8. Türchen im Netzwerkfrauen-Adventskalender

8. Dezember 2018 / Autor: Karin Winklhofer

In unserem Adventskalender finden sich (Lebens)geschichten von Frauen und Mädchen mit Behinderungen.
Unsere ehemalige Praktikantin, Helen Groß, hat diese Frauenportraits aus aller Welt (teilweise auch der fiktiven Welt) und den verschiedensten Jahrhunderten gesammelt und aufgeschrieben.

Hinter dem heutigen Türchen verbirgt sich

Nina Wortmann

Nina Wortmann. Foto von Konstantin Eulenburg. Mit freundlicher Genehmigung von Nina Wortmann.

Nina Wortmann. Foto von Konstantin Eulenburg. Mit freundlicher Genehmigung von Nina Wortmann.

Nina Wortmann, geboren 8.9.1980 in Coesfeld hatte vor ihrem schweren Autounfall ein ganz geordnetes, normales Leben. Mit 19 Jahren brachte sie eine gesunde Tochter zur Welt und begann nach der Babypause 2001 eine Ausbildung zur Ergotherapeutin.

 

Aus den Fugen geriet ihr Leben am 12.04.2003. An diesem Tag hatte sie einen schweren Autounfall. Ihre Tochter war mit im Auto.
Nina selbst jedoch war fortan querschnittsgelähmt. Sie musste wieder neu lernen ihren Körper zu bewegen.

 

Nach dem Unfall zurück ins Leben – und „auf den Laufsteg“

Doch die bleibende Behinderung und, dass sie sich ins Leben zurück kämpfen musste war ihr nicht wichtig. Ihre Erste, woran sie im Krankenhaus dachte war, dass sie das Leben ihrer Tochter zerstört hätte. Zum Glück und wie durch ein Wunder war diese jedoch nicht schlimm verletzt.

 

Vor dem Unfall hätte Nina nicht im Traum daran gedacht Model zu werden. Der Überredungskunst ihres Mannes ist es zu verdanken, dass das Modeln „ihr liebstes Hobby“ geworden ist.

Er hörte von der Veranstaltung „Beautys in Motion“, dem ersten Modelcontest für Frauen im Rollstuhl. Dort schaffte es Nina unter die zehn ersten Teilnehmerinnen. Der Startschuss für ihre Karriere.

 

Heute ist sie für viele verschiedene Firmen tätig. Egal ob Rollstuhlmode, Mode oder vielschichtige Werbekampanien.
Sie ist der Meinung, dass Models mit Behinderung sich nicht von solchen ohne Behinderung unterscheiden.

 

Inklusion geht jeden an

Wichtig ist ihr auch Ihr Standpunkt, welchen sie sinngemäß in einem Interview äußerte: „Für die Inklusion ist jeder selbst zuständig. Unsere Mitmenschen können nicht wissen, wie unsere individuellen Bedürfnisse aussehen. Dafür müssen wir Verständnis zeigen.“

Aber auch sie sieht noch viel Handlungsbedarf in Sachen Inklusion auf der Bühne und beim Film. „Es ist eine Katastrophe, dass für Rollen von Rollstuhlfahrern Schauspieler ohne Behinderung in den Rollstuhl gesetzt werden,“ ist ihre Meinung.

 

Seit Ende 2008 spielt sie zudem mit Begeisterung Rollstuhl-Rugby bei den Ahorn-Panthers Paderborn.

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