05.07.2019: Wochenrückblick des Netzwerkbüros

5. Juli 2019 / Autor: Dunja Robin

Sitzung des Facharbeitskreises „Frauen“ / Sitzung des Patientennetzwerks Bayern  / Austauschtermin Frauen helfen Frauen e.V. / Informationen zum Geld für Erstlingsausstattung in Bayern / Suche nach Interview-Teilnehmern für das Forschungsprojekt miiConsent

Unter der Rubrik „Wochenrückblick“ berichten wir jeden Freitag in aller Kürze von den wichtigsten Themen, mit denen sich die Mitarbeiterinnen des Netzwerkbüros beschäftigt haben.

Sitzung des Facharbeitskreises „Frauen“

Am Montag traf sich der Facharbeitskreis „Frauen“ des Behindertenbeirats der Stadt München.
Ummahan Gräsle und Dunja Robin berichteten hier ausführlich darüber, was Frauenbeauftragten in Werkstätten, unserer Erfahrung nach, benötigen, um gut arbeiten zu können.
Das Thema hatte Gabi P. in den Arbeitskreis eingebracht.
Sie hat damals als Frau mit Lernschwierigkeiten gemeinsam mit uns die ersten Frauen-Beauftragten im Projekt in Bayern geschult.
Sie brachte wertvolle Fragen mit ein.

Wir befinden uns gerade in der allerersten Amtsperiode, in der Frauenbeauftragte für diese Aufgabe gewählt wurden.
Somit müssen viele Strukturen jetzt in ganz Bayern und Deutschland neu entwickelt und aufgebaut werden.
Etwa müssen Frauen-Beauftragte gut geschult werden.
Ein einmaliges Wochenendseminar reicht bei weitem nicht aus, wenn sie ihr Amt gut ausüben sollen.
Zudem benötigen sie neben einer guten Unterstützung durch die Einrichtung und der Aufbau eines Netzwerks zum Erfahrungsaustausch auch Strukturen, die sie vor Überlastung schützen.
Auch professionelle Frauen aus Beratungsstellen, die fachlich bestens ausgebildet sind und vielleicht sogar schon auf viele Jahre Berufserfahrung zurückblicken können, wissen, wie wichtig nicht nur kollegialer Austausch ist, sondern zum Beispiel auch Supervision und Psychohygiene.

Es freut uns sehr, dass wir auch bei diesem Thema im Facharbeitskreis nicht nur auf Interesse, sondern auch auf tatkräftige Unterstützung bauen können.
Denn den Frauen des Arbeitskreises ist es ein wichtiges Anliegen, zumindest im eigenen Wirkungskreis, also für die Landeshauptstadt München, Ideen zu entwickeln, wie die Frauenbeauftragten gut unterstützt werden können.
Solche Ideen können dann, wenn sie sich bewähren, sicher gut auf andere Gebiete übertragen werden.

Daneben fand in der Sitzung wie üblich ein guter Austausch statt über allerlei Projekte und Prozesse.
Etwa die Entwicklung des inklusiven Stadtteils Freiham, den neuen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in München und einen Fachtag zur Istanbul-Konvention im Herbst, über den wir euch sicher bald mehr berichten werden.

Sitzung des Patientennetzwerks Bayern

Am Dienstag traf sich das Patientennetzwerk Bayern zu einer Sitzung.
Dunja Robin hat hier einen Sitz.
Neben den Berichten „aus den eigenen Reihen“ und dem internen Austausch waren diesmal auch 2 Gäste eingeladen:

Thomas Seehagen, von der Koordinierungsstelle für die Patientenvertretung in Brandenburg stellte seine Arbeit dort vor und tauschte sich mit uns als Kolleg*innen in Bayern aus.
Jürgen Kretschmer vom Gesundheitsladen München brachte unter anderem das Thema „digitalisierte Anwendungen aus Patientensicht“ in die Runde ein.
Wir möchten hier, zur weiteren Information zum Thema, auf eine Stellungnahme der Bundesarbeitsgemeinschaft der Patient/innen/stellen zum entsprechenden Referentenentwurf verweisen.

