Wochenrückblick der Tätigkeiten des Netzwerkbüros zum 27.07.2018

27. Juli 2018 / Autor: Dunja Robin

Unter der Rubrik „Wochenrückblick“ berichten wir euch jeden Freitag in aller Kürze von den wichtigsten Themen, mit denen sich die Mitarbeiterinnen des Netzwerkbüros im Laufe der Woche beschäftigt haben.

Mitwirkung an einem Filmprojekt 

Esther Junghanns war am Montag nicht im Büro, sondern hat als Komparsin an Dreharbeiten für einen Kinofilm namens „B-Team“ mitgewirkt.
Als Komparse, so Esther, kann man dazu aufgefordert sein, etwas zum Thema zu sagen oder auch einfach nur einmal im Bild sein.
Neben Esther waren noch drei andere Rollstuhlfahrer und zehn Menschen mit Down-Syndrom an diesem Drehtag als Komparsen vor Ort.
Mit ihnen wurden zwei Szenen gedreht.

Zur Handlung des Films:

Oliver hat einen Motorradunfall und kommt nach einem langen Krankenhausaufenthalt in ein Reha-
Zentrum. Hier sind viele andere Menschen mit Behinderungen glücklich und zufrieden. Langsam aber
sicher bekommt er wieder Lebensmut und kann seine Situation annehmen. Er verliebt sich in eine
seiner Helferinnen.
Der Kinostart für das B-Team ist für Februar 2019 geplant.
Wenn Esther näheres über den Filmstart weiß, wird sie hier darüber berichten.
Esther erzählt, dass es für sie eine interessante Erfahrung war, als Komparsin zu arbeiten. Man bekommt
mit, wie viel Arbeit und Engagement es braucht, um einen Film zu drehen.

Vorbereitung des 1. Treffens des neuen Sprecherinnenrates

Diese Woche ging die Vorbereitung des Auftakts der neuen Amtsperiode des Sprecherinnenrates in die letzte Phase über:
Räumlichkeiten wurden ausgekundschaftet und gebucht (als kleines „Highlight“ soll dieses Kennenlerntreffen zur Abwechslung mal nicht im Netzwerkbüro stattfinden, sondern im AWO-Begegnungszentrum am Reinmarplatz. Und nach getaner Arbeit wollen wir den Tag gemeinsam gemütlich im Biergarten ausklingen lassen, wo man sich dann natürlich auf etwas anderer Ebene noch weiter austauschen kann).
Der zeitliche und inhaltliche Ablauf wurde geplant, die Einladungen entsprechend verschickt und vieles mehr.

Nun freuen wir uns sehr auf nächsten Dienstag und einen schönen Nachmittag und Abend mit den alten und den neuen Sprecherinnen.

Sitzung des Facharbeitskreises „Frauen“
Bericht von Praktikantin Helen

Jetzt melde ich, Helen, mich auch mal wieder zu Wort.
Am Mittwoch durfte ich, in Begleitung von Dunja Robin, Gast sein im Facharbeitskreis (FAK) „Frauen“ des Behindertenbeirats der Landeshauptstadt München.
Dieser hat sich zum Ziel gesetzt, die Inklusion von Frauen und Mädchen mit Behinderungen zu fördern. Ein bunter Blumenstrauß an Themen wurde besprochen.
Organisatorisch ändert sich, dass Neulinge wie ich, die im FAK mitwirken wollen, zukünftig eine Patin zur Seite gestellt bekommen sollen.
Diese Patin wird weitreichende und vielseitige Aufgaben übernehmen. Am wichtigsten ist meines Erachtens die Einführung in die Strukturen des FAKs und des Behindertenbeirats sowie in die Tätigkeitsfelder der Mitgliederorganisationen.
Auch in Sachen politische Mitwirkung gab es positives zu berichten:
Michaela Ausfelder vom Koordinierungsbüro für die Umsetzung der UN-Behindertenkonvention und ebenfalls regelmäßig teilnehmendes Mitglied im FAK, berichtete von einer von ihr initiierten „Begleitgruppe“ für die Erarbeitung des neuen Aktionsplans der Stadt München für die Umsetzung der UN-BRK.
Diese Gruppe ist speziell für Menschen mit Lernschwierigkeiten – also sogenannten „geistigen Behinderungen“ – und soll es ihnen erleichtern, ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen mit in den Aktionsplan einfließen zu lassen und zu den bereits erarbeiteten Themenblöcken Feedback zu geben.
Dafür trifft sich die Gruppe etwa einmal im Quartal. Frau Ausfelder stellt bei diesen Treffen auch nach und nach verschiedenste Möglichkeiten vor, wie sich auch Menschen mit Lernschwierigkeiten politisch einbringen können.
Wie ihr vielleicht noch wisst, beschäftige ich mich gerade eingehend mit dem Thema Inklusion in Schulen.
Auch Menschen mit Lernschwierigkeiten wünschen sich hier positive Entwicklungen.
Aus dieser Perspektive betrachtet finde ich die Arbeit dieser Begleitgruppe und das Bemühen des Behindertenbeirats, sich für Menschen mit Lernschwierigkeiten zu öffnen und ihnen, zum Beispiel durch das Patensystem, eine aktive Mitarbeit zu ermöglichen, sehr spannend und unterstützenswert.
Ein weiteres wichtiges Thema, das im FAK kurz angesprochen wurde : Es muss leider weiterhin immer wieder darauf aufmerksam gemacht werden, dass beispielsweise für gehörlose und blinde im öffentlichen und persönlichen Katastrophenfällen (z.B. vergangener Amoklauf im Olympia-Einkaufszentrum oder als Opfer einer Gewalttat) besondere Kommunikationsformen bereitgestellt werden müssen, damit auch diese Menschen zum einen informiert werden und zum anderen sich aktiv Hilfe holen können.
Erschreckend für mich war auch der Bericht der Vertreterin des Bezirks Oberbayern im FAK.
Sie erläuterte die Ergebnisse des Fachtages „Wie will ich leben und was brauche ich dazu?“, der am 5. Mai stattgefunden hatte.
Dieser richtete sich an Menschen mit Behinderungen in verschiedenen Wohnformen, welche also zum Beispiel in Einrichtungen oder noch im Elternhaus leben.
Die Verantwortlichendes Fachtages sammelten die Wünsche der Betroffenen und regten zum Austausch an. Wünsche wie das selbständige Zubereiten der Mahlzeiten,
wurden bedauerlicherweise  immer noch geäußert. Wir alle im FAK „Frauen“ konnten unsere Überraschung darüber, dass so etwas noch immer keine Selbstverständlichkeit ist, nicht verbergen.
Mehr über diesen Fachtag, an dem Esther Junghanns als Workshop-Leiterin teilgenommen hatte, könnt ihr aus Sicht von Esther hier nachlesen.
Das war das Potpourri an Themen am letzten Mittwoch aus meiner Warte.
Und damit wünscht das Büroteam allen Leserinnen (und Lesern) ein angenehmes Sommerwochenende.

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