Corona-Tagebuch 12.5.2020: Marion

12. Mai 2020 / Autor: Karin Winklhofer

Für alle Menschen hat sich der Alltag seit März drastisch verändert. So auch für unsere ehrenamtlichen Sprecherinnen und für uns Mitarbeiterinnen des Büros der Netzwerkfrauen-Bayern.
Nichts scheint mehr einfach zu gehen. Raus an die frische Luft, Einkaufen, Freunde treffen – alles ist plötzlich kompliziert oder sogar verboten. Ganz besonders wenn man eine Behinderung hat und daher das Leben auch unter Normalbedingungen schon ein ganzes Stück schwieriger ist.

In diesem neuen Alltag erlebt jede von uns, aus ihrer eigenen Warte, viel Neues – positv wie negativ.

In unserer Rubrik „Corona-Tagebuch“ schreiben unsere Sprecherinnen, aber auch wir Büro-Mitarbeiterinnen über unsere Erlebnisse in der Corona-Zeit.

 

Marion Stangls Corona -Tagebuch

 

Wie vertreibt man sich während Corona die Zeit?

Leider ging mitten in der Corona-Zeit mein Klodeckel kaputt. Die Baumärkte waren zu der Zeit nicht mehr offen, also habe ich im Internet bestellt. Ich sehr glücklich, nachdem wir den alten nur notdürftig mit „Panzertape“ festgeklebt hatten.
Aber: Einmal draufgesetzt, war das dumme Ding schon wieder locker. Also wurde er wieder zurückgeschickt und ein neuer bestellt. Der Alte musste wieder wieder draufgeklebt werden und das Warten begann von vorne.
Juhuu, der zweite Neue wurde geliefert, festgeschraubt und… war ein paar Stunden später wieder locker. Anders festgeschraubt, ein paar Tage später wieder locker. Diesen Vorgang wiederholten wir mehrmals. (Die Menschen auf der schraubenden, der Klodeckel auf der wackelnden Seite.)  Die Lösung war auf der einen Seite eine Metall- statt der vorhanden Plastikmutter zu verwenden. (Mensch siegt!) Das ist jetzt hoffentlich das Ende der Klodeckelgeschichte.

 

Damit meinen Assistenten nicht langweilig wird und mir auch nicht, sollte die Phase des Homeoffice noch eine Weile andauern, habe ich beschlossen die Wohnung zu Weißeln. Ich hatte sogar noch einen kleinen Rest Farbe im Keller, der nur leider schon etwas alt war. Aber für den Anfang reichte es.
Ich bestellte auch gleich neue Farbe im Internet, späteste Auslieferung in 10 Tagen. Dies wäre dann der 15.04. gewesen, aber die Farbe kam und kam nicht. Meine Geduld war mittlerweile schon sehr überstrapaziert.
Am 20.04. machten die Baumärkte wieder auf. Ich wollte nicht die Erste sein, so dringend war es ja nicht, deshalb bin ich am 21.04. los, um Farbe zu kaufen. Als wir dann mit den Eimern wieder zurück kamen stand die Lieferung der vor 3 Wochen bestellten Farbe vor der Tür.
Aber nun konnten meine Assistenten endlich so richtig loslegen und die Wände streichen. Als wir damit fertig waren, wurden noch neue Bilder an der Wand angebracht. Mal schauen, was mir als nächstes einfällt. 🙂

Marion mit Maske

Vor einigen Wochen führte auch ich die Maskenpflicht in meinem Assistenzteam ein.
Dies wurde unterschiedlich angenommen – die einen fanden es gut und die anderen ganz schrecklich.
Leider hatte ich anfangs auch nur eine sehr begrenzte Anzahl an Masken zur Verfügung und ich war über jeden Tipp der Maskenreinigung froh. Eine Variante ist sie in die Sonne zu legen, den UV-Strahlen töten Viren und Bakterien, den Tipp habe ich von meiner Atem- und Physiotherapiepraxis. Außerdem kann man Masken in den ausgeschalteten in den auf 90 ° vorgeheizten Backofen legen. Der erste Versuch ging hier schon mal daneben. Somit hatten wir zwei zusammengeschmolzene Masken. Wir hatten den Backofen nämlich auf über 90 Grad gestellt.
Eine Assistentin hat für mich aus einem Bettbezug mit Hilfe von einem Gummi und einen Pfeifenputzer eine Maske genäht.

 

So bekommt man auch diese doch eher anstrengende Zeit rum. Vielleicht war ja die ein oder andere Anregung für Sie/Euch dabei, um die Corona-Zeit besser zu überstehen.

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