Wochenrückblick vom 2.12.2022

2. Dezember 2022 / Autor: Dunja Robin

Notbesetzung / Zweites jährliches Vernetzungstreffen für Frauen-Beauftragte in Bayern / Veranstaltung „Starke Frauen – starke Gemeinschaft!“ / Neues aus dem Offenen Treff / Ausblick

Immer freitags berichten die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle in aller Kürze, womit sie sich in dieser Woche beschäftigt haben.

Notbesetzung

Aktuell sind wir leider nur zu zweit im Büro (Homeoffice), da unsere lieben Kolleginnen krank sind. Wir hoffen, dass es ihnen allen bald besser geht und auf euer und Ihr Verständnis, dass wir zu zweit natürlich nicht so viel wuppen können wie zu fünft.
Aber die kommenden Zeilen werden zeigen: Es geht doch sehr viel gerade!

Zweites jährliches Vernetzungstreffen für Frauen-Beauftragte in Bayern

Vergangenen Freitag war es wieder soweit:
Ummahan Gräsle lud ein zum zweiten bayernweiten Vernetzungstreffen der Frauen-Beauftragten.
Auch dieses Mal wieder online.
Es hatten insgesamt 24 Frauen-Beauftragte und ihre Unterstützungspersonen aus fast allen Bezirken teilgenommen.
Letztes Mal waren doppelt so viele dabei.
Allerdings findet im Dezember auch ein Vernetzungstreffen in Würzburg vom Bundesnetzwerk der Frauenbeauftragten statt.
Die Werkstätten stellen die Frauenbeauftragten zwar überwiegend für die Vernetzung frei, aber es wird auch darauf geachtet, dass die reguläre Arbeit in der Werkstatt nicht zu sehr vernachlässigt wird.
Deshalb gibt es die Absprache unter den bayerischen Frauenbeauftragten, sich die Vernetzungsarbeit aufzuteilen.
Langfristig soll die Vernetzungsarbeit über so genannte Knoten-Punkt-Frauen organisiert werden.
Die Knoten-Punkt-Frauen sind in etwa vergleichbar mit den Sprecherinnen der Netzwerkfrauen-Bayern.

Ummahan Gräsle erklärt:
„Leider ist die Vernetzungsarbeit nicht gesetztlich in der WMVO geregelt.
Im Moment können die Werkstätten die Vernetzung fördern oder eben nicht.
Mein Tipp: Das Thema Gewaltschutz und Prävention ist nicht nur eine Verpflichtung der Werkstätten.
Es gibt auch die Istanbul-Konvention, die europäische Charta für die Gleichstellung von Männern und Frauen und die UN BRK.
Bund, Länder und Kommunen haben sich verpflichtet, umfassende und wirksame Gewaltschutzstrategien zu entwickeln und umzusetzen.

Für das Thema Gewaltschutz und Prävention gibt es zum Beispiel in München den 2. Aktionsplan zur Umsetzung der UN BRK.
Dort verankert ist das Handlungsfeld „Recht, Freiheit, und Schutz“ mit verschiedenen barrierefreien Angeboten für gewaltbetroffene Frauen* und Mädchen* mit Behinderungen.

Dazu gehört etwa auch unser Offener Treff für Münchnerinnen*.

Und brandaktuell startet der 2. Aktionsplan der Stadt München zur Umsetzung der Istanbul-Konvention.
Im Abschnitt 3.1 geht es um Vernetzungstreffen für Frauenbeauftragte in Einrichtungen aus München.
Diese werden künftig von der Gleichstellungsstelle in Kooperation mit den Netzwerkfrauen-Bayern angeboten werden.

Ummahan Gräsle sagt dazu:
„Wir arbeiten schon länger mit der Gleichstellungsstelle zu verschiedenen Anlässen zusammen.
Wir sind auch teilweise in den gleichen Gremien wie bspw. im FAK Frauen des Münchner Behindertenbeirats.
Vernetzung ist unerlässlich, wenn es darum geht Verbündete zu gewinnen, um sich gemeinsam für ein Thema einzusetzen.
Vernetzung kann nicht nebenbei passieren, es braucht enorme Ressourcen, für die oft kein Geld zur Verfügung steht.
Ich wünsche mir, dass die Vernetzung der Frauenbeauftragten nicht nur in München ermöglicht wird.
Es braucht landesweite und einheitliche Regelungen und langfristige Finanzierung!“

Starke Frauen – starke Gemeinschaft!

Dunja Robin war am Freitagabend eingeladen zu einer Veranstaltung der Landtagsfraktion der Grünen unter dem Motto „Starke Frauen – starke Gemeinschaft“.
Diese fand im Upside East in München statt.
Das erklärte Ziel der Veranstaltung:
Gegenüber den vielen Menschen, die sich im Haupt- und Ehrenamt engagieren und so sozialen Zusammenhalt in Bayern sichern „Anerkennung für Ihren Einsatz zum Ausdruck bringen und Raum für Vernetzung schaffen“.

Laut Dunja Robin ist dies auch gut gelungen:

„Schon vor Programmbeginn konnte ich mich recht lange und ausführlich mit Kerstin Celina, der Sprecherin der Grünen für Sozialpolitik, Inklusion und psychische Gesundheit – und ihrer aktuellen Praktikantin – unterhalten.
Frau Celina kennt unser Netzwerk schon lange und dieser Plausch bot die Gelegenheit, ihr von unseren aktuellen Arbeitsschwerpunkten und Zielen zu erzählen.

Die Key-Note, also quasi die Hauptrede des Abends, war dann sehr bewegend:
Die renommierte Journalistin und Filmemacherin Düzen Tekkal sprach” über Feminismus im Zeitalter von Krisen.
Es ging hierbei vor allem um die feministische Revolution im Iran unter dem Motto Frau. Leben. Freiheit. und Frau Tekkal teilte auch sehr persönliche Momente mit uns.
Mir wurde dabei vor allem wieder bewusst:
So vieles, was wir tagtäglich als selbstverständlich betrachten ist überhaupt nicht selbstverständlich.
Wenn wir uns nicht dafür stark machen, es zu schützen und zu verteidigen, dann könnte es schon morgen aus unserem Leben verschwunden sein.
Wir müssen die wichtigen Dinge im Leben wertschätzen und uns für sie einsetzen!

Auch der anschließende Vernetzungsteil war für mich sehr gewinnbringend!
Ich konnte neue Kontakte knüpfen und hatte die Gelegenheit, mich mit alten Bekannten auszutauschen.
Etwa mit Doris Meszaros vom FTZ – FrauenTherapieZentrum München:

Dunja Robin und Doris Meszaros sind nebeneinander an einem Stehtisch. Hinter Ihnen ist eine Beamer-Leinwand auf der steht: Starke Frauen - starke Gemeinsschaft.Frau Meszaros hat dunkles, schulterlanges Haar und trägt einen dunklen Anzug. Sie ist leicht über Dunjas Schulter gebeugt. Frau Robin hat blondes, schulterlanges Haar. Sie trägt einen weiß-grau gemusterten Pullover und eine rote Halskette. Sie sitzt im Elektrorollstuhl. Beide Frauen machen das Daumen-nach-oben-Zeichen in die Kamera.

Doris Meszaros und Dunja Robin. Fotos (c) Doris Meszaros.

Gemeinsam haben sie dann auch die Wünsche-Wand der Grünen befüllt:

Dunja Robin steht vor einer Stellwand unter dem Motto: "Wünsche an die Grüne Landespolitik".An dieser hängen bereits viele bunte Karten mit Wünschen. Im Hintergrund ist eine spiegelnde Fensterfront mit Lichterketten vor dem Münchner Nachthimmel.

Dunja Robin vor der Wand mit Wünschen an die Grüne Landespolitik. Foto (c) Doris Meszaros.

Unser gemeinsamer Wunsch war: Es gibt bereits viele gute Angebote für Frauen* und Mädchen* mit Behinderungen, etwa zum Gewaltschutz.
Diese Angebote erreichen die Mädchen* und Frauen* aber oft nicht, weil es strukturelle Barrieren gibt:
Barrieren bei der Mobilität, keine Begleitpersonen oder die Tagesstrukturen in den Einrichtungen, in denen sie leben und arbeiten machen eine Teilnahme nicht möglich.
Wir wünschen uns also, dass die Strukturen geschaffen werden, dass Mädchen* und Frauen* mit Behinderungen an solchen Angeboten auch teilnehmen können!“

Neues aus dem Offenen Treff

Im November fanden die Aktionswochen gegen gegen Gewalt an Frauen, Mädchen, Jungen und nonbinären Menschen statt.
Die Münchner Akteur*innen zum Thema nahmen mit ganz verschiedenen Angeboten teil.
So auch unser Offener Treff für Münchnerinnen* mit einem Tag der offenen Tür.
Unsere Referentin für Öffentlichkeitsarbeit Karin Winklhofer hatte dazu als besondere Aktion gemeinsam mit Ummahan Gräsle liebevoll eine Postkarte als Einladung gestaltet, die wir fleißig verteilt haben.
Der Tag der offenen Tür war für am Angebot Interessierte, aber auch für alle, die den Offenen Treff schon kannten.
Eine zweite besondere Aktion war die Teilnahme an einem Quiz, um das eigene Wissen zum Thema Gewalt gegen Mädchen* und Frauen* mit Behinderung zu überprüfen oder aufzufrischen.

Ummahan Gräsle:
„Das Quiz ist in Zusammenarbeit mit den Kolleginnen* von den anderen Maßnahmenträgerinnen* zum Thema Gewalt der Stadt München entstanden,
die am Inklusionstag der Stadt München mit einem Info-Stand teilgenommen hatten.
Solche und ähnliche kleineren Projekte machen nicht nur Spaß, es entstehen auch gute Ideen und Materialien für die eigene Arbeit.“

Ausblick

Neben diesen Dingen war Ummahan Gräsle diese Woche noch mit den Vorbereitungen des Vernetzungs-Treffens für Frauen-Beauftragte auf Bundesebene (organisiert durch Weibernetz e. V.) beschäftigt.
Außerdem bereitet sie, zusammen mit Dunja Robin, gerade einen Vortrag für den Runden Tisch gegen Männergewalt vor zum Thema „Aktueller Stand der Umsetzung der Istanbulkonvention aus Sicht von Mädchen* und Frauen* mit Behinderungen“ vor, den sie nächsten Mittwoch gemeinsam halten werden.
Auch die kommende Sitzung der Ethikkommission für Präimplantationsdiagnostik nächsten Dienstag bereiten die beiden gerade vor.
Dunja Robin ist aktuell auch gerade für zwei verschiedene Podcasts aktiv, für die sie diese Woche kleine Einstiegsstatements aufgenommen hat.
Dazu aber dann mehr, wenn es so weit ist.
Heute Vormittag ist Frau Gräsle noch digital beim Fachtag der bayerischen Gleichstellungsbeauftragten mit dabei und am Nachmittag sind sie dann beide als stimmberechtigte Mitglieder bei der digitalen Vollversammlung des Münchner Behindertenbeirats.

Es tut sich also echt viel!
Dennoch (oder auch gerade deswegen?) wünschen wir aber allen Leser*innen eine besinnliche Zeit und allen, die ihn feiern, einen schönen zweiten Adventssonntag.

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