Wochenrückblick zum 13.09.2024
Themen: Zurück aus der Sommerpause: ein Blick in den Herbst und darüber hinaus / Podcastbeitrag bei „seko on air“...
Immer freitags berichten die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle hier in aller Kürze, womit sie sich in der vergangenen Woche beschäftigt haben.
Aus gegebenem Anlass eine „Eilmeldung“ vorne weg: Wegen des hohen Gewitterrisikos musste der Biergartentreff mit DJing heute Abend im Z-Bau in Nürnberg leider auf einen noch unbekannten Termin verschoben werden!
Wer hier erinnert sich noch an Stella?
Na?
Als Schülerin des Edith-Stein-Mädchengymnasiumshat sie letztes Jahr bei uns ihr Praktikum gemacht.
Und diese Woche hat sie mal wieder bewiesen, dass so eine Praktikumszeit auch in der Zukunft ungeahnte Blüten treiben kann:
Gerade die Woche vor den Sommerferien wird ja gerne genutzt, um nochmal verschiedene Projekttage an den Schulen zu gestalten.
Und Stella hatte die schöne Idee, so einen Projekttag dafür zu nutzen, ihren Mitschülerinnen die Gelegenheit zu geben, unser Netzwerk kennenlernen.
Netzwerkarbeit vom Feinsten, liebe Stella! 😉
Am Mittwoch kamen also etwa 15 Schülerinnen im Alter von 14 bis 16 Jahren zu uns, begleitet von zwei Lehrerinnen.
Nach einer kleinen Austausch- und Vorstellungsrunde haben Dunja Robin und Karin Winklhoferihnen dann zunächst unser Netzwerk genauer vorgestellt.
Der für uns immer wieder spannendste Teil war aber der freie Austausch danach:
Hier war dann noch Zeit, um ALLES zu fragen, was den Schülerinnen und auch ihren Lehrerinnen noch so durch den Kopf ging.
Natürlich waren da wieder voll viele echt gute Fragen dabei!
Zum Beispiel:
Was bedeutet eigentlich ein Leben mit chronischen Schmerzen? Wie genau schlägt sich das im Alltag nieder – außer natürlich, dass man halt Schmerzen hat?
Hier konnte Karin Winklhofer gut die „Löffelchen-Theorie“ erklären.
Das ist eine mittlerweile recht bewährte Methode, um zu erklären, wie sich die gesundheitlichen Probleme von Menschen mit einer chronischen Krankheit auf ihre alltägliche Aufgaben und Aktivitäten auswirken können.
Erfunden wurde dieses bildliche Erklärungsmodell von der US-amerikanischen Bloggerin Christine Miserandino im Jahr 2003.
Frau Miserandino hat die Autoimmunerkrankung systemischer Lupus erythematodes (SLE).
Bei Autoimmunerkrankungen richtet sich unser Immunsystem – quasi das „Militär“ unseres Körpers, das eigentlich Fremdkörper wie Krankheitserreger beseitigen soll – gegen unseren eigenen Körper.
Die Symptome von SLE sind sehr vielfältig:
Sie reichen von Hautausschläge über Müdigkeit oder Gelenkschmerzen bis hin zu Atembeschwerden, Herz- und Nervenleiden.
Als Miserandino mit einer Freundin im Restaurant beim Essen saß, wollte diese von ihr wissen, wie es denn nun wirklich sei, tagtäglich mit ihrer Krankheit zu leben.
Um ihre Antwort zu veranschaulichen, nahm Miserandino zwölf Löffel als Symbole zu Hilfe.
Die Löffel standen für die Menge an körperlicher und geistiger Energie, die sie als chronisch Kranke täglich zur Verfügung hat – und die sie jeden Tag genau einplanen und verteilen muss, um die Aufgaben oder Tätigkeiten zu bewältigen.
An manchen Tagen sind am Morgen alle 12 Löffel in der Schublade und können sie so für den Tag verplant werden – an anderen Tagen können es aber auch mal viel weniger sein…
Zum Beispiel:
Weil die Woche schon so anstrengend war und in dieser Nacht der Schlaf so unerholsam, dass schon vor dem Aufstehen einige Löffel fehlen…
Eine andere Frage etwa lautete:
Wie verhalte ich mich richtig, wenn ich sehe, dass ein Mensch mit Behinderung Hilfe braucht – etwa beim Überqueren einer Straße an einer gefährlichen Stelle?
Auf welche Fettnäpfchen sollte ich achten? Aber auch:
Wo kann ich solche mangelnden Barrieren und Gefahrensituationen melden, damit sie aus der Welt geschafft werden?
Aus unserer Sicht also wieder ein sehr gelungener und wichtiger Austausch – wir freuen uns auf mehr davon auch in Zukunft!
Danke, Stella, dass du das für uns eingefädelt hast!
Alle zwei Jahre verleihen das Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales und der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungden begehrten JobErfolg Preis.
Ausgezeichnet wird hierbei ein herausragendes und beispielgebendes Engagement von Arbeitgebern in Bayern bei der Beschäftigung von chronisch Erkrankten und von Menschen mit Behinderung.
Die Auszeichnung soll dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und Unternehmen und Dienststellen ermutigen, Menschen mit Behinderung einzustellen.
Dunja Robin ist seit 2017 Jurymitglied.
Am Donnerstag traf sich das JobErfolg Team zur ersten Sitzung für die Preisverleihung 2024.
Diese wird vermutlich im Juli 2024 in München stattfinden.
Die Bewerbungsphase wird von September 2023 bis Mitte Dezember 2023 gehen.
Dunja Robin: „Gerade Frauen mit Behinderungen haben besonders schwer auf dem ersten Arbeitsmarkt – noch einmal deutlich schwerer als etwa Männer mit Behinderungen!
Daher bin ich sehr froh, dass es diesen mutmachenden Preis gibt.
Ich freue mich bereits auf die sicherlich wieder vielen guten Bewerbungen.
Und darauf, unsere Auswahl dann im Sommer 2024 vorzustellen und mit den Preisträger:innen zu feiern!“
Am Donnerstagabend fand die 354. Sitzung der Münchner Stadtratskommission zur Gleichstellung von Frauenstatt.
Lieve Leirs und Dunja Robin vertraten dabei wieder die Interessen von Frauen und Mädchen mit Behinderungen.
Beim Schwerpunktthema ging es diesmal um die „gleichgestellte Berücksichtigung von Frauen* in digitalen Beteiligungsprozessen der Landeshauptstadt“.
Vor der Diskussion dieses Themas gab es, wie immer, eine Einführung ins Themenfeld.
Diesmal wurden diese Vorträge gestaltet von
Dr.in Laura Dornheim, die IT – Referentin der Landeshauptstadt München, und
Dr.in Petra Wolf, die Verantwortliche für das Themenfeld Digital Government bei der digital@M GmbH.
Digitale Beteiligung wird in der modernen Welt immer entscheidender – auch für uns Frauen mit Behinderungen.
Daher spielt Barrierefreiheit und Bewusstseinsbildung auch hier eine wichtige Rolle.
Aber auch im digitalen Raum kann es zu Gewalt kommen.
Wie passend also, dass in der Sitzung auch zu genau diesem Thema – Gewalt im digitalen Raum – eine Empfehlung beschlossen wurde.
Die Kommission fordert die Stadt München darin dazu auf, ihre Expertise im Digitalen Raum mit den bestehenden Beratungs- und Hilfsangeboten so zu verknüpfen, das alle Münchnerinnen* auch hier gut beraten, begleitet und therapiert werden.
Außerdem wurde in der Sitzung die neue Jury für die Vergabe des Anita-Augspurg-Preises gewählt.
Wir sind schon sehr gespannt auf die nächste Preisträgerin!
Es ist eine Zeit vieler Veränderungen, auch hier bei uns im Netzwerkbüro.
Jetzt zum Monatswechsel nehmen wir Abschied von Marion Stangl, unserer dienstältesten Kollegin!
Das ist immer heftig, denn mit solchen Menschen „geht“ ja auch ihr persönliches Wissen und eben alles, was man so als Mensch tagtäglich mit einbringt in die Arbeit.
Dinge, die sich nicht einfach so in Kisten packen und an die Nachfolgerin weitergeben lassen.
Daher nehmen wir diesen Abschied mit einem weinenden Auge und einem, das für Marion Freudentränen vergießt, denn:
Für sie ist es eine berufliche Veränderung, von der wir uns für sie persönlich, aber auch für die Menschen mit Behinderungen in Bayern viel versprechen!
Aber lassen wir ihr das am Besten in eigenen Worten erklären:
Ich wünsche euch, liebe Leser:innen, und den Netzwerkfrauen Bayern alles Gute. Kämpft und sensibilisiert weiter, um vielleicht irgendwann mitten in der Gesellschaft zu stehen.“
Wir versprechen Dir, Marion: Das werden wir machen – wo immer möglich auch gerne weiter gemeinsam!
Trotzdem wird uns unsere Marion bei der täglichen Arbeit natürlich fehlen.
Sowohl menschlich, z.B. ihre Herzlichkeit, ihr Auge für Details und ihr Gerechtigkeitssinn,
als auch wegen all der vielen wichtigen Tätigkeiten, die sie – oft eher „ungesehen im Hintergrund“ – für uns übernommen hat.
Dafür schon an dieser Stelle noch einmal ALLERBESTEN DANK DIR, Marion!
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