbeit

 

Diverse Beiträge in verschiedenen Medien

 

Im Berichtszeitraum haben die Netzwerkfrauen-Bayern an verschiedenen Medienbeiträgen mitgewirkt. Unter anderem etwa durch ein Interview für das Europäische Zentrum für Arbeitnehmerfragen (EZA), ein Netzwerk aus 70 Mitgliedsorganisationen, das sich in 29 europäischen Ländern für die Rechte von Arbeitnehmer:innen einsetzt. Es erfüllt uns mit Stolz, im europäischen Kontext die besondere Situation von Frauen und Mädchen mit Behinderungen auf dem Arbeitsmarkt hervorheben zu können und dabei Lösungsansätze zu diskutieren.

 

Nachzulesen ist dies in der Ausgabe 02/2023 des EZA Magazins.

Außerdem ist Dunja Robin auch in der (englischsprachigen) Episode 16 des EZA-Podcasts „We work Europe“ die ebenfalls die Verbesserung der Arbeitsmarktsituation für Frauen mit Behinderungen thematisiert – das Interview ist in englischer Sprache verfügbar.

 

Ein weiteres Interview mit Dunja Robin zum Thema „Feministische Führungskultur“ fand am 25. Mai statt. Dieses wurde von Fair Share of Women Leaders e.V. im Auftrag der Bundesstiftung für Gleichstellung geführt.

 

Redebeitrag beim Slutwalk München

 

Am Samstag dem 15. Juli waren die Netzwerkfrauen zum nun dritten Mal beim Slutwalk München mit dabei. Das diesjährige Thema lautete „Face your inner Sexist!“. Mit einem Redebeitrag zeigten sie auf, wie verinnerlichte Vorurteile die Lebensrealität von Mädchen und Frauen mit Behinderungen prägen und so zu Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalterfahrungen beitragen können.

 

Pflege und Weiterentwicklung des Webauftritts

 

Das Netzwerk arbeitet bayernweit.

Eine professionell gestaltete, barrierefreie Website ist somit für die kontinuierliche Vernetzung und die Öffentlichkeitsarbeit unerlässlich:
Sie steigert den Bekanntheitsgrad der Netzwerkfrauen-Bayern und ihrer Angebote, ist ein niedrigschwelliges Informations- und Kommunikationsangebot für Frauen* und Mädchen* mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen und erhöht den Informationsfluss sowohl zwischen den Netzwerkfrauen untereinander als auch weiteren thematisch relevanten Akteuren.

 

Dabei muss ein solcher Auftritt regelmäßig gepflegt, aktualisiert und überarbeitet sowie administriert werden. Dies bedeutet unter anderem regelmäßige Absprachen mit diversen Dienstleistern und koordinierte Arbeiten im Backend.

Durch das Ausscheiden von Marion Stangl stellen uns solche Aufgaben vor neue Herausforderungen, denn Karin Winklhofer übernimmt diese Aufgaben nun größtenteils alleine.

 

Ein wichtiges Kommunikationsmedium stellt zudem der auf der Homepage eingebundene Blog der Netzwerkfrauen-Bayern dar. Hier informiert das Netzwerk über seine Tätigkeiten und teilt weitere interessante Informationen.

Auch die Bedeutung der sozialen Netzwerke wie Facebook sind in unserer Zeit nicht zu unterschätzen.

Seit 2011 pflegt die Geschäftsstelle daher eine Facebookseite für die Netzwerkfrauen.
Diese wird vor allem genutzt, um Informationen schnell zu streuen und zu teilen

Der Facebookseite folgten zum Ende des Berichtszeitraums 585 Personen. Damit ist die Zahl der Follower im Vergleich zum Vorjahr (610 Follower) leicht abgesunken, jedoch noch höher als im Jahr 2021 (550 Follower).

 

Sinnvoll wäre auch Sichtbarkeit und Aktivität auf anderen Social Media Plattformen wie beispielsweise Instagram und YouTube. Dies ist aber aktuell aus Ressourcengründen nicht leistbar.

