Save-the-Date: Plenum am 16. November (online)
Am Samstag, den 16. November 2024 findet ab 11 Uhr das Herbstplenum (online) der Netzwerkfrauen-Bayern statt. Wir treffen uns...
Unter der Rubrik „Wochenrückblick“ berichten freitgas in aller Kürze von den wichtigsten Themen, mit denen sich die Mitarbeiterinnen des Netzwerkbüros beschäftigt haben.
Unter dem Hashtag #RISG wurde das „Rehabilitations- und Intensivpflege Stärkungs-Gesetzt“ in den letzten Tagen unrühmlich bekannt.
Sicher haben einige unserer Leser*innen schon viel darüber gelesen, gesehen und gehört.
Für alle, denen die Thematik noch neu ist, hier eine kurze Zusammenfassung:
Gesundheitsminister Jens Spahn möchte, laut eigenen Aussagen, mit einem neuen Gesetzesentwurf Menschen, die beatmet werden müssen, vor Missbrauch schützen.
Pflegedienste sollen daran gehindert werden, sich an diesen Menschen unlauter zu bereichern.
Und die Patienten sollen, wo immer es möglich ist, wieder lernen, selbst zu atmen, anstatt von Maschinen und Menschen abhängig zu bleiben.
Klingt soweit ganz vernünftig und unterstützenswert!
Der Teufel liegt jedoch, wie so oft, im Detail.
Denn im Entwurf heißt es:
„Die Leistungen der außerklinischen Intensivpflege werden künftig regelhaft in vollstationären Pflegeeinrichtungen, die Leistungen nach § 43 des Elften Buch Sozialgesetzbuch erbringen, oder in speziellen Intensivpflege-Wohneinheiten, die strengen Qualitätsanforderungen unterliegen, erbracht. (…) In Ausnahmefällen kann die
außerklinische Intensivpflege auch im Haushalt des Versicherten oder sonst an einem geeigneten Ort erbracht werden.“
Die würde bedeuten: “Versicherte mit einem besonders hohen Bedarf an medizinischer Behandlungspflege”, die etwa rund um die Uhr beatmet werden müssen, können regelhaft nicht mehr zuhause bei ihren Familien und Angehörigen Wohnen. Sie müssten in Spezialeinrichtungen.
Ausgenommen sind Patienten unter 18 Jahren und Falle, in denen eine Unterbrinung in so einer Einrichtung „nicht möglich“ oder „unzumutbar“ wäre.
Selbst wenn wir davon ausgehen, dass diese Unzumutbarkeit ganz im Sinne des Rechts auf Selbstbestimmung festgestellt würde, sprich, die Patienten selbst entscheiden können, wo sie leben möchten:
Alleine die Tatsache, dass die Nachweispflicht damit wieder einmal beim Patienten läge ist verheerend.
Zumal es hier um Patienten geht, denen teilweise nicht mehr viel Lebenszeit und Energie für derlei Streitigkeiten bleibt.
Grundsätzlich würde eine Art genereller Zwang zur Heimunterbringung den in der UN-Behhindertenrechtskonvention klar definierten Menschenrechten zuwider gehen.
Aktivisten wie beispielsweise Raul Krauthausen und Ability Watch sind daher bereits sehr aktiv und jeder von uns kann zum Beispiel mit dieser Petition von Change.org den Protest unterstützen.
Auch erhielten Herr Spahn und sein Ministerium bereits viele Briefe und Stellungnahmen, etwa wie diese von der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V. wurden eingereicht.
Wir im Netzwerkbüro beobachten die Sache genau und werden nächste Woche mit unserem Trägerverein, der LAG Selbsthilfe Bayern e.V. abstimmen, in welcher Weise wir uns selbst mit einbringen.
Unser Netzwerk wird nächstes Jahr 20 Jahre alt. In dieser Zeit haben wir von vielen Menschen tatkräftige Unterstützung erhalten, die unsere Arbeit geprägt hat. Viele der „Netzwerkfrauen der ersten Stunde“, wie etwa die Gründungsfrauen Rosi Probst, Uschi Ohlig und Tanja Miedl oder unsere erste Geschäftsstellenleiterin, Ute Strittmatter, sind heute nicht mehr unter uns.
Daher wird es wichtig, unsere Geschichte, unsere Wurzeln zu wahren.
Wir haben daher aktuell ein Projekt gestartet, in dem wir genau dieses Wissen sichern und mit wichtigen Begleiter*innen des Netzwerks ins Gespräch und damit auch wieder in Kontakt kommen wollen. In einer Weise, in der wir die Ergebnisse der Recherchen archivieren und teilen können.
Federführend zeichnen sich für dieses Projekt Marion Stangl und Esther Junghanns aus dem Netzwerkbüro sowie Helen Groß, die sicher noch vielen Lesern in guter Erinnerung ist:
Sie hatte letztes Jahr im Rahmen ihres Psychologie-Studiums ein Praktikum bei uns gemacht und sich dabei unter anderem stark eingebracht in unseren Adventskalender 2018 und unsere Lesung zum Weltfrauentag 2019.
Wir freuen uns und sind dankbar, dass wir erneut auf Helens tatkräftige Unterstützung bauen dürfen!
Über unser Projekt werden wir unsere Leser*innen auf dem Laufenden halten. Die Ergebnisse, so der Plan, wollen wir beim Jubiläumsfest präsentieren.
WECF e.V. (das steht für „Women engage for future“ also „Frauen setzen sich ein für die Zukunft“ planen für Sonntag, den 15. September 2019 ein Nachhaltigkeitsfestival in München. Hierzu wurden dankenswerter Weise auch wir Netzwerkfrauen eingeladen, uns zu präsentieren.
Dafür bereiten wir uns aktuell vor. Nicht nur inhaltlich, sondern auch was die Bestückung des Infostandes angeht:
Wir wollen eine neue Art GiveAways (also Werbegeschenke) anbieten und haben auch sonst ein paar Ideen, wie wir uns besser präsentieren können.
Zum Nachhaltigkeitsfestival selbst und wann man uns genau wo findet werden wir bald noch genauere Infos teilen.
Ummahan Gräsle bereitet sich aktuell unter anderem auf einen Fachtag zur sogenannten Istanbul-Konvention am 24. September vor.
Auch weitere Netzwerkfrauen werden hier ihre Expertise einbringen.
Daneben tun sich hier in der „Sommerpause“ noch viele weitere spannende Dinge, von denen wir bald berichten werden!
Zunächst wünschen wir jetzt aber ein erholsames, schönes und hoffentlich sonniges Wochenende.
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