Wochenrückblick vom 18.03.2022

18. März 2022 / Autor: Dunja Robin

Themen: Gremienarbeit: Facharbeitskreis „Frauen“ und die gynäkologische Sprechstunde; Arbeitskreis „Mädchen*, die behindert werden“ und das Thema Berufseinstieg;  Patientennetzwerk Bayern / Anita Augspurgpreis 2021 / Internes: Sprecherinnenteam, neue Arbeitsgruppe, Vorbereitungen für das Frühjahrsplenum

Immer freitags berichten die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle in aller Kürze, womit sie sich in dieser Woche beschäftigt haben:

Gremienarbeit

Diese Woche haben wir wieder in einigen Gremiensitzungen mitgewirkt.
Los ging es am Montagnachmittag mit dem

Facharbeitskreis „Frauen“

Dies ist ein Arbeitskreis des Münchener Behindertenbeirats.
In der Sitzung ging es dieses Mal schwerpunktmäßig um die Evaluation der gynäkologischen Sprechstunde für Frauen mit Mobilitätseinschränkungen.

Zur gynäkologischen Sprechstunde:

Seit Oktober 2021 ist diese ja nun eröffnet.

Die Sprechstunde findet jeden Mittwochnachmittag im Gesundheitsreferat in der Bayerstraße 28 a statt.
Die barrierefreien Praxisräume befinden sich im Erdgeschoss und verfügen über einen Hebelifter.
Der Zugang ist barrierefrei.
Vor Ort gibt es barrierefreie Toiletten.
Außerdem helfen eine erfahrene Pflegefachkraft und eine Medizinische Fachangestellte den Patientinnen vor Ort.
Auch wenn sie keine eigene Assistenz mitbringen.

Das Angebot umfasst:
– Vorsorge-Untersuchungen,
– Diagnostik und Therapie in puncto gynäkologische Beschwerden und Erkrankungen,
– Beratung zu Sexualität, Kinderwunsch und Verhütung
– Schwangerschaftsbegleitung
– Begleitung in den Wechseljahren

Dabei haben die Frauen eine volle Stunde Zeit für die Untersuchung und den Austausch mit ihrer Ärzt:in.
7 Gynäkolog:innen stehen hierfür aktuell abwechselnd zur Verfügung.

Anmelden kann man sich telefonisch über die Kassenärztliche Vereinigung unter der
0921 / 880 99 – 550 29.
Das Telefon ist montags und freitags von 8 bis 12 Uhr geschaltet sowie donnerstags von 12 bis 18 Uhr.

Unter gyn-praxis.gsr@muenchen.de ist die Praxis zu sonstigen Fragen erreichbar.

Zur Evaluation:

Lukas Schweppe von der Fachstelle für Inklusion im Gesundheitsreferat München besuchte uns in der Sitzung.
Wir tauschten uns mit ihm aus über die Evaluation des Projekts.

Eine „Evaluation“ ist eine Bewertung und Auswertung.
Das heißt:
Hier wird geprüft, wie gut die gynäkologische Sprechstunde tatsächlich ist.
Zum Beispiel durch fragen wie:

  • Wie viele Frauen haben sie in Anspruch genommen?
  • Waren sie nur einmal da, oder kommen sie jetzt regelmäßig?
  • Wie zufrieden sind sie mit der Sprechstunde?
  • Welche Verbesserungswünsche haben sie?

Diese Prüfung findet im Auftrag der Stadt München statt und wird vom Gesundheitsreferat durchgeführt.
Aktuell werden hierfür gerade die Fragebögen entwickelt:
Einer für die Patientinnen.
Und einer für Kooperationspartner:innen des Pilotprojekts.

Diese Fragebögen wurden in der Sitzung vorgestellt und besprochen und wir konnten Feedback geben.

Uns Netzwerkfrauen freut:
Durch diese Überprüfung kann das Angebot weiter verbessert werden.
Und die Stadt prüft auch gleich mit, ob andere medizinische Angebote so nicht auch barrierefreier gestaltet werden können!
Denn auch das wird mit abgefragt!

