Wochenrückblick vom 23.06.2023

23. Juni 2023 / Autor: Dunja Robin

Themen: Fachgespräch „Bayern Barrierefrei – Wann ist endlich 2023?“ / Austausch am Projekttag „Alterskompetenz/Inklusion“/ Vorbereitungen für einen Biergartentreff in Nürnberg

Immer freitags berichten die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle hier in aller Kürze, womit sie sich in der vergangenen Woche beschäftigt haben.

Bayern Barrierefrei – Wann ist endlich 2023?

Die Bayern-SPD hatte in den Landtag eingeladen zum Fachgespräch „Bayern Barrierefrei – Wann ist endlich 2023?“.
In der Einladung hieß es:

„Im November 2013 erklärte der damalige CSU-Ministerpräsident Horst Seehofer in seiner Regierungserklärung:

„Für Menschen mit Behinderung haben wir uns ein sehr ehrgeiziges Ziel vorgenommen: Bayern wird in zehn Jahren komplett barrierefrei
im gesamten öffentlichen Raum, im gesamten ÖPNV.
Dazu werden wir ein Sonderinvestitionsprogramm ‚Bayern barrierefrei 2023‘ auflegen.“

Was ist aus diesem Versprechen der Staatsregierung geworden?
Wie ist es bestellt um die Barrierefreiheit und die Teilhabe in Bayern?
Was muss getan werden, um dieses Ziel zu erreichen?

Dieser Einladung sind Dunja Robin und Marion Stangl am Montag als Vertreterinnen unseres Netzwerks gefolgt.
Sie berichten:

„Durch die Veranstaltung führte Ruth Waldmann, die Sprecherin für Inklusion der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag.
Zunächst gab es einen Input von  Thomas Bannasch, dem Geschäftsführer unseres Trägervereins, der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Bayern e. V.,
indem er nach einem kurzen Ritt durch die Geschichte der Idee von Barrierefreiheit in Bayern gab und dabei am Beispiel des Gesundheitssystems zeigte:
Es geht hier nicht einfach nur um nette kleine Erleichterungen des Alltags, sondern um wichtige Menschen- und Bürgerrechte und teilweise eben sogar um Leben oder Tod.


Im Anschluss hatten die geladenen Gästen im Diskussionsteil Gelegenheit, ihre eigenen Gedanken, Beobachtungen, Vorschläge und Forderungen einzubringen.

Wir Netzwerkfrauen zeigten dabei am fiktiven Beispiel einer Frau mit Behinderung, die Gewalt erfahren hat, auf, an wie vielen Teilschritten im System es eigentlich noch an Barrierefreiheit mangelt,
damit diese Frau Hilfe und Therapie erhalten kann, damit vor Gericht Recht gesprochen werden kann und damit sie ihr Leben nach diesem Einschnitt gut weiterführen kann.
Denn nicht nur Beratungsstellen und Frauenhäuser, auch Krankenhäuser, die Polizei, die Gerichte und die Wohnformen müssen dafür noch viel in Sachen Barrierefreiheit tun.

Am Ende der Veranstaltung wagte dann Sibylle Brandt, die Landesvorsitzende de Arbeitsgemeinschaft „Selbst Aktiv“ der BayernSPD einen  Ausblick auf die Landtagswahl und prüfte das Wahlverfahren auf Barrierefreiheit.

Unsere Leser:innen dürfte es wenig überraschen, dass beim Fachtag nur festgestellt werden konnte:
Vom vor 10 Jahren vorgestellen Ziel Horst Seehofers sind wir auch jetzt, 2023, noch Lichtjahre entfernt.

Wer jetzt aber noch mehr über die Beiträge und Diskussionen wissen möchte kann sich die gesamte Veranstaltung hier auf YouTube ansehen.“

Austausch am Projekttag „Alterskompetenz/Inklusion“

Im Zuge des Projekttages „Alterskompetenz/Inklusion“ war Marion Stangl am Donnerstag zu Gast im Thomas Mann Gymnasium. Bei diesem Projekt waren die 10. Klassen des besagten Gymnasiums anwesend.

Hier ihr Bericht:

Zunächst habe ich über meinen Alltag mit Behinderung ein paar Minuten erzählt.
Danach hat sich ein schöner Dialog zwischen den Schüler*innen, mir und meinem Assistenten entwickelt.
Die Fragen waren sehr weitgefächert, wie zum Beispiel, die Beantragung/Genehmigung von Hilfsmitteln, bis hin über meinen Alltag und das Leben mit Assistent und wer der Kostenträger dafür ist.
Natürlich war die Frage, ob bzw. wie ich in den Urlaub fahre oder ob ich wegen meiner Behinderung diskriminiert werde/würde, interessant.

Einige Fragen gingen auch an meinen Assistenten.
Diese gingen in die Richtung Arbeitszeiten, in Verbindung mit der Organisation der eigenen Familie und was am meisten in der Assistenz Spaß macht.

Die Schüler*innen waren interessiert bei der Sache und hatten keine Scheu von Anfang mit mir zu kommunizieren, was mich sehr gefreut hat.
Nachdem unser netter Dialog beendet wurde, durften die Schüler manche Behinderungen imitieren, damit sie ein besseres Verständnis für Menschen mit Behinderungen entwickeln könne.
Besonders spannenden fand ich einen Anzug, indem die Gebrechen des Älterwerdens spürbar waren.
Diesen Anzug kannte ich bis dato nur aus dem Fernsehen und fand es schön, dass dieser nun auch in der Praxis benutzt wird.
Beim nächsten Projekttag im kommenden Jahr, werde ich gerne wieder mit dabei sein.

Vorbereitungen für einen Biergartentreff in Nürnberg

Karin Winklhofer bereitet gerade, zusammen mit dem Rest des Teams, einen weiteren Sommertreff von und für Netzwerkfrauen und Interessierte vor.
Diesmal soll er im Z-Bau, dem Haus für Gegenwrtskultur, in Nürnberg stattfinden, und zwar am Freitag dem 28. Juli.
Das Besondere dabei:
Wir wurden von den Veranstaltungsteam angefragt, ob wir nicht das Musikprogramm gestalten möchten.
Wir werden also hinter dem DJ-Pult stehen!

Damit das alles rund laufen kann und damit alles am Ende auch möglichst Barrierefrei ist war Karin Winklhofer am Montag in Nürnberg und hat sich vor Ort alles für uns angeschaut.
Und die vorerst wichtigsten Dinge abgeklärt.

Bald werden wir in einem ausführlicheren Blogbeitrag alle für Interessierte wichtigen Details erklären.
Vielleicht sehen wir uns dann ja Ende Juli in Nürnberg?
Es würde uns sehr freuen!

Zunächst wünschen wir aber allen Leser:innen ein schönes Wochenende!

 

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