Wochenrückblick vom 03.02.2023

3. Februar 2023 / Autor: Dunja Robin

Austausch mit Pflegeschüler:innen / Jahresplanungsgespräch für den Offenen Treff / Prüfung auf Barrierefreiheit: zu Gast im lesbisch-queeren Zentrum München

Immer freitags berichten die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle in aller Kürze, womit sie sich in dieser Woche beschäftigt haben.
Da wir im Moment alle sehr eingespannt sind halten wir uns diese Woche dabei besonders kurz.

Austausch mit Pflegeschüler:innen

Es ist bereits gute alte Tradition, dass wir einmal im Jahr von der Privaten Berufsfachschule für Pflege der ISE GmbH in Amberg eingeladen werden,
um den Schülerinnen vom Leben von Frauen* und Mädchen* mit Behinderungen zu erzählen.
Natürlich auch in diesem Jahr, wobei es hier gleich mehrere kleine Neuerungen gab:https://netzwerkfrauen-bayern.de/2023/02/03/wochenrueckblick-vom-03-02-2023/

So fand der Austausch dieses Jahr aus Gründen der Terminfindung an 2 kürzeren Tagen digital statt.
In der Vergangenheit war es immer ein langer Tag.

Dunja Robin, Leiterin der Geschäftsstelle, meint hierzu:
„Sowohl ein langer Tag als auch 2 kürzere Blöcke haben ihre Vor- und Nachteile.
Ich fand es aber ganz angenehm, dass die Schüler:innen so bereits am Montag mehr Zeit hatten, alles in sich nachklingen zu lassen…
Und dann am Mittwoch nochmal die Gelegenheit hatten, Fragen zu stellen.
Also sicher keine schlechte Lösung.“

Außerdem waren wir für die 90 Minuten am Mittwoch gleich zu dritt:
Am Montag hatte Dunja Robin bereits unser Netzwerk vorgestellt und den Themenblock „Zugang zum Gesundheitssystem für Menschen mit Behinderungen“ mit den Schüler:innen besprochen.
Dazu gab es etwa eine kleine Gruppenarbeit, bei der die Schüler:innen mögliche Hürden und Barrieren für den Arztbesuch sammelten.

Am Mittwoch stießen dann Ummahan Gräsle, Fachreferentin für Gewaltprävention, und Peer-Beraterin Susanne Böhm mit dazu.
Diesmal ging es um das Thema Selbstbestimmt Leben.
Dabei war es eine große Bereicherung, dass gleich 3 Frauen mit verschiedenen Behinderungen von ihren beruflichen und auch privaten Erfahrungen erzählen konnten.

Susanne Böhm, die auch im letzten Jahr schon mit dabei war, sinniert:

„Im Vergleich zum letzten Jahr war diese Klasse etwas ruhiger, hat weniger Fragen gestellt. Aber ich hatte den Eindruck, dass die Schüler:innen, auch wenn Sie ruhig waren, sehr viel mitgenommen haben und bestimmt von unserem Vortrag und profitieren konnten. Sie haben auch eindeutig gesehen, was für starke Frauen wir im Netzwerk sind!
Und auch wenn ich sagte sie waren eher ruhig, ihre Beiträge waren dafür aber sehr wohlüberlegt und auch offen. So fand ich es etwa interessant, das eine Schülerin so offen von ihrem Arbeitsplatz berichtet hat und bestätigt hat „Ja, bei uns sind die Strukturen so: die Bewohner:innen müssen zu bestimmten Zeiten essen und ins Bett gehen und man kann diese Strukturen auch nicht groß ändern weil, wir in einer Einrichtung sind, das meinen wir aber überhaupt nicht böse.‘
Das sind für mich Dinge, die ich gut kenne aus dem Alltag.“

Der Austausch ist ja gerade dazu da, das Thema „Pflege und Hilfen für Menschen mit Behinderungen“ aus verschiedenen Perspektiven zu sehen und auch Alternativen zum bereits bekannten kennenzulernen. Wir denken, dieses Ziel konnte wieder gut erreicht werden.
Wir denken, dieses Ziel konnte wieder gut erreicht werden.
Denn mittlerweile gibt es ja Alternativen zu den großen Komplexeinrichtungen „von damals“:
Modernere Strukturen, kleinere Wohngruppen, Leben mit Assistenz und mehr!

Jahresplanungsgespräch für den Offenen Treff

Am Dienstagnachmittag fand dann unser erstes offizielles Jahresplanungsgespräch zu unserem Offenen Treff statt.
Dazu trafen sich unser Geschäftsführer, Thomas Bannasch, Netzwerkbüro-Leiterin Dunja Robin und Ummahan Gräsle, die ja den Offenen Treff leitet,
mit den zuständigen Mitarbeiterinnen des Münchner Sozialreferats.
Die waren für die fachliche Steuerung Frau Staimer und für die Finanzsteuerung Frau Lechner.

Beim Gespräch war dann Zeit für einen ausführlichen Austausch sowohl über die bisherigen Erfahrungen als auch einem Ausblick auf die Zukunft der Maßnahme.
Und es bestand große Einigkeit:

Auch wenn der Offene Treff pandemiebedingt und auch aufgrund gewisser struktureller Barrieren (Mobilität, die Preisentwicklung bei etwa Rollstuhltaxis und dergleichen mehr) schleppend anlief
und Frau Gräsle große Kreativität beweisen musste, um die Frauen* und Mädchen* zu erreichen,
so hat sich doch gezeigt:
Die Maßnahme ist wichtig und die Frauen* und Mädchen* profitieren davon!

Prüfung auf Barrierefreiheit: zu Gast im lesbisch-queeren Zentrum München

Das LeZ, lesbisch-queeres Zentrum München kam vor einer Woche auf uns zu, um uns zu einem Kennenlerntreffen einzuladen.

Am Donnerstagabend war Marion Stangl vor Ort, um sich die Räumlichkeiten anzuschauen und vor allem ihre Expertise mit einzubringen, was die Barrierefreiheit angeht.
Hier ihr Bericht:

„Ich wurde sehr freundlich empfangen.
Wobei die erste Hürde war, den barrierefreien Eingang zu finden.
Hier habe ich natürlich gleich angeregt, dass diese besser gekennzeichnet werden müsste.
Um in die Räumlichkeiten zu kommen, wurde draußen ein Hublifter angebracht der mit dem 1 € Schlüssel zu bedienen ist.
Die Räumlichkeiten sind sehr großzügig, so dass man sich gut mit dem Rollstuhl darin bewegen kann.
Es gibt auch eine barrierefreie Toilette.
Im Hinblick auf Menschen mit Sehbehinderung oder auch Menschen mit Lernschwierigkeiten, habe ich darauf hingewiesen, dass die Speisekarte etwas größer gedruckt werden sollte und eventuell auch bildert.
Sie haben sogar die Garderobe danach ausgerichtet, dass man unten und oben seine Jacken hinhängen kann.
Auch über kleine Details, z.B. über Strohhalme machen Sie sich Gedanken.
Für mich war es ein sehr gelungener Abend und wir können uns beide eine gute Kooperation vorstellen.“

Dunja Robin fügt an:
„Wir haben uns für dieses Jahr das Ziel gesetzt, uns stärker mit der LGBTQI*-Community zu vernetzen. 
Denn zum einen ist es ja immer gut, gemeinsame Interessen zusammen zu vertreten.
Zum anderen gibt es natürlich auch genug „queere“ Mädchen* und Frauen* mit Behinderungen in Bayern, deren Interessen wir ebenso vertreten wollen wie die aller anderen Netzwerkfrauen.
Der Besuch im LeZ war hier sicher ein guter Auftakt im neuen Jahr!“

Und damit wünschen wir allen Leser:innen ein gutes Wochenende!

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