11. Türchen im Netzwerkfrauen-Adventskalender

11. Dezember 2018 / Autor: Karin Winklhofer

In unserem Adventskalender finden sich (Lebens)geschichten von Frauen und Mädchen mit Behinderungen.
Unsere ehemalige Praktikantin, Helen Groß, hat diese Frauenportraits aus aller Welt (teilweise auch der fiktiven Welt) und den verschiedensten Jahrhunderten gesammelt und aufgeschrieben.

Hinter dem heutigen Türchen verbirgt sich

Frida Kahlo

 

Fotografie Kahlos von Toni Frissell für Vogue (1937)

Fotografie Kahlos von Toni Frissell für Vogue (1937); Von Toni Frissell – Dieses Bild ist unter der digitalen ID ds.05050 in der Abteilung für Drucke und Fotografien der US-amerikanischen Library of Congress abrufbar.  Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38950407

 

Frida Kahlo kam am 6. Juli 1907 in Coyoacán, heute ein südlicher Stadtteil von Mexiko-Stadt, zur Welt. Ihr vollständiger Name lautet Magdalena Carmen Frieda Kahlo y Calderón. Ihr Vater Guillermo Kahlo war Fotograf. Seine Wurzeln waren in Pforzheim, doch hatte er sich vier Jahre nach seiner Einwanderung einbürgern lassen und seinen Namen von Wilhelm zu Guillermo geändert.

 

Frida und die Revolution

Frida Kahlo war eine bekannte Malerin und Vertreterin des Surrealismus.
Im Surrealismus 
rückten die Maler und Malerinnen Darstellungen das Unwirklichen, Traumhaften und Unbewussten in den Mittelpunkt.


Sie selbst sah sich
 nicht als typische Vertreterin des surrealistischen Stils.

Frida stellte ihre
Wirklichkeit dar, unter anderem die mexikanische Revolution.

 

Frida Kahlo war an den politischen Umbrüchen Mexikos mit beteiligt. Sie empfing den Revolutionär Leo Trotzki 1937 im blauen Haus der Familie. Ein Indiz dafür, dass Frida Kahlo in die Ereignisse der Revolution verstrickt war und ihr große Bedeutung beimaß ist, dass sie ihr Geburtsdatum auf 1910, den Beginn der Revolution, verlegte.

Gemeinsam mit ihrem Mann Diego Rivera – ebenfalls Maler – bildete Frida das Zeitgeschehen in ihren Bildern ab.

 

Künstlerisch stand Frida lange im Schatten ihres Mannes. Doch das war nicht der Hauptgrund der Eheprobleme, vielmehr heimliche Liebschaften, die beide pflegten.
In ihren Bildern verarbeitete sie ihre Eheprobleme und auch Ihre körperliche Gebrechlichkeit. Am bekanntesten von Ihr sind ihre vielen Selbstportraits, die sie oft mit ihrem Ganzkörperkorsett zeigen.

 

Leben mit Behinderung

Das Ganzkörperkorsett musste sie als Folge eines Busunfalls ab ihrem 18. Lebensjahr tragen. Damals hatte sich eine Stahlstange durch ihr Becken gebohrt.

Jedoch war sie im Alter von sechs Jahren bereits an Kinderlähmung erkrankt und hatte seitdem gehumpelt. Nach dem Busunfall lernte sie entgegen aller Prognosen wieder laufen. In den sechs Monaten, in welchen sie bettlägerig war, verarbeitete sie ihre Einsamkeit, wie auch später, mit Hilfe der Malerei.

 

Die Frauenrechtlerin Frida Kahlo

Eine weitere Seite der Frida Kahlo ist die der Frauenrechtlerin. Sie setzte sich durch ihr Auftreten mit Damenbart für Frauen ein. Auch trug sie häufig in der Öffentlichkeit Männerkleidung. Ihre Vielseitigkeit und den Glauben an Veränderung verdeutlichen auch ihre bekannten Zitate:

„Wozu brauche ich Füße, wenn ich Flügel habe.“

„Nichts ist absolut. Alles verändert sich, alles bewegt sich, alles dreht sich, alles fliegt und verschwindet.“

 

 

Am 13. Juli 1954 starb Frida Kahlo. Die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte sie im Rollstuhl. Offizielle Todesursache war eine Lungenembolie. Es gab jedoch Gerüchte sie hätte Selbstmord begangen, um ihre Leidenszeit zu beenden.
Ihr Geburts- und Sterbeort ist das berühmte „Blaue Haus“, in dem heute das Frida-Kahlo-Museum ist.

 

 

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