Wochenrückblick zum 29.7.2022

29. Juli 2022 / Autor: Dunja Robin

Themen: Slutwalk München / Sitzung des Bayerischen Landesbehindertenrates / Vorbereitungen Sommertreff / Stadtteilcheck

Immer freitags berichten die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle in aller Kürze, womit sie sich in dieser Woche beschäftigt haben.

Slutwalk München

Am Samstagabend waren Dunja Robin und Lieve Leirs beim Slutwalk in München mit dabei.

Slutwalks – zu Deutsch etwa „Schlampenmärsche“ – sind eine globale Bewegung.
Diese begann 2011 im kanadischen Toronto.
Ein Polizist im Rahmen einer Veranstaltung zur präventiven Verbrechensbekämpfung gesagt, dass sich Frauen nicht wie Schlampen anziehen sollten,
wenn sie nicht zu Opfern sexualisierter Gewalt werden wollen.
Zum Glück kam es danach zu einer Weltweiten Welle der Empörung, denn:
kein Kleidungsstück der Welt rechtfertigt Vergewaltigungen oder andere Gewaltverbrechen!

Aber ähnliche Gedanken sind in unserer Gesellschaft nach wie vor weit verbreitet.
Deshalb demonstrieren die „Sluts“ auch in München jedes Jahr für die Unantastbarkeit der sexuellen Integrität aller Menschen.
Diese Demos stehen allen Menschen jeden Geschlechts und jeglicher Herkunft und sexueller Orientierung offen – solange sie niemanden diskriminieren oder gegen die Veranstaltungsregeln verstoßen.

Dunja Robin hielt auch dieses Jahr wieder eine kurze Rede, die man hier lesen kann.

Dunja Robin und ihre Assistentin stehen am Marienplatz. Hinter Ihnen ist der Truck mit der Technik für den Slutwalk. Dieser ist mit einem Regenbogen-Banner geschmückt und Plakaten auf denen das Motto der Veranstaltung steht: Consent ist Sexy. Auf weiteren Bannern und Plakaten steht "Stoppt Täter-Opfer-Umkehr", "If I can't say 'no' I can't say 'yes'" und mehr.

Dunja Robin hält ihre Rede am Marienplatz; Foto: Lieve Leirs

Sie erzählt:

„Es gab noch viele weitere sehr interessante Redebeiträge zu Themen wie Beispielsweise Intersexualität, FLINTA, Gewalt gegen Frauen, die als Asiatinnen gelesen werden oder etwa der Frage, welche Alternativen es zu Pornographie gibt, die Menschen ausbeutet und problematische Denkmuster verbreitet und verfestigt.
Und noch vieles mehr!
Es ist echt nicht immer leicht, sich das alles anzuhören – aber es ist sehr lehrreich und wichtig!
Und mein großer Respekt gehört auch all jenen, die wieder ganz spontan während des „Open Mic“-Teils gesprochen und ihre eigenen Erfahrungen und Gedanken mit uns geteilt haben.
Trotz und gerade weil wir beim Slutwalk so viel verstörendes hören, das unter die Haut geht, tut es so gut, mit all den Sluts dann auch mit Musik, guter Laune, ganz viel Achtsamkeit und gegenseitigem Respekt zu feiern.
Ich freue mich schon auf 2023!“

Sitzung des Bayerischen Landesbehindertenrates

Am Montag traf sich der Bayerische Landesbehindertenrat zu seiner 35. Sitzung.
Die Kernthemen der Sitzung waren:

„Geflüchtete Menschen mit Behinderung aus der Ukraine“ und
„Gewährung von Nachteilsausgleichen für Auszubildende mit Behinderung“

Daneben gab es Informationen etwa zum Aktuellen Stand der Autismusstrategie Bayern und der Weiterführung des Regierungsziels, Bayern barrierefrei zu gestalten.

Vorbereitungen für den Sommertreff am Dienstag, den 2.8.22

Die letzten Tage waren wir unter anderem mit der Vorbereitung des Sommertreffs beschäftigt, der am kommenden Dienstag im Biergarten Hirschgarten stattfindet.

Am Montag bekommen alle, die sich bei uns angemeldet haben noch eine Email mit Einzelheiten zum Treffpunkt.
Im Blog gibt es auch noch Informationen, wo genau im Biergarten wir uns treffen.

Wie schon angekündigt: Brezen gibt es solange der Vorrat reicht 😉

Stadtteilcheck „Auf Herz und Rampen prüfen“

Marion Stangl war diese Woche am Dienstag mit dem Projekt „Auf Herz und Rampen prüfen unterwegs.

Sie erzählt:

„Dieses Mal waren in Untergiesing an der Grundschule an der Fromundstraße.
Die 3. Klasse bestand aus 15 Schüler*innen. Leider hat uns das Wetter einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. Wie üblich zeigten wir unseren Film und beantworteten Fragen. Meine blinde Kollegin zeigte, was ihr ihr Handy alles vorliest. Beim Rausgehen kam ein Junge auf mich zu und meinte, ich tue ihm sehr leid. Daraufhin erklärte ich ihm, dass es das nicht braucht, weil ich es nicht anders kenne und glücklich so bin. Diese Momente zeigen mir immer ganz klar, wie wichtig dieses Projekt ist. Es ist einfach wichtig auf Menschen offen zu zugehen und ihnen die Angst zunehmen.

Ein Mädchen fragte, unsere stark sehbeeinträchtigte Mitarbeiterin: „Stört es dich, dass du nichts siehst?“

Meine Assistentin wurde gefragte, wie man im Supermarkt als Rollstuhlfahrer an die Lebensmittel kommt, die ganz oben stehen.

Eine allgemeine Frage war noch, wie können Menschen mit Behinderung einkaufen gehen? Hier erklärte ich, dass ich meistens mit Assistenz einkaufen gehen und wenn nicht, frage ich andere Menschen, die mit mir einkaufen. Wie wir von meiner sehbeeinträchtigten Kollegin erfahren haben, kann man als Mensch mit Behinderung an die Kasse gehen und dort kommt dann jemand vom Personal mit. Es wird jedoch nicht gewünscht, dass man zu den Einkaufsstarkenzeiten kommt, wenn man Hilfe benötigt.

Wir suchen nach wie vor dringend ehrenamtliche Mitarbeiter:innen mit und ohne Behinderung, um weiterhin soll tolle Projekte machen zu können. Details hierzu finden Sie in unseren Blog vom 08.03.22.“

Herzliche Grüße aus dem Büro der Netzwerkfrauen!