 

6. Mitarbeit in Gremien

 

Bayerischer Landesbehindertenrat

 

Seit 2004 hat das Netzwerk von und für Frauen und Mädchen mit Behinderung einen Sitz im Landesbehindertenrat. Seit 2017 ist Frau Robin die Delegierte für das Netzwerks. Als ihre Stellvertreterin war bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Netzwerkbüro Frau Stangl benannt. Diese Stellvertreterinnenrolle wurde an Karin Winklhofer übergeben.

 

Der Bayerische Landesbehindertenrat unterstützt und berät die Staatsregierung
in allen Fragen der Behindertenpolitik.

Bayerischer Landesfrauenrat

 

Seit November 2007 ist das Netzwerk von und für Frauen und Mädchen mit Behinderung Mitglied im bayerischen Landesfrauenrat. Delegierte für das Netzwerk sind seit 2017 Dunja Robin. Zum Jahresende 2019 übernahm dann Ummahan Gräsle die Aufgaben der stellvertretenden Delegierten.

 

Das vorrangige Ziel des Landesfrauenrates ist die Verbesserung der Situation der Frauen in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Er trägt zur öffentlichen Meinungsbildung bei, gibt Stellungnahmen und Empfehlungen an Organe der Legislative und Exekutive ab in allen Fragen, die die gesellschaftliche Situation der Frau betreffen und berät insbesondere die Frauenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung.

 

Bayerischer Jugendring

 

Seit 2014 sind die Netzwerkfrauen-Bayern vernetzt mit dem Bayerischen Jugendring.
Aufgrund der geringen personellen Ressourcen ist dafür jedoch aktuell keine Mitarbeiterin als Hauptverantwortliche benannt. Gerade der Bereich der Mädchenarbeit bedarf eigentlich einer eigenen Fachlichkeit, die aktuell nicht im erforderlichen Maße vorhanden ist.

 

Der Bayerische Jugendring ist die Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände und Jugendgruppen in Bayern. Mit seinen 103 Stadt-, Kreis- und Bezirksjugendringen ist er in ganz Bayern vertreten. Er setzt sich für die Interessen von Kindern und Jugendlichen in Bayern ein und vertritt mit den Mitteln der Jugendarbeit und -politik die Belange aller jungen Menschen im Freistaat.

 

Patientenvertretung, Patientennetzwerk Bayern und Ethikkommission für Präimplantationsdiagnostik

 

Dunja Robin ist seit 2017 freie Patientenvertreterin und übernimmt diese Aufgabe im Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen in Bayern (auch im erweiterten Landesausschuss) sowie in der Bayerischen Ethikkommission für Präimplantationsdiagnostik.

Seit 2020 wirkt Frau Gräsle in der Ethikkommission als Frau Robins Stellvertreterin mit.

 

Mit der Patientenbeteiligungsverordnung wurde 2003 der rechtliche Rahmen geschaffen für eine Selbstvertretung von Patient*innen und Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen in Bezug auf tragende Entscheidungen für das Gesundheitssystem.

 

Die Patientenvertreter*innen in Bayern haben sich 2004 zusammengeschlossen zum Patientennetzwerk Bayern (PNB). Dieses wird koordiniert durch die Koordinierungsstelle Patientenbeteiligung im Gesundheitsladen München.

 

 

Bayerische Stiftung für Kriegsopfer und Menschen mit Behinderung

 

Dunja Robin vertritt seit 2017 auch hier die Netzwerkfrauen-Bayern als ordentlich berufenes Mitglied.

 

Ziel dieser Stiftung ist es, Kriegsopfer und Personen, die wie Kriegsopfer versorgt werden, zu unterstützen. Unterstützungsleistungen sind Zuwendungen und Darlehen.

Außerdem unterstützt die Stiftung Menschen mit chronischer Krankheit oder körperlicher, geistiger oder psychischer Behinderung. Unterstützungsleistungen sind medizinische, berufliche und soziale Förderung und Betreuung.

