Wochenrückblick vom 13.05.2023

12. Mai 2023 / Autor: Dunja Robin

Sondersitzung des Landedbehindertenrats / Heute noch auf der Agenda: Gemeinsame Überlegungen zur Personalsituation & AG Ehrenamt 

Immer freitags berichten die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle in aller Kürze, womit sie sich in dieser Woche beschäftigt haben.

Sondersitzung des Landedbehindertenrats

Am Mittwoch war Dunja Robin für uns bei einer Sondersitzung des Bayerischen Landesbehindertenrates.
Thema der Sitzung war das Bayerische Bedarfsermittlungsinstrument (BIBay).
Das BiBay ist ein spezielles Werkzeug, das in Bayern entwickelt wurde.
Es hilft, herauszufinden, welche Unterstützungsleitungen Menschen mit Behinderungen wirklich brauchen.
Dabei betrachtet es jeden Menschen einzeln und stellt seine ganz persönlichen Bedürfnisse in den Mittelpunkt.

Als Gäste zu dieser Sondersitzung eingeladen waren Vertreter:innen der AG 99.
Das ist die Arbeitsgruppe, die das BIBay entwickelt hat.
Und die es auch künftig weiterentwickeln wird.
Es ging darum, zu erfahren, was noch benötigt wird, damit das BiBay etwa ab Mitte des Jahres angewendet werden kann.
Der Landesbehindertenrat ist zuversichtlich, dass dieses Ziel erreicht werden kann.

Dunja Robin erzählt:

„Das BIBay ist ein sehr komplexes Instrument und Teil eines sogenannten ‚Paradigmenwechsels‘.
Dieses etwas sperrige Wort meint:
Unser Verständnis davon, was Behinderung eigentlich ist und wie ihre negativen Folgen ausgeglichen oder zumindest abgemildert werden können hat sich verändert.

Das zeigt sich in der (schon nicht mehr wirklich) neuen Definition von ‚Behinderung‘ in der UN-Behindertenrechtskonvention.
Vereinfacht gesagt:
Früher sah man Behinderung als eine Art körperlichen Schaden.
Heute gehen wir davon aus, dass auch und oft vor allem die Gesellschaft, in der wir leben, uns behindern oder aber eben Teilhabe ermöglichen kann.
Ein Beispiel: Als Rollstuhlfahrerin kann ich mich auch im öffentlichen Raum relativ frei bewegen – bis ich auf ein Hindernis wie etwa eine Treppe stoße.
Diese Barriere behindert mich. Gibt es aber einen Aufzug oder eine Rampe, die ich statt der Treppe nutzen kann, dann fühle ich mich sofort nicht mehr durch die Treppe behindert.
Dieses neue Verständnis gilt es nun in die Alltagspraxis von Ämtern, Behörden, Leistungsträgern und Leistungserbringern zu übertragen

Bei dem Gespräch mit den Leistungsträgern den Leistungserbringern und den Vertretern der Selbsthilfe aus der AG 99 wurde schnell deutlich:
Alle wollen ein möglichst gutes BIBay und verfolgen das gemeinsame Ziel, dass dieses nun auch schnell in der Praxis ankommen soll.
Eben weil es gut werden soll gilt es aber noch ein paar letzte Hindernisse auszuräumen und einige letzte Fragen zu klären.
Perfekt wird es sicher dennoch nicht werden – denn Perfekt ist nichts auf unserer Welt.

Aber was mich persönlich sehr beruhigt hat beim Zuhören war die Leidenschaft, mit der um ein möglichst gutes BIBay gerungen wird.
Und dass ich gemerkt habe: Die AG 99 und hier natürlich auch die dort beteiligten Vertreter:innen der Selbsthilfe werden auch nach der Implementierung nicht locker lassen,
sondern das Instrument konsequent und im Sinne der UN-BRK weiterentwickeln.

Und auch der Landesbehindertenrat hat noch einmal betont, dass er den zukünftigen Weg des BIBay mit großen Interesse weiter verfolgen wird.“

Heute noch auf der Agenda: Gemeinsame Überlegungen zur Personalsituation & AG Ehrenamt 

Heute treffen sich Karin Winklhofer und Ummahan Gräsle mit Dunja Robin zum gemeinsamen Mittagessen und einer anschließenden „Sonder-Büroteamsitzung“ (es ist offenbar die „Woche der Sondersitzungen…).
Denn die drei werden wohl demnächst die einzig verbleibenden Mitarbeiterinnen des Netzwerkbüros sein.
Unsere Peer-Beraterin, Susanne Böhm, hat ja zum Ende März ihre Tätigkeit für uns aufgegeben um nun primär als Peer-Beraterin der Stiftung Pfennigparade arbeiten.
Und auch Marion Stangl, unsere Mitarbeiterin in der Öffentlichkeitsarbeit, hat eine andere Tätigkeit in Aussicht.

Daher gilt es viel und gut zu planen, wie wir die Aufgaben der beiden klug auf die Schultern der drei übrigen verteilen können, wo wir kurz- oder langfristig Abstriche machen müssen und welche Visionen wir für die Zukunft des Netzwerkbüros haben.
Danach trifft sich dann erneut die AG Ehrenamt, die ja die Zukunft unseres Ehrenamtes plant.
Also ein ganzer Tag Zukunftsplanung!

Das Ergebnis berichten wir dann natürlich zu gegebener Zeit wieder hier in unserem Blog.

Aber zunächst wünschen wir allen Leser:innen ein gutes und schönes Wochenende!

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