14. Türchen im Netzwerkfrauen-Adventskalender

14. Dezember 2018 / Autor: Karin Winklhofer

In unserem Adventskalender finden sich (Lebens)geschichten von Frauen und Mädchen mit Behinderungen.
Unsere ehemalige Praktikantin, Helen Groß, hat diese Frauenportraits aus aller Welt (teilweise auch der fiktiven Welt) und den verschiedensten Jahrhunderten gesammelt und aufgeschrieben.

Hinter dem heutigen Türchen verbirgt sich

 

Anna Schaffelhuber

 

Anna Schaffelhuber, deutsche Monoskifahrerin, beim Weltcup-Slalom in Rinn (Patscherkofel), Österreich 9. Januar 2010

Anna Schaffelhuber, deutsche Monoskifahrerin, beim Weltcup-Slalom in Rinn (Patscherkofel), Österreich 9. Januar 2010; Urheber: Anna Schaffelhuber, uploaded by GraceKelly (Wikimedia OTRS); Link zum Bild.

 

Anna Schaffelhuber kam am 26.01.1993 in Regensburg zur Welt und lebt in Höhenkirchen bei München. Ihre Querschnittslähmung besteht seit ihrer Geburt.

Im Alter von 5 Jahren kam sie zum Mono-Ski-Fahren und konnte nun zusammen mit ihren Brüdern die Pisten unsicher machen.

 

Monoski

Ein Monoski besteht aus einer individuell auf die Behinderung angepassten Sitzschale, die durch eine große Feder mit der Bindung eines Skis verbunden ist. Die Lenkung funktioniert durch Gewichtsverlagerung, je nach Behinderung möglichst im Becken. Unterstützt werden die Lenkung und das Gleichgewicht durch Skistöcke. An jedem Stockende ist jeweils ein kleiner Ski befestigt, mit dem man sich in die Kurve legen kann.

 

Sport-Karriere

Mit 14 Jahren nahm die Nationalmannschaft sie in ihren Kader auf. Sie hat seitdem viele Titel erlangt!

Sie ist neunfache Weltmeisterin, fünffache Behindertensportlerin des Jahres. Auch hat sie an mehreren Paralympischen Spielen teilgenommen. 2014 holte sie in Sotchi bei fünf Starts in fünf verschiedenen Disziplinen fünf Goldmedaillen. Ihre Disziplinen: Abfahrt, Riesenslalom, Slalom, Super-G, Super- Kombination.

Wenn Anna heute zurückblickt, kann sie sich an ein Leben ohne Monoski nicht erinnern. Ihr komplettes Leben ist auf den Sport ausgerichtet.

 

Kraftvoll leben & Lust am Abenteuer

Nebenbei studiert sie Jura und engagiert sich für die Gesellschaft und den Behindertensport. Sie erhielt den Charlie Award. In der Begründung heißt es: Der Sport war prägend für sie und gibt ihr die Kraft, niemals aufzugeben. Sie habe dabei eine ganz besondere Art und Weise entwickelt, wie sie die Dinge anpackt, Anna animiere Menschen zum Perspektivwechsel und bringe sie dazu das Positive im Leben zu erkennen.

Sie macht auf die Fähigkeiten von Menschen mit Behinderung aufmerksam, aber nicht einfach mit einem Interview, sondern indem sie sich selbst der Herausforderung einer Alpenüberquerung stellt. 400 Kilometer mit dem Rollstuhl und dem Handbike über die Alpen, in Begleitung eines Fernsehteams. Ihre Behinderung hält sie nicht von Abenteuern ab! Sicher auch ein Grund für ihre Abenteuerlust ist, dass sie ihren Rollstuhl ganz einfach als Ersatz für ihre Beine betrachtet.

Sie wünscht sich mehr Anerkennung für ihren Sport. Ganz wichtig ist ihr dabei die Gleichstellung von Sportlern mit Behinderung mit Sportlern ohne Behinderung. Dabei geht es ihr vor allem um gleiche Trainingsbedingungen und um die Möglichkeit beim Zoll oder beim Bund angestellt zu sein.

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