Mein Name ist Ursula Ohlig und ich bin eine der Gründungsfrauen des Netzwerkes. Ich bin Jahrgang 1950 und habe eine progressive muskuläre Erkrankung. Damals entschieden noch meine Eltern über den schulischen und beruflichen Werdegang und somit wurde ich nach der Schulausbildung in eine Lehre gesteckt und schloss meine Ausbildung als Gesellin im Strickhandwerk (Paramenten) ab. Dieser kreative Beruf hat mir dann doch gefallen, da ich selbstständig mit Formen und Farben umgehen durfte.
Nach 21 Jahren Ehe wurde diese geschieden und ich begann mich neu zu orientieren und nahm 1991 an ein Gesprächskreis für Frauen mit Behinderung bei der VHS München teil. Dort lernte ich Ina Stein und Rosi Probst kennen. Mit Rosi verband mich eine tiefe Freundschaft für die ich heute noch dankbar bin.
Wir hatten Veröffentlichungen in verschiedenen Zeitschriften, Interviews im Bayrischen Rundfunk und Privatsendern und haben auch bei einer ZDF-Sendung “Mona –Lisa“ mitgewirkt. Höhepunkte unserer Arbeit waren die Erstellung unser Filme „Dich schaut doch eh‘ keine an“ und „Gewalt an behinderten Frauen “, die die Arbeitsgemeinschaft Behinderte in den Medien mit uns drehte. Ein Highlight war für mich die Fotoausstellung „Emotionen“. Emotionen, die sich aus der Auseinandersetzung mit unserer Behinderung, der Umwelt und den Mitmenschen ergeben, wie: Enttäuschung, Sehnsucht, Angst, Einsamkeit, aber auch Witz und Humor. Diese Neuorientierung tat mir sehr gut und stärkte mein angeknacktes Selbstbewusstsein.
Ich nahm an dem Arbeitskreis zur Gründung des Netzwerkes im Sozialministerium teil und dann war es 2000 soweit. Ute Strittmatter bekam in der LAG SELBSTHILFE Bayern e.V. ein kleines Büro vollgestopft mit alten Büromöbeln, Kartons und altem PC und ich dachte: „Oh Gott, wie kann man aus diesem Durcheinander ein funktionierendes Büro machen“. Dies ist Ute in kurzer Zeit gelungen – meine Hochachtung!
Vieles habt ihr in den 15 Jahren erreicht. Anerkennungen und Auszeichnungen sind der beste Beweis für eure Arbeit. Herzlichen Dank Ute und deinem erfolgreichen Team – und weiterhin viel Durchsetzungskraft, Engagement und Freude an der Verwirklichung unserer Vorstellung von Inklusion.
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