Arbeitskreis „Mädchen* die behindert werden“

Am Donnerstagvormittag trafen sich mehrere Arbeitskreise des Münchener Fachforums für Mädchenarbeit zu einem Austauschtreffen.
Ziel dieses Austausches ist es, Mädchen* beim Berufseinstieg zu helfen.
Mit dabei waren Vertreterinnen der Arbeitskreise

  • Mädchen* und Beruf
  • Rassismuskritische Mädchenarbeit und
  • Mädchen* die behindert werden

Im Gespräch wurden uns einige Dinge wieder sehr bewusst.
Zum Beispiel:

  • Diskriminierung ist oft auf den ersten Blick kaum wahrnehmbar.
  • Sie betrifft sehr viele Mädchen* und Frauen*, egal ob sie alleinerziehend sind, einen Migrationshintergrund haben oder eine Behinderung.
    Die Gründe mögen verschieden sein, aber die erlebte Diskriminierung ist oft sehr ähnlich.
  • Ein Mittel der Macht, das missbraucht werden kann, ist zum Beispiel Sprache:
    Wenn etwa Anträge in so schwerem Deutsch geschrieben sind, dass schon wir Fachkräfte sie kaum verstehen…
    Wie sollen sie da Menschen ausfüllen, die nicht gut lesen und schreiben können?
    Oder für die Deutsch eine Fremdsprache ist und für die unsere Gesetze und Abläufe neu sind?
    Aber ohne korrekt ausgefüllten Antrag gibt es ja meist kein Hilfen…
    Daher wollen wir uns weiter einsetzen für verständliche Antragsformulare, möglichst in Leichter Sprache!
  • Es gibt bereits viel bei uns in Deutschland, das uns schützen und stärken kann:
    Gesetze und Rechtsansprüche
    Hilfeleistungen und Fachstellen
    und vieles mehr.
    Trotzdem kommen all diese Dinge oft noch immer nicht bei jenen an, die sie am dringendsten brauchen!

Die Arbeitskreise wollen daher weiter zusammenarbeiten, um diese Missstände gemeinsam anzugehen.

Patientennetzwerk Bayern

Am Donnerstagnachmittag traf sich das Patientennetzwerk Bayern zur Sitzung für das erste Quartal 2022.
Auf der Tagesordnung standen wie gewohnt

  • die Neu- und Nachbenennungen von Patientenvertreter:innen
  • Berichte der Koordinierungsstelle, auch von der Bundes- und Landesebene
  • ein Rückblick auf die Fortbildung im Januar und Februar

Anita Augspurgpreis 2021

Am Donnerstagabend hat die Landeshauptstadt München erneut den Anita Augspurgpreis verliehen.
Diesmal sogar an gleich zwei Preisträgerinnen:

Zum einen ging der Preis an

SchamRock

SchamRock e. V. ist ein Forum für Lyrikerinnen, das ein Netzwerk knüpft für Dichterinnen.
Und das über Genre-, Generationen- und Sprachgrenzen hinweg.
Damit leistet es einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Austausch und zur Frauen- und Literaturförderung.

Denn wie Gründerin Augusta Laar auf der Homepage des Vereins erklärt:

„Warum Schamrock?
Aus kreativer Wut!
Literatinnen werden seltener zu Lesungen und Literaturfestivals eingeladen und haben weniger Möglichkeiten aufzutreten und zu veröffentlichen (als Männer; Anmerkung der Redaktion).
Literatur von Frauen wird immer noch gerne als mindere ‚Frauenliteratur’ eingestuft, im Gegensatz zu ‚normaler’ männlicher Literatur.
So wird verhindert, dass Frauen sich in die Norm und den Kanon einschreiben können.