 

Bei diesem weiteren Stiftungsziel werden vor allem die Projekte von kleinen Selbsthilfegruppen bezuschusst. Die LAG Selbsthilfe Bayern als Dachorganisation der einzelnen Selbsthilfeverbände prüft diese Projekte und leitet die Anträge an die Stiftung weiter.

 

Münchner Fachforum für Mädchenarbeit

 

Seit 2015 wirkt das Netzwerkbüro aktiv im Fachforum mit. Dunja Robin und Ummahan Gräsle sind aktuell die offiziellen Delegierten des Netzwerks und Mitglieder des Arbeitskreises „Mädchen mit Behinderung“.

Diese findet in der Regel auch in den Räumlichkeiten des Netzwerks statt.

 

Das Münchner Fachforum für Mädchen*arbeit ist ein unabhängiges Fachgremium von interessierten Frauen*, die im Großraum München geschlechtsreflektierte, parteiliche Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* durchführen.

 

Ziel des Fachforums ist es, die Lebenssituation von Mädchen* und jungen Frauen* in München zu verbessern durch die Weiterentwicklung der Mädchen*politischen Fachdiskussion, die Formulierung von fachpolitischen Forderungen und deren Durchsetzung auf Stadtebene.

 

 

Behindertenbeirat der Stadt München und des Landkreises München

 

Die Netzwerkfrauen engagieren sich sowohl im Behindertenbeirat der Landeshauptstadt München als auch dem des Landkreises München. Im Behindertenbeirat des Landkreises wird das Netzwerk aktuell durch die Sprecherin Susanne Kempa vertreten.

 

Im Behindertenbeirat der Stadt engagieren sich für das Netzwerk Dunja Robin (Facharbeitskreis Frauen), Ummahan Gräsle (Facharbeitskreis Frauen), sowie die Sprecherinnen Lieve Leirs (Vorsitz Facharbeitskreis Frauen).

 

Bei Abstimmungen des Behindertenbeirats der Landeshauptstadt München vertritt Dunja Robin die Netzwerkfrauen-Bayern.

 

Münchener Stadtratskommission zur Gleichstellung von Frauen

 

Seit Juli 2018 sind Dunja Robin und Sprecherin Lieve Leirs über den Behindertenbeirat der Landeshauptstadt in die Stadtratskommission entsandt.
Im Juni 2023 konnten sie hier erstmals als stimmberechtigte Mitglieder bei der Wahl des Vorstands teilnehmen.
Bis dahin hatten sie einen Gaststatus.

 

In der Stadtratskommission für Frauen setzen Frauen die Themen und geben Empfehlungen für die Kommunalpolitik. Ihre Empfehlungen muss der Stadtrat innerhalb von drei Monaten behandeln. Somit gibt sie Gleichstellungsthemen stadtweit Gewicht.

Die Geschäftsführung der Kommission übernimmt die Gleichstellungsstelle für Frauen.

 

 

AG Behinderung und Migration

 

Seit der Gründung der neuen Fachstelle für Gewaltprävention im Netzwerkbüro im Jahr 2018 ist Ummahan Gräsle ein festes Mitglied der Arbeitsgruppe Behinderung und Migration der Stadt München (BiMig), um den Themenkomplex Gewaltprävention und Hilfen bei Gewalt mit einzubringen.

 

Die BiMig arbeitet am hochkomplexen Schnittpunkt Behinderung und Migration.

 

 

AK GGZ des Münchner Stadtjugendamtes

 

Im Rahmen der Maßnahme „Offener Frauentreff“ nimmt Dunja Robin seit Frühjahr 2021 regelmäßig am Arbeitskreis geschlechts-, gewalt- und zielgruppenspezifische Projekte bei S-II-KJF/J (kurz: AK GGZ) des Sozialreferats / Stadtjugendamtes der Landeshauptstadt München teil.

