08.05.2020 Corona-Tagebuch: Kerstin und Susie

8. Mai 2020 / Autor: Karin Winklhofer

Normalerweise gibt es hier freitags immer unseren Wochenrückblick. Im Moment finden aber ja kaum Arbeitskreise und andere Sitzungen statt und es gibt nicht so viel Spannendes zu berichten. Daher gibt es, für die „Corona-Zeit“, stattdessen jetzt die Rubrik „Corona-Tagebuch“. Hier möchten wir Einblick in unseren neuen Alltag gewähren und natürlich auch Tipps und Neuigkeiten mit unseren Leser*innen teilen. Am Ende dieser Blogbeiträge informieren wir natürlich auch ganz knapp, was sich im Netzwerkbüro sonst so berichtenswertes getan hat.

 

Heute sind es unsere Sprecherinnen Kerstin Klingelhöffer und Susie Kempa, die ihren von Corona beeinflussten Alltag schildern.

Kerstins Corona-Tagebuch – die Situation kurz und knapp:

 

Es nervt. Die Lockerung heißt, die soziale Distanz geht weiter.
Die Politiker sind voll orientierungslos und das wird auch so kommuniziert.
Meine Tochter ist in der letzten Klasse Sonderschule und kann ihre Klasse nicht treffen, weil die ganze Schule aus Risikogruppe besteht.
Die Vorlesungen sind alle online. Man redet darüber, auch das Wintersemester online zu halten.
Ein absoluter Albtraum!

 

Susies Corona-Tagebuch (Teil 2)

 

Susies Dienstag 28. April 2020 – Susies Wunsch nach Logopädie!

Ich hatte heute um 11:00 Uhr in der Arztpraxis angerufen. Man konnte natürlich nicht direkt mit dem Arzt sprechen. Ich bat die Dame meinen Arzt zu fragen, ob bitte, bitte meine Logopädin wieder zu mir kommen darf, da … Ich schilderte auch was sie alles vorschriftsmäßig anzieht.
Sie meinte, sie könne aber erst am Donnerstag den Arzt fragen, würde mir aber dann ein Rezept zusenden. Ich fand, das klingt nicht schlecht.

Alles Gute
susie.kempa@netzwerkfrauen-bayern.de

 

Figuren Hänsel und Gretel, sowie die Hexe im Gras

Bild von Couleur auf Pixabay

 

Susies Mittwoch 29. April 2020 – Hänsel und Gretel! (spielt Hänsel)

Was ist anders?
Eigentlich nichts, ich wollte Euch nur einige Gedanken „aufdrücken“. Natürlich ging es wieder um #Corona. Ehrlich gesagt, ich hab schon ein schlechtes Gewissen.
Eine Freundin und ich machen uns Gedanken, da wir im Internet etwas über, zum Beispiel, Tauben gelesen haben.
Was passiert mit unserem geschaffenen ökologischen Gleichgewicht in Bezug auf Bienen, Mäusen, Ameisen, Vögel etc. und uns, wenn wir aufgrund der Corona-Beschränkungen weniger unterwegs sind? – Und das nicht nur in unserer nächsten Umgebung, sondern weitreichend?
=> Restaurants, Cafés etc. waren geschlossen, werden langsam wieder eröffnet. Trotzdem bleiben gewohnte Menschenmengen aus. Straßen, Wege, Parks, Wälder, Seen bleiben nicht wie gewohnt frequentiert, Veranstaltungen dürfen weiterhin nicht stattfinden, etc.
Jetzt fehlt den Vögeln, Ameisen, Käfern, Mäusen etc. eine ihrer wichtigsten Nahrungsquellen: weggeschmissene Essensreste.
Wir haben unsere kleinen Mitbewohner abhängig von uns gemacht, und sie verlassen sich auf uns. Wir haben uns arrangiert und aneinander gewöhnt. Jetzt brauchen Sie unsere Mülleimer und Essens-Krümel, die wir so unterwegs verlieren, damit sie buchstäblich nicht verhungern, oder gar „flüchten“, da sie nicht so schnell „Alternativen“ finden. Und dann?
Wir fragten uns, was ein, in dem Sinn, so gestörtes Gleichgewicht dann für Konsequenzen hat.

Kennt ihr noch das Märchen von „Hänsel und Gretel“?
Hier einige Zeilen des Märchens:
„…Auf dem Wege nach dem Wald bröckelte es Hänsel in der Tasche, stand oft still und warf ein Bröcklein auf die Erde. ‚Hänsel, was stehst du und guckst dich um,‘ sagte der Vater, ‚geh deiner Wege.‘ ‚Ich sehe nach meinem Täubchen, das sitzt auf dem Dache und will mir Ade sagen,‘ antwortete Hänsel. … “.

Diese Zeilen gewannen für mich jetzt einen anderen Sinn. Ich möchte nicht Ade sagen, zu keinem Tier.
Darum: Vielleicht sollten wir alle „den ein oder anderen Krümel verlieren“, und ich rede von manchem Krümel, und nicht von mehr. . .

Alles Gute
susie.kempa@netzwerkfrauen-bayern.de

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