Diese Wut hat ein großes kreatives Potenzial.
Wir arbeiten gegen ungerechte gesellschaftliche Strukturen – auch gemeinsam mit den Männern.
Wir vernetzen nicht nur Lyrikerinnen untereinander und mit ihren Leserinnen und Lesern.
Wir ermutigen Frauen, zusammenzuarbeiten, neue Wege zu gehen, zu kooperieren und zu teilen.

Wir verbinden damit Länder, Generationen, Kunstformen, und versuchen mittels der Poesie gesellschaftliche Strukturen aufzuschlüsseln und vielleicht sogar gerechter zu machen.

extra e. V. – Suchthilfe für Frauen*

Die zweiten Preisträgerinnen des Abends waren die Frauen von extra e. V. – Suchthilfe für Frauen*.
Mit ihren ambulanten und stationären Angeboten machen sie sich stark für Frauen*, vor denen unsere Gesellschaft zu gerne die Augen verschließt.
Oder sie gar beschimpft und dämonisiert, statt ihnen zu helfen:
Frauen* die suchtkrank sind.
Und deren Lebenssituation sich oft besonders schwierig gestaltet.
Zum Beispiel, wenn sie Kinder haben.

Dunja Robin, die bei der Preisverleihung mit dabei war, erzählt:

„Es war, trotz Pandemie, ein wunderschöner, ergreifender und inspirierender Abend.
Im Namen unseres Netzwerks, das ja selbst vor 9 Jahren den Anita Augspurg Preis erhalten hat, gratuliere ich den Preisträgerinnen 2021 von Herzen.
Und danke Ihnen für ihre Arbeit, ihr Engagement!

Allen Leser:innen lege ich außerdem an Herz, sich die Preisverleihung hier auf YouTube anzusehen.
Von der musikalischen Gestaltung über die Reden bis hin natürlich zu den Preisträgerinnen selbst finde ich, wir können so viel mitnehmen von dieser Preisverleihung!“

Internes: Sprecherinnenteam, neue Arbeitsgruppe, Vorbereitungen für das Frühjahrsplenum

Diese Woche gab es auch wieder viel Gelegenheit für Interne Absprachen.
Etwa beim Jour Fixe mit unserem Geschäftsführer am Mittwochnachmittag.
Und heute um 16 Uhr treffen wir uns wieder mit unseren Sprecherinnen zur gemeinsamen Teamsitzung.

Dabei wird es auch wieder um unsere Pläne für das Frühjahrsplenum gehen.
Und um die Arbeitsgruppe zur Weiterentwicklung unseres Ehrenamts.
Diese Arbeitsgruppe ist entstanden auf Basis der Vorarbeit, die wir beim Herbstplenum 2021 gemeinsam geleistet haben.

Die Einladung für das erste Treffen der neuen Arbeitsgruppe „Ehrenamt“ landet nun in den E-Mail-Postfächern aller, die sich für unseren Newsletter angemeldet haben.
Die Informationen wird es demnächst auch hier in unserem Blog geben.
Aber hier schon mal die Kurzform:

Wir laden Sie herzlich ein, am ersten Treffen der Arbeitsgruppe Ehrenamt teilzunehmen!

Am 8.4.2022 (Freitag)

Um 18 Uhr (Dauer: 2 Stunden)

Online auf Webex

Anmeldung bis zum 4.4.22 (Montag) bei info@netzwerkfrauen-bayern.de möglich.

Bei der Anmeldung bitte Vor- und Nachnamen angeben.

Wir verschicken den Teilnahme-Link etwa 24 Stunden vor der Veranstaltung.

Für Fragen stehen wir natürlich gerne zur Verfügung 🙂
Einfach eine Mail an info@netzwerkfrauen-bayern.de schicken oder auf unserer Büro-Nummer anrufen: 089/45 99 24 27.
Der Anrufbeantworter wird regelmäßig abgehört und wir rufen gerne zurück.

Und mit dieser Möglichkeit, sich aktiv bei uns einzubringen, schließen wir den Wochenrückblick für diese Woche.

Wir wünschen allen Leser:innen ein erholsames Wochenende und eine gute kommende Woche!

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