 

Stadtbund Münchner Frauenverbände

 

Seit Dezember 2023 ist Karin Winklhofer Delegierte der Netzwerkfrauen-Bayern im Stadtbund Münchener Frauenverbände.

 

Im Stadtbund sind aktuell 68 Münchner Frauenorganisationen zusammengeschlossen und setzen sich gemeinsam für gleiche Chancen für Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen ein.

 

 

 

Ein Abschließendes Wort zur Gremienarbeit

 

Die Anzahl der Gremien, in denen die Netzwerkfrauen-Bayern vertreten und aktiv sind ist im Laufe der Jahre immer mehr angestiegen.

 

Dies begrüßen wir sehr, denn wir erachten diese Arbeit als enorm wichtig:
Durch sie können die Perspektive, Expertise und die Bedarfe von Frauen und Mädchen mit Behinderungen genau dort eingebracht werden, wo Politik und Gesellschaft gestaltet werden.

 

Dennoch bringt dies aktuell aber auch ein Dilemma mit sich:

Die Gremienarbeit bindet viele Ressourcen die, verschärft durch den aktuellen Personalmangel im Netzwerkbüro, an anderer Stelle fehlen.

 

Eine der Aufgaben für die Zukunft muss daher sein, hier eine möglichst gute Balance zu finden, die der Erfüllung der Ziele unseres Netzwerks dient.

Wie ja bereits in diesem Bericht geschildert streben auch wir nach weiterem Wachstum und einem Ausbau unserer Angebote und Aufgabenfelder.
Aktuell ringen wir aber vielmehr darum, den bisher erarbeiteten Status Quo möglichst aufrechterhalten zu können.

 

7. Kooperationen und Mitwirkung an Projekten und Aktionen Dritter

 

Projekt „Auf Herz und Rampen prüfen“

 

Die Büromitarbeiterin Marion Stangl und die Sprecherin Lieve Leirs arbeiteten auch 2023 weiter mit im Projekt „Auf Herz und Rampen prüfen“ und brachte hierfür die Expertise des Netzwerks mit ein.

„Auf Herz und Rampen Prüfen“ ist ein Projekt des Kreisjugendrings der Stadt München und angegliedert an die Fachstelle „ebs – erleben – begegnen – solidarisieren“.

 

Hier werden regelmäßig Stadtteilchecks mit Kindern, hauptsächlich im Alter von sechs bis 13 Jahren in München durchgeführt. Die Schüler:innen tauchen in die Lebenswelt von Menschen mit Behinderung(en) ein, indem sie selbst ausprobieren, wie es ist, sich mit Rollstuhl, Augenbinde,

Simulationsbrille oder Blindenlangstock im Alltag zu bewegen.

Sie erfahren, welche baulichen Gegebenheiten im öffentlichen Raum förderlich und hinderlich sind, und wie Mitbürger/innen auf Menschen mit verschiedenen Behinderungen reagieren.

Ziele des Projekts sind die Sensibilisierung der Kinder für Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung und das Testen von Stadtteilen auf ihre Barrierefreiheit.

 

Im Rahmen der Nachbereitung werden die Ergebnisse dem Bezirksausschuss und der Presse mitgeteilt, was einen gewissen Handlungsdruck erzeugen soll. Die Kinder haben in der Vergangenheit auf diesem Weg schon viel erreicht.

 

Gynäkologische Ambulanzen für Frauen und Mädchen mit Behinderungen

 

Mit der Eröffnung der ersten gynäkologischen Ambulanz für Frauen mit Behinderungen in der Amper-Klinik Dachau (später Helios-Klinik Dachau) am 14. November 2007 konnte das Netzwerk einen sehr großen Erfolg feiern. Bis dahin gab es für Frauen mit starken körperlichen Einschränkungen im Freistaat keine wirklich auf ihre Bedürfnisse spezialisierte gynäkologische Ambulanz. Viele der im Netzwerk organisierten Frauen hatten daher entweder überhaupt keine Frauenärzt:in oder mussten große Kompromisse eingehen, um Vorsorgeuntersuchungen, Beratung und Behandlung in Anspruch zu nehmen.

Auf Initiative der Netzwerkfrauen-Bayern und des ZSL Erlangen wurde im Juli 2009 eine weitere gynäkologische Ambulanz für behinderte Frauen eröffnet, angegliedert an die Frauenklinik des Uni-Klinikums Erlangen.

 

2019 musste jedoch die Ambulanz in Dachau ihre Tätigkeit einstellen – ein herber Rückschlag für die noch immer stark ausbauwürdige Versorgungssituation in Bayern.

Denn trotz der in der UN-Behindertenrechtskonvention verankerten Rechte sind Frauen mit Behinderungen auch im Bereich der gynäkologischen Versorgung noch immer unterversorgt, da bestehende Angebote für sie oft nicht zugänglich erreichbar und nutzbar sind oder ihnen nicht offenstehen.
Dies belegen etwa auch der 2019 veröffentlichte Abschlussbericht zum Vorhaben „Evaluation von Spezialambulanzen und gynäkologischen Sprechstundenangeboten zur gynäkologischen und geburtshilflichen Versorgung von Frauen mit Behinderung“ der Universität Bielefeld sowie Bericht „Gesundheitliche Lage der Frauen in Deutschland“ des Bundes, gemeinsam getragen vom Robert-Koch-Institut und DeSTASIS, der 2020 veröffentlicht wurde.

 

Umso wichtiger wurde der Beschluss des Münchner Stadtrats vom 24. August 2018: Hier wurde ein Modellprojekt der Landeshauptstadt München bewilligt, bei dem für zunächst 30 Monate eine Spezialsprechstunde für Frauen mit Mobilitätseinschränkungen angeboten werden sollte.

 

Die Gesamtkoordination dieses Projekts unterliegt dem Gesundheitsreferat der Stadt München. Die Netzwerkfrauen-Bayern sind eine der Kooperationspartnerinnen des Projekts. In enger Zusammenarbeit mit dem Facharbeitskreis (kurz: FAK) „Frauen“ des Münchner Behindertenbeirats brachte das Netzwerk von Anfang an die Perspektive der Patientinnen in die Planung und Vorbereitung mit ein.

 

Die Sprechstunde konnte mit einer Feier am 12. Oktober 2021 offiziell eröffnet werden. In den Räumen des Gesundheitsreferats der Stadt München wird diese Sprechstunde seitdem in der Regel immer mittwochs von verschiedenen Gynäkologinnen abwechselnd angeboten. Das Angebot ist ähnlich barrierefrei ausgelegt wie die bereits früher initiierten Ambulanzen. Zudem steht den Patientinnen auf Wunsch eine Pflegedienstmitarbeiterin zur Verfügung.

Im Berichtszeitraum standen die Netzwerkfrauen-Bayern weiterhin in engem Austausch mit dem Gesundheitsreferat. Sie unterstützen etwa bei der Bewerbung des Angebots und gaben Feedback.

 

Beim Empfang anlässlich des zweijährigen Bestehens der gynäkologischen Sprechstunde für mobilitätseingeschränkte Frauen und Mädchen am 5. Dezember 2023 konnte das Gesundheitsreferat München nicht nur die Ergebnisse der Evaluation vorstellen, sondern zudem auf den Beschluss des Münchner Stadtrats vom 29. November 2023 verweisen:
Dort war beschlossen worden, das bestehende Angebot zu entfristen.
Dies freut die Netzwerkfrauen sehr, denn es stellt einen wichtigen Schritt zur Sicherung der gynäkologischen Versorgung nicht nur von Münchnerinnen mit Behinderungen dar.

 

Vorstellung beim Stadtbund Münchner Frauenverbände

 

Der Stadtbund Münchner Frauenverbände hatte bereits 2022 Interesse an unserer Arbeit gezeigt und die Netzwerkfrauen eingeladen, das Netzwerk bei einer ihrer Veranstaltungen den Mitgliedern des Stadtbunds vorzustellen. Dies sollte als Auftakt für eine künftige Zusammenarbeit dienen.

 

Am 26. September fand diese Vorstellung dann in der Seidlvilla in München statt.

Unterstützt durch die Sprecherin Lieve Leirs und die ehrenamtliche Netzwerkfrau Susanne Böhm stellten die Mitarbeiterinnen des Netzwerkbüros dabei nicht nur die Netzwerkfrauen-Bayern vor, sondern gaben auch einen Einblick in die Lebenswelten und Bedarfe von Mädchen und Frauen mit Behinderungen in Bayern sowie unsere politischen Forderungen.

 

Ein sichtbarer Erfolg dieses gemeinsamen Abends war die dort ausgesprochene Einladung, dem Stadtbund beizutreten.

 

 

 

Ausblick

 

Im Jahr 2024 blicken wir mit großer Vorfreude auf mehrere Schlüsselereignisse: Die Ausstellung unseres Fotoprojekts „Lebenst(r)äume“, die wir derzeit in Zusammenarbeit mit siaf e. V. realisieren, steht bevor.

 

Zudem erwarten wir unseren Umzug in neue Räumlichkeiten und freuen uns auf die gemeinsame Weiterentwicklung unserer Arbeitsinhalte und -abläufe im Rahmen der Organisationsentwicklung mit unserem Trägerverein, der LAG Selbsthilfe Bayern e. V.

 

Darüber hinaus werden wir die aus dem Plenum erhaltenen Aufträge weiter vorantreiben und umsetzen. In Zusammenarbeit mit der LAG S planen wir eine Themenreihe zur „Hilfsmittelversorgung“.

 

Ziel ist es auch, unser Netzwerk im gesamten Freistaat bekannter zu machen und mehr Frauen sowie Mädchen mit Behinderungen eine aktive Teilhabe und Mitgestaltung zu ermöglichen. Hierfür dient das Konzept „Neues Ehrenamt“ als Grundlage. Die Realisierung der darin enthaltenen Ideen wird intensive Gespräche mit potenziellen Trägern und Partnern sowie viel Kreativität erfordern – ein Langzeitprojekt, das erhebliche Ressourcen beanspruchen wird, die erst noch erschlossen werden müssen.

 

Für 2024 ist zudem eine Klausur der Geschäftsstelle geplant, um den anstehenden Aufgaben und Umstrukturierungen den nötigen Raum zu geben.

Die steigenden Herausforderungen unserer Zeit machen Wachstum und ein Mehr an Angeboten und Leistungen unseres Netzwerks eigentlich im wörtlichen Sinne notwendig. Dem entgegen steht jedoch die aktuelle Ressourcenknappheit. Diesen Konflikt aufzulösen wird viel Kreativität erfordern und sicherlich eine Langzeitaufgabe darstellen.

 

Wir freuen uns darauf, wieder direkt mit den Netzwerkfrauen im Freistaat in Austausch zu treten. Veranstaltungen wie unsere Plenumstreffen und hoffentlich ein weiterer Biergartentreff sollen dies ermöglichen. Auch die Vernetzungstreffen der Frauen-Beauftragten sind hierfür essenziell.

 

Die Fortsetzung der guten Zusammenarbeit mit all unseren Partner:innen und Unterstützer:innen liegt uns am Herzen.

 

 

Die Liste der Projekte, die wir 2024 angehen möchten,

 

 

 

 

ist lang. Doch müssen wir unsere begrenzten Ressourcen sorgsam einsetzen.

 

Ein besonderer Meilenstein wartet 2025 auf uns: Das 25-jährige Jubiläum der Netzwerkfrauen-Bayern. Die Vorbereitungen hierfür werden bereits ein wichtiger Teil unserer Planungen für 2024 sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dunja Robin,                                                                                  München, 15. April 2024

Dipl.-Sozialpäd. (FH)

Leiterin des Netzwerkbüros