Austauschtermin mit Frauen helfen Frauen e.V.

Am Mittwoch lernten wir Frau Anna Lehrmann von Frauen helfen Frauen Fürstenfeldbruck e.V. kennen.
Sie ist dort seit 1.3.2019 zuständig für die Entwicklung eines Konzepts für die Beratung gewaltbetroffener Frauen und betreut zudem den Neubau eines barrierefreien Frauenhauses, das ein behindertengerechtes Appartment beinhalten wird. In dieser Funktion wollte sie sich bei uns zunächst einmal vorstellen. Sie wollte mit uns in den Austausch kommen, um von unseren Erfahrungen zu profitieren. Konkret geht es um die besonderen Bedarfe von Frauen mit Behinderung oder Beeinträchtigung, die in der Beratung berücksichtigt werden sollen.

Über das Angebot bUnt – Barrierefreie Unterstützung für gewaltbetroffene Frauen mit Behinderung könnt ihr euch hier weiter informieren.

Wir danken Frau Lehrmann für das informative und anregende Austauschgespräch und freuen uns auf zukünftige Zusammenarbeit!

Informationen zum Geld für Erstlingsausstattung in Bayern

Esther Junghanns gab diese Woche den letzten Schulungsblock für Frauenbeauftragte in ihrem Schulungskurs.
Dieses Mal stand das Thema: Sexualität, Kinderwunsch und Partnerschaft im Vordergrund.

Die Gruppe besuchte die Fachberatungstelle „Pro Familia“.
„Pro Familia“ berät sehr neutral, sie stehen für das Leben, dennoch gibt es die Möglichkeit, zur Konfliktberatung bei Abtreibung zu gehen.

Interessant war hier  auch zu erfahren, das es in Bayern 1200 € für die Erstlingsausstattung gibt.
Die Erstlingsausstattung kann einmalig pro Familie beantragt werden.
Das Einkommen darf nicht über 890 € liegen zuzüglich der Miete.
Vorrangig müssen allerdings Sozialleistungen wie Hartz 4 oder Grundsicherungsanträge bei den Kostenträgern gestellt werden.

Suche nach Interview-Teilnehmern für das Forschungsprojekt miiConsent

Herr Kretschmer vom Gesundheitsladen brachte bei der Sitzung des Patientennetzwerks außerdem Informationen mit über ein Forschungsprojekt der Evangelischen Hochschule Nürnberg.

Dabei geht es darum, die Einwilligungsbögen (Informed Consent-Bögen) für Patientinnen und Patienten und Teilnehmende an Forschungsprojekten zu verbessern:

Wissenschaftliche Studien, so Projektleiter Prof. Dr. Arne Manzeschke,  haben ergeben, dass vorhandene Einwilligungsbögen oft nicht den Zweck erfüllen, Patienten und Patientinnen verständlich über eine geplante Diagnostik oder Therapien aufzuklären. Und auch Teilnehmende an Forschungsprojekten können oft nicht richtig wiedergeben, welchen Risiken sie bei einer bestimmten Studienteilnahme ausgesetzt sind.

Daher sucht das Projektteam nach Menschen, die sich für ein etwa einstündiges Interview bereiterklären würden, um ihre eigenen Erfahrungen mit Einwilligungsbögen zu teilen.
Also zum Beispiel, wenn man einmal eine Operation oder andere Therapie bekommen hat.

Weitere Informationen gibt es in dem Informationsschreiben samt Einwilligungserklärung von Professor Manzeschke, auf das wir hiermit verweisen.

Wir würden uns freuen, wenn einige unserer Leser*innen das Projekt unterstützen könnten.

Damit wünschen wir allen ein gutes, erholsames Wochenende!

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