Wochenrückblick vom 17.02.2023

17. Februar 2023 / Autor: Dunja Robin

Stadtratkommission für Gleichstellung: Fokus Mädchen*arbeit / Ethikkommission für Präimplantationsdiagnostik / Ein aktueller Blick ins Netzwerkbüro

Immer freitags berichten die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle in aller Kürze, womit sie sich in dieser Woche beschäftigt haben.

 

Stadtratkommission für Gleichstellung: Fokus Mädchen*arbeit

Am Donnerstagabend trafen sich erneut Stadträtinnen und Vertreterinnen von Münchner Verbänden, Einrichtungen und Projekten zur bereits 349. Sitzung der Stadtratskommission für die Gleichstellung von Frauen*.

Das Schwerpunktthema lautete dieses Mal:
„Bedarfe feministischer Mädchen*arbeit“.

Sandra Lüders und Nicole Lindenthal, 2 Vertreterinnen des Münchner Fachforums für Mädchen*arbeit, führten dabei ins Thema ein.
Sie stellten zunächst das Fachforum selbst vor.
Dann gaben sie Einblicke in das 2022 vom Fachforum veröffentlichte Positionspapier „Zur Aktualität und politischen Notwendigkeit feministischer Mädchen*arbeit“.

Dunja Robin, die gemeinsam mit Lieve Leirs die Interessen von Frauen* und Mädchen* mit Behinderungen in der Stadtratskommission vertritt, sagt zum Positionspapier:
„Auch wir Netzwerkfrauen haben, über unsere Mitarbeit im AK „Mädchen*, die behindert werden“, an diesem Papier mitgewirkt. 
Ich finde es sehr gut gelungen, da es das Fachwissen der verschiedenen Arbeitskreise des Fachforums sehr kompakt zusammenfasst und konkrete Forderungen zur Hand gibt,
die dabei helfen sollen, die Lebenswelten von Mädchen* zu verbessern.
Und zwar in einer für sehr viele von ihnen sehr belastenden, schwierigen Zeit geprägt von verschiedensten Krisen.

Damit zeigt es auf, wie vielfältig Mädchen*arbeit ist – und wie wichtig.
Ein wie ich finde recht einprägsames Zitat aus der Sitzung gestern: ‚Es geht ja eben nicht nur darum, Mädchen* für eine Zeit von den Jungs* zu trennen, um mit ihnen zu basteln!‘
Es geht vielmehr um Zugang zum Hilfesystem, Krisenmanagement, Empowerment, Mitbestimmung und so vieles mehr.“

Eine ganz konkrete Forderung hatten Frau Lüders und Frau Lindenthal auch für die Kommission mit dabei:
Das Fachforum wünscht sich eine Studie, die die Lebenswelten von Mädchen* in München in all ihrer Vielfalt genau durchleuchtet.
Denn es fehlt auch hier an wichtigen Daten – die oft der Schlüssel sind zu Bewilligung von Maßnahmen.

Ethikkommission für Präimplantationsdiagnostik

Am Dienstagnachmittag traf sich erneut die Bayerische Ethikkommission für Präimplantationsdiagnostik.
Bei einer Präimplantationsdiagnostik, kurz: PID; werden durch künstliche Befruchtung erzeugte Embryos vor Übertragung in die Gebärmutter genetisch nach Erbkrankheiten oder Chromosomenanomalien untersucht.
Sie darf nach deutschem Gesetz nur vorgenommen werden, wenn
entweder aufgrund der genetischen Veranlagung der Frau oder des Mannes das hohe Risiko einer schwerwiegenden Erbkrankheit besteht
oder eine schwerwiegende Schädigung des Embryos festgestellt werden soll, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Tot- oder Fehlgeburt führen kann.

Es ist Aufgabe der Bayerischen Ethikkommission für Präimplantationsdiagnostik, diese Voraussetzungen zu überprüfen.
Erst wenn eine schriftliche, zustimmende Bewertung der Kommission vorliegt, darf die PID durchgeführt werden.

Die Bewertung beinhaltet neben medizinischen auch psychologische, soziale und ethische Aspekte.
Aus diesem Grund besteht die Bayerische Ethikkommission für Präimplantationsdiagnostik aus acht Mitgliedern, die unterschiedlichen Fachrichtungen angehören.

Die Kommission setzt sich aus ärztlichen Mitgliedern, aus Sachverständigen für Ethik, Sachverständigen für Recht, aus Vertretern der Selbsthilfe der Menschen mit Behinderung und aus Patientenvertretern zusammen. Die Bayerische Ethikkommission für Präimplantationsdiagnostik ist immer dann zuständig, wenn die PID an einem bayerischen Zentrum für Präimplantationsdiagnostik durchgeführt werden soll.

Dunja Robin und, als ihre Stellvertreterin, Ummahan Gräsle sind hier als Patientenvertreterinnen mit dabei.

In der aktuellen Sitzung wurde erneut über mehr als 60 Anträge entschieden, die zum allergrößten Teil eine Zustimmung der Kommission bekamen.

Ein aktueller Blick ins Netzwerkbüro

Aufgrund von Krankheit war die Abteilung „Öffentlichkeitsarbeit“ diese Woche vollständig unbesetzt.
Wie sich dies nächste Woche entwickeln wird ist aktuell noch unklar.
Auch sonst laufen wir schon das gesamte Jahr unter „Minimalbesatzung“.
Das hat den Einstieg ins Jahr 2023 sehr erschwert.

Dennoch geht auch vieles voran.
So bereiten wir etwa gerade die Antragsunterlagen für die Weiterführung unseres Offenen Treffs für Münchnerinnen* und den Jahresbericht für diesen vor.

Auch zu den Frauen-Beauftragten in WfbMs pflegen wir im Moment enge Kontakte und unterstützen etwa bei der Vernetzung und auch bei Schulungskursen.

Heute Abend treffen wir uns erneut mit der AG Ehrenamt, um weiter am Konzept für ein neues Ehrenamt zu arbeiten.

Und damit verabschieden wir uns dann ins Wochenende und wünschen allen Leser:innen eine gute Zeit – für die, die es mögen mit viel Helau, Konfetti und buntem Faschingstreiben